Softwaremonetarisierung und Graumarkt Wie Softwarelizenzierung vor Produktpiraterie schützt
Smarte Softwarelizenzierung verhindert, dass Auftragsfertiger mehr Geräte produzieren als geordert wurden und die überzähligen Produkte auf dem Graumarkt verkaufen.
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Um steigendem Wettbewerbs- und Kostendruck entgegenzuwirken, verlagern zahlreiche Hersteller ihre Fertigung ins Ausland. Riskant bei dieser Auslagerung der Produktion wird es, wenn Auftragsfertiger parallel auf dem Graumarkt tätig werden und die unautorisierten Produkte des Auftraggebers dort zu einem günstigeren Preis anbieten. Um dieser Handlungsweise entgegenzutreten, können Hersteller smarte Softwarelizenzierung einsetzen.
Produktpiraterie und Graumarkt
Im Gegensatz zum Schwarzmarkt befindet sich der Graumarkt – wie der Name schon sagt – in einer Grauzone: Die angebotenen Produkte entsprechen zwar dem Original, werden aber ohne Kenntnis des Entwicklers über nicht autorisierte und unkontrollierbare Vertriebswege verkauft.
Für den Auftraggeber hat diese Praktik gleich mehrere Nachteile: Ihm gehen zum einen Umsätze verloren, da das Produktangebot steigt und die Nachfrage demzufolge sinkt. Zum anderen kann der Auftraggeber keine Serviceleistungen für Produkte erbringen, die nicht direkt bei ihm bezogen wurden. Dadurch erleidet das Unternehmen einen Imageverlust. Dieses Bild wird zusätzlich verstärkt, da den Kunden meist nicht bewusst ist, dass sie ein Gerät auf dem Graumarkt erworben haben.
Software und Prävention
Um dem Graumarkt nachhaltig entgegenzuwirken, können Hersteller verschiedene präventive Maßnahmen ergreifen. Die Hardware des Geräts lässt sich nur schwer schützen, da der Auftraggeber für die Produktion alle Fertigungspläne bereitstellen muss. Ist das Gerät erstmal auf dem Graumarkt, gibt es wenige Möglichkeiten einzuschreiten. Anders bei sogenannten „Smart Devices“, deren Nutzung maßgeblich von der integrierten Software abhängt. Software kann im Gegensatz zur Hardware jederzeit problemlos modifiziert und aktualisiert werden. Diese Möglichkeit wird in erster Linie von Herstellern für einen effizienten Kundenservice genutzt, kann aber auch ein geeignetes Mittel zur Bekämpfung des Graumarktes darstellen.
Smarte Softwarelizenzierung
Eine Vorsichtsmaßnahme zur nachhaltigen Eindämmung des Graumarkthandels sind Aktivierungscodes. Vor der ersten Anwendung des Gerätes muss eine Verbindung zu einem Cloud-basierten Lizenzserver aufgebaut werden, damit das Gerät aktiviert wird und betriebsbereit ist. Ein illegales Produkt kann keine Lizenz abrufen und folglich nicht in Gebrauch genommen werden.
Viele Hersteller führen im Rahmen ihres Auftragsfertigungsmanagements zudem Lizenzierungsprozesse und Nutzungsmanagement für die beauftragten Firmen ein. Beispielsweise erhält der Auftragsfertiger eine Lizenz für die Produktion von 20.000 Geräten. Bei der Aktivierung der Geräte wird die Anzahl der bereits genutzten Lizenzen überprüft. Das 20.001. Gerät wird nicht mehr freigeschalten.
Mit Hilfe von Softwarelizenzen können Unternehmen den Graumarkthandel effizient unterbinden. Darüber hinaus wird Softwarelizenzierung auch als Geschäftsmodell eingesetzt. Smart Devices werden durch das Bereitstellen von zusätzlichen Funktionen, Upgrades und Zugriffsberechtigungen individuell auf die Kundenbedürfnisse zugeschnitten. Eine Anpassung der Kundenwünsche und damit auch der Anforderungen an das Gerät kann auch nach dem Kauf noch berücksichtigt werden. So führt der Einsatz smarter Softwarelizenzierung zu einer Win-Win-Situation: Kunden erhalten eine hohe Flexibilität und Anpassung der Produkte an ihre Bedürfnisse, was sich positiv auf die Kundenzufriedenheit auswirkt. Hersteller generieren wiederkehrende Einnahmen durch die flexible Dienstleistung.
Kurz gesagt: Wollen Hersteller ihre Produkte schützen und einen ausgezeichneten Kundenservice bieten, kommen sie an einer effizienten Softwarelizenzierung nicht vorbei.