Sensoren Wie täglich 100 t leckeres Eis richtig gemixt werden

Von Sariana Kunze |

Für schmackhaftes Speiseeis ist eine perfekte Mischung aus der Eismasse und den diversen Aromen entscheidend. Bei dem Eishersteller Froneri stellen nun Sensoren in den Mixtanks eine effiziente Produktion und die richtige Mischung von bis zu 100 t Eis täglich sicher.

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Um Speiseeis für jeden Geschmack anbieten zu können, kommt es nicht nur auf eine große Sorten-Vielfalt, sondern auch auf die richtige Mischung bei der Herstellung an.
Um Speiseeis für jeden Geschmack anbieten zu können, kommt es nicht nur auf eine große Sorten-Vielfalt, sondern auch auf die richtige Mischung bei der Herstellung an.
(Bild: gemeinfrei / Unsplash)

Ob beim Baden am See, als Belohnung nach der Schule oder als Dessert, ein Eis gehört für Kinder wie für Erwachsene nicht nur zum Sommer dazu. Einige der beliebtesten Sorten entstehen bei Froneri, einem globalen Speiseeisproduzenten mit 10.000 Mitarbeitern an Standorten in 20 Ländern und einem Sortiment von Rahm- und Wassereis über Sorbet bis zu organischem Eis in diversen Formen und Geschmacksrichtungen.

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Dabei agiert Froneri als langjähriger lizenzierter Partner von Unternehmen wie Nestlé und Mondeléz. Am Standort Goldach in St. Gallen, Schweiz, produziert Froneri Eissorten von Mövenpick und Frisco auf fünf Fertigungslinien, darunter Pralinato, Rakete, Cornetto sowie Bechereis für Haushalte und die Gastronomie. Während in der Nebensaison bis zu 50 t Speiseeis täglich entstehen, ist es in der Hauptsaison das Doppelte.

Wie Sensoren die Fehlproduktion bei Eis minimieren

Grundvoraussetzung für die Herstellung solcher großen Mengen an Speiseeis ist eine effiziente Produktion: So hat das Unternehmen beispielsweise Optimierungsmaßnahmen in der Produktion ergriffen und die Schwimmerschalter in seinen Mixtanks durch zwei Sensoren des Schweizer Sensoranbieters Baumer ersetzt.

Zum Einsatz kommen der Drucksensor PBMN Flush sowie der Füllstandssensor Cleverlevel LBFS. Durch den Einsatz der Sensoren erhöhte sich die Genauigkeit der Messungen gegenüber den Schwimmern – ein Gewinn an Sicherheit für die Betreiber, da dadurch das Risiko des Leerlaufens der Anlage oder einer Fehlproduktion minimiert wurde.

Druck- und Füllstandssensor für optimale Prozesskontrolle

Die Aufgabe der Mixtanks ist es, Eismasse und die verschiedenen Aromen miteinander in genau spezifizierten Mischverhältnissen zu kombinieren. Damit das Resultat in dem automatisierten Prozess stets den hohen Qualitätsvorgaben entspricht, ist eine ständige Überwachung durch Sensoren Pflicht. Bewusst hat sich Froneri dabei für eine Doppellösung aus Druck- und Füllstandssensor entschieden. Die Sensoren sind am Tankboden angebracht und ergänzen sich mit ihren jeweiligen Fähigkeiten. Der Füllstandssensor Cleverlevel LBFS überwacht den Füllstand der Tanks und gibt ein Signal, wenn der Tank leer wird. Zudem stellt der LBFS auch fest, welches Medium sich im Tank befindet und verifiziert auf diese Weise, ob die richtige Mischung für die zu produzierende Eissorte im Tank verwendet wird – das gibt den Betreibern mehr Sicherheit, dass ihre Produktion gemäß den Vorgaben fehlerfrei funktioniert. Der zusätzlich angebrachte Drucksensor PBMN Flush mit Kühlstrecke, welche hier als Erwärmungsstrecke verwendet wird, liefert dank präziser Druckmessung über den gesamten Temperaturbereich einen noch genaueren Füllstandswert, sodass eine optimale Kontrolle der Messaufgabe stets sichergestellt ist.

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Druck und Temperatur
Messwerte direkt ablesen

Neben den PBMN Flush und Cleverlevel LBFS Sensoren in der Mixküche setzt der Speiseeisproduzent Froneri auch bei den Eis-Freezern auf Sensoren von Baumer: Der Drucksensor Combipress PFMN überwacht den Druck in der Zulaufleitung, während der Combitemp TFRN Temperatursensor die Medientemperatur erfasst. Beide Sensoren sind mit einem Touchscreen-Display ausgestattet, wodurch die Messwerte unmittelbar ersichtlich sind. Einen Vorteil stellen dabei die verschieden programmierbaren Farben der Anzeige dar. Damit ist von weitem erkennbar, ob die Produktion wie geplant läuft oder ob ein Eingriff von einer Fachperson gefordert ist.

Wie sich Sensoren einfach integrieren und austauschen lassen

Serkan Sezgin ist als Supervisor Automation bei Froneri Schweiz zuständig für die Ablaufoptimierung, wobei er eng mit den Linienführern zusammenarbeitet: „Der Einsatz des zusätzlichen Drucksensors war eine Idee von Baumer. Durch die präzisen Sensoren und die doppelte Absicherung konnten wir die Ausfallzeiten deutlich minimieren.“ Thomas Schneider, Produkt Markt Manager bei Baumer, begleitet Froneri als Ansprechpartner. Durch die langjährige Zusammenarbeit von Froneri und Baumer sind bereits mehrere Generationen von Sensoren bei Froneri im Einsatz. „Ein großes Plus ist für uns, dass die Baumer Sensoren alle relevanten Normen bezüglich Lebensmittelsicherheit und Hygiene zu 100 % einhalten“, beschreibt Sezgin. Und auch die Integration der Sensoren in die Anlagen verlief so, wie sich der Eisproduzent dies wünschte. „Die Sensoren sind einfach zu installieren und zu handhaben“, berichtet Sezgin: „Die Parametrierung haben wir auf unserem Server gespeichert, wenn ein Sensor mal gewechselt werden muss, können wir das schnell umsetzen.“ Auch das trägt dazu bei, dass Froneri sich auf das Produzieren ihres Speiseeises konzentrieren kann – ganz zugunsten der vielen Eisliebhaber auf der Welt.

Buchtipp

Die Sensortechnik ist eine Schlüsseltechnologie für das Messen, Steuern und Regeln von mechatronischen Systemen in der Automatisierung. Das Buch „Industriesensorik“ beschreibt anwendungsbezogene Fehleranalysen von Messsystemen, Sensoren und Sensorsystemen, jeweils ergänzt durch vollständig durchgerechnete Anwendungsbeispiele. Techniker und Ingenieure finden hierin Ideen und Lösungsansätze für ihre tägliche Arbeit.

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Dieser Beitrag ist ursprünglich auf unserem Partnerportal elektrotechnik erschienen.

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