3D-Druck-Kolumne // Juni Wie findet man 3D-Druck Anwendungen im Unternehmen?
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Wenn man Berichte rund um 3D-Druck und additive Fertigung liest und Bauteile in den Händen hält, scheint die Anwendungsfindung einfach. Dann versucht man das ins eigene Unternehmen zu übertragen – und scheitert schon am Raussuchen der Teile.

In Fachmagazinen, Webinaren und Whitepapers klingt die Anwendungsfindung für den 3D-Druck recht einfach. Zudem ist man in dieser Phase auch einfach begeistert davon, wie das Bauteil vorher, also konventionell produziert, ausgesehen hat und wie es dann additiv gefertigt ausschaut.
Oft sind die Bauteile kaum mehr wieder zu erkennen, haben viel Masse verloren und die Kanten wurden größtenteils abgerundet. Es scheint so einfach zu sein, wenn man das Endresultat dann 3D-gedruckt vor sich sieht.
Aus dem Kopf in die Umsetzung
Versucht man dann die gesehen Anwendungen auf seinen eigenen Bereich, seine Abteilung oder das Unternehmen zu übertragen, dann kommt man mitunter jedoch schnell ins Stocken. Es ist so, als würde man wissen: Es ist so viel Potential da und man kann mit 3D-Druck so viel machen, aber irgendwie findet man nicht die richtige Vorrichtung oder das eine Bauteil, das auch in einer Kleinserie 3D-gedruckt werden kann.
Geht man in die Abteilungen und bietet dort an, die Vorrichtungen oder Montagehilfen drucken zu wollen, werden oft die alten Vorrichtungen aus Metall hervorgeholt. Schnell heißt es dann: „Das brauchen wir nicht, wir haben doch eine Vorrichtung. Warum soll es die aus Kunststoff jetzt besser können?“
Man steht also vor einer Herausforderung: Einerseits weiß man, was alles möglich ist. Andererseits kommt man dennoch nicht voran, weil vieles schon besteht.
Zeigt sich jemand offen für den 3D-Druck und geht mit Ihnen durch die Abteilungen, um Anwendungen zu suchen, so begegnet man doch oft nachstehende Aussagen:
- „Mal schauen, ich muss mal paar Teile raussuchen.“
- „Also ich habe bei uns nichts gefunden.“
- „Ich schaue mal ob, wir dort etwas finden.“
- „Bei uns gibt’s nichts, was man drucken könnte.“
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Vom Suchen – und Finden
Als herstellerneutraler Berater, der unzählige 3D-Druck Anwendungsfindungen und Potentialanalysen durchgeführt hat, kenne ich die Aussagen nur zu gut. Aber: Wenn sie kommen, wurde ein grundsätzlicher Fehler gemacht, der zum Nichts-Finden beigetragen hat.
Wichtig ist zu erwähnen, dass Sie auf der Suche nach Anwendungen oft nur das im Blick haben, was schon existiert. Sie denken also vermutlich an Bauteile, die es bereits gibt. Die besten 3D-Druck Anwendungen sind jedoch diejenigen, die noch nicht existieren und die Sie erst erschaffen. Und zwar weil Sie nicht nach einem Bauteil suchen, sondern nach einem Problem, das gelöst werden soll.
Sicher widersprechen Sie mir jetzt. Und vielleicht möchten Sie argumentieren, dass Sie die Probleme ja schon gelöst hätten, wenn Sie sie kennen würden; und zwar egal ob additiv oder konventionell.
Das kann richtig sein. Jedoch sollten Sie Ihre Komfortzone an ihrem Arbeitsplatz durchaus mal verlassen und erkennen, dass diese aufgrund neuer Technologie und neuer Lösungen vielleicht gar nicht mehr so angenehm ist und Sie hier etwas verbessern können.
Dieses Optimierungspotential können Sie selbst nicht finden, da Sie sich nicht aus Ihrer eigenen Situation herausnehmen können. Deshalb brauchen Sie hier externe Unterstützung, die Ihnen die passenden Fragen stellt, um Ihre „weißen Flecken“ zu entdecken und durch neutralen Input Ihren Horizont zu erweitern.
Das ist in etwa so, als würden Sie sich nicht um Ihre Gesundheit kümmern, weil Sie nicht einmal wissen, dass Sie krank sind. Oder anders: Sie können nicht wissen, was Sie nicht wissen.
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Use Case
Können 3D-Drucker ganze CNC-Bearbeitungszentren ersetzen?
Genauso ist es auch bei der Anwendungsfindung für den 3D-Druck. Glauben Sie mir, es wartet ein riesiger Schatz auf Sie, wenn Sie sich hier neutraler einstellen und sich bei der Findung von noch mehr Anwendungen begleiten lassen. Es steht Ihnen nicht die Technik im Weg, sondern sie selbst.
Gerne prüfen wir dabei, ob und wie wir Sie in Ihrer Situation der 3D-Druck Anwendungsfindung unterstützen können.
Die monatliche 3D-Druck-Kolumne entsteht in Kooperation mit unserem Autor Johannes Lutz von 3D Industrie. Interessieren Sie sich für weitere Themen aus der Welt des 3D-Drucks? Dann hören Sie sich den 3D-Druck-Podcast von Johannes Lutz an.
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