Expertenbeitrag

 Bernd Gross

Bernd Gross

SVP IoT & Cloud Business Unit, Software AG, und CEO Cumulocity, Cumulocity GmbH

Vernetze Prozesse Wie das IoT die Unternehmenswelt verändert – Die Vorteile IoT-basierter Plattformen

Autor / Redakteur: Bernd Groß / Julia Moßner-Klett

So vielversprechend die Aussichten zur industriellen Nutzung des IoT sind, so groß sind häufig auch die Eintrittsbarrieren, mit denen sich Unternehmen aktuell konfrontiert sehen. Anhand eines kurzen Leitfadens können erste Vorbehalte abgebaut werden.

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Höher, schneller, weiter: Unternehmen profitieren von leistungsfähigen IoT-Plattformen.
Höher, schneller, weiter: Unternehmen profitieren von leistungsfähigen IoT-Plattformen.
(Bild: gemeinfrei / Pexels )

Inzwischen hat wirklich jeder – ob gewollt oder ungewollt – vom Internet der Dinge gehört. Milliarden von angeschlossenen Geräten, selbstfahrende Autos, Kühlschränke, die eigenständig frische Milch bestellen, oder die vernetzte Fabrik sind mittlerweile allseits bekannt. Doch das Internet of Things ist mehr als ein bloßer Hype, denn bereits jetzt zeichnet sich ab, dass das IoT die Welt massiv verändert. Schon heute verzeichnen mehrere Branchen wie die Logistik, die Telekommunikation oder sogar die öffentliche Hand – Beispiel Smart City– reale Erfolge.

Gartner betrachtet das IoT nach wie vor als eine aufstrebende Technologie: „Bis 2022 werden 25 % der großen Industrieunternehmen eine herstellerunabhängige IIoT-Plattformarchitektur implementieren, gegenüber heute weniger als 10 Prozent.“ Doch viele Firmen sind offenbar häufig noch zögerlich. Warum? Es gibt einige Eintrittsbarrieren. Oft zählen mangelndes Verständnis und fehlende Einigkeit über Vision und Ziele zu den anfänglichen Hindernissen, denen Unternehmen bei der Einführung von IoT in der eigenen Firma begegnen. Wie können sie diese Hürden überwinden?

Vor der Wahl einer IoT-Unternehmensstrategie steht eine eindeutige Zielsetzung

Das erste, was Unternehmen bestimmen sollten, ist, welche Ziele sie mit einer IoT-Lösung erreichen wollen. Möchten sie Geräte überwachen, um Fehler zu erkennen? Planen sie, prädiktive Aussagen darüber zu treffen, wann Geräte ausfallen? Vielleicht ist das Ziel, die Integration ihrer Industrieanlagen und deren gesamten Lebenszyklus zu verwalten? Betrachten wir diese Ziele separat anhand einiger Praxisbeispiele:

1. Die Echtzeit-Überwachung der verbundenen "Dinge"

ist wichtig, da sie Auskunft über Parameter wie zum Beispiel Vibrationsstärke, Temperatur oder Auslastung messen kann. Diese erlauben es, Schlüsse zu ziehen, wann ein Gerät defekt ist oder sogar ausfallen könnte. Ein gutes Beispiel ist ein weltweit führender Anbieter von Strömungstechnik, mit einer Lösung für Kompressoren. Durch die Integration der IoT-Technologie im Allgemeinen und die Implementierung einer leistungsfähigen IoT-Plattform im Speziellen minimiert das Unternehmen die Ausfallzeiten seiner Kompressoren. Die Fehlererkennung in Echtzeit ermöglicht es, defekte Geräte schnell zu warten und wieder in Betrieb zu nehmen, was dem Unternehmen hilft, seine Reparaturzyklen effizienter zu gestalten.

2. Bei der prädiktiven Analytik für Geräte

wird eine Analyseebene zu den IoT-Device-Management-Plattformen hinzugefügt. Dies gibt Unternehmen die Möglichkeit, die Daten zu nutzen, um so Fehler oder Ausfälle vorherzusagen, bevor sie auftreten. Die oben erwähnte Lösung kann die wichtigsten Betriebsdaten eines Kompressors anzeigen und analysieren, um Lösungen für die prädiktive Wartung bereitzustellen. Ein weiteres Anwendungsbeispiel bietet ein Hersteller von Dampferzeugern, welcher 60 Betriebsparameter an jedem einzelnen seiner Generatoren überwacht und die Daten an sein Geschäftsanalysesystem sendet, was eine schnelle Fehlererkennung und -vermeidung ermöglicht.

3. Für vernetzte industrielle Anlagen

ermöglicht das IoT den Datenaustausch zwischen Kunden und Partnern, was die Asset-Optimierung fördert sowie die Automatisierung und Kontrolle verbessert. Gute Lösungen nutzen IoT-Technologie, um den Betrieb ihrer Geschäftsprozesse auf Basis von Sensordaten autonom zu steuern.

Was es vor der Wahl einer IoT-Plattform zu beachten gilt

Alle diese Use Cases haben eines gemeinsam: Sie profitieren von der Funktionalität einer leistungsfähigen IoT-Plattform. Leistungsindikatoren, die bei der Auswahl einer IoT-Plattform eine Rolle spielen, sind etwa schnelle Einsetzbarkeit, Protokollkompatibilität, hohe Effizienz durch automatisierte Prozesse, Skalierbarkeit sowie eine offene Plattform-Architektur. Unternehmen sollten vor ihrer Entscheidung für eine IoT-Plattform prüfen, in welchen Bereichen und Geschäftsfeldern die Plattformen bereits Anwendung finden und wie lange die jeweiligen Anbieter schon am Markt sind – oft lässt sich so bereits vorab selektieren.

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