Virtuelle Realität Wie wirkt sich Assisted-Reality auf das Gesundheitswesen aus?
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Die Digitalisierung des Gesundheitssektors schreitet durch die stetige Etablierung von Technologien wie KI oder Assisted-Reality immer weiter voran. Aus einstmaligen Visionen entstehen immer mehr praktische Anwendungsfälle.

Zu den großen Herausforderungen des Gesundheitswesens gehören der demografische Wandel und steigende Kosten. Es wird händeringend nach Lösungen gesucht, die eine hochwertige, aber auch bezahlbare Versorgung für alle Bürgerinnen und Bürger sicherstellt. Assisted-Reality ist als Technologie zukünftig ein wichtiger Baustein um dieses Ziel zu erreichen. Das zeigt sich in einer Studie von PWC: Branchenübergreifend könnten bis 2030 Produkte und Dienstleistungen auf Basis von VR & AR geschätzte 1,5 Billionen US-Dollar zur globalen Wirtschaft beitragen. Alleine im weltweiten Gesundheitssektor werden AR- und VR-Technologien der Analyse zufolge für einen Zuwachs beim BIP in Höhe von 351 Milliarden US-Dollar sorgen. Welche Vorteile AR-Lösungen in Gesundheitseinrichtungen noch mitbringen, zeigt auch ein Blick auf die Dynabook-Studie: Die Befragten sehen vor allem Potenzial für verbessertes mobiles Arbeiten und für die Hands-free-Funktionalität gefolgt vom optimierten Informationsaustausch sowie einer effizienteren Datenverarbeitung.
Einsatzgebiete von Assisted-Reality im Gesundheitssektor
Notaufnahme
Alle Patienten in Notaufnahmen bestmöglich zu versorgen ist eine Herausforderung, da diese häufig stark frequentiert sind. Um die Ressourcen von Fachärzten gezielt einsetzen zu können, kann sich die Verwendung von AR in Form einer smarten Datenbrille auszahlen. Krankenpfleger setzen beispielsweise die Brille beim Gespräch mit dem Patienten oder bei der ersten Untersuchung auf und lassen sich von einem Facharzt in Hintergrund anleiten. Damit ist eine erste Diagnoseeinschätzung möglich und Patienten erhalten direkt eine zielgerichtete Behandlung.
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Fachdiagnosen
Eine AR-Datenbrille unterstützt Assistenzärzte bei ihrer Arbeit, indem sie beispielsweise Ober- und Fachärzte bei Diagnosen zurate ziehen können, selbst wenn diese im Bereitschaftsdienst zu Hause sind. Heutzutage nutzen die Beteiligten in solchen Situationen noch das Telefon und die Ärzte sehen den Patienten nicht vor sich. Eine AR-Lösung verbessert die Genauigkeit der Fachdiagnose aus der Ferne.
Visite
Bei einer Visite sind generell viele Mitarbeiter des Krankenhauses involviert und ziehen von Zimmer zu Zimmer: Ärzte, Krankenpfleger oder auch Apotheker. Das bindet Personalressourcen und es ist nicht immer sinnvoll, dass alle Beteiligten bei jedem Patienten vor Ort sind. Ein Apotheker ist so beispielsweise zwei bis drei Stunden eingespannt, obwohl nur drei Patienten tatsächlich seine Unterstützung benötigen. Hier hilft eine Lösung mit AR-Brillen enorm, um Ressourcen besser einteilen zu können.
Unterstützung im OP
Ähnlich wie bei den oben beschriebenen Szenarien eignet sich der Einsatz von AR-Brillen auch während Operationen, um einen Facharzt, der aus der Ferne unterstützt, heranzuziehen. Zudem eröffnen AR-Lösungen ganz neue Möglichkeiten für die Ausbildung von Studenten: Über die Brille sehen die Lernenden bei OPs zu und haben das gleiche Blickfeld wie der behandelnde Arzt - beispielsweise im Rahmen einer Vorlesung in einem Hörsaal.
Patientenakte digitalisieren
Heutzutage wird oftmals die Patientenakte am Bett von Hand ausgefüllt und erst später von Mitarbeitern in eine elektronische Patientenakte übertragen. Die doppelte Arbeit lässt sich mit digitalen Lösungen einsparen. Zum Beispiel bei einer smarten Datenbrille, die über eine eingebaute Scan- und Übertragungsfunktion verfügt.
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AR wird das Gesundheitswesen verändern
Die vorgestellten Anwendungsfälle zeigen, dass das Arbeiten mit AR-Lösungen im Gesundheitssektor teilweise schon heute Realität ist. Technisch gesehen ist vieles möglich.
Im nächsten Schritt geht es jetzt um die Implementierung der Lösungen in den unterschiedlichen Einrichtungen des Gesundheitswesens.
Damit diese aber flächendeckend stattfindet, muss dem medizinischen Fachpersonal und auch den Entscheidungsträgern ganz klar der Nutzen aufgezeigt werden. Auch Bedenken hinsichtlich der Finanzierbarkeit und der technischen Integration lassen sich durch gezielte Aufklärung überwinden. Es ist aber sicher, dass AR-Lösungen zukünftig ein fester Bestandteil von Arzt- und Krankenhausbesuchen sind.
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