Robotik Wie Assistenzroboter die Senioren von morgen unterstützen können

Von Monika Landgraf* |

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Im Projekt Ju Bot arbeiten Forscherinnen und Forscher des KIT an Robotern, die Senioren im Alltag unterstützen. Bereits die nächste Generation soll davon profitieren.

Die humanoiden Armar-Roboter – hier Armar-III – wurden entwickelt, um Senioren den Alltag zu erleichtern.
Die humanoiden Armar-Roboter – hier Armar-III – wurden entwickelt, um Senioren den Alltag zu erleichtern.
(Bild: KIT)

„Es ist eine der drängendsten Herausforderungen der älter werdenden Gesellschaft, unseren Mitbürgerinnen und Mitbürgern, die hilfsbedürftig sind, ein selbstbestimmtes Leben und eine hohe Lebensqualität zu bewahren“. Professor Holger Hanselka spricht hier ein Problem an, dass uns sehr sicher bevorstehen wird: Die immer ältere werde Gesellschaft benötigt Pflegekräfte. Doch gleichzeitig muss das Pflegepersonal entlastet werden. Seine Lösung lautet: „Assistenzrobotik und Technologien der künstlichen Intelligenz, wie wir sie am KIT erforschen.“

Ju Bot für Senioren

Im Projekt Ju Bot – Jung bleiben mit Robotern: Vielseitige Assistenzrobotik für die Alltagsbewältigung wollen Forscherinnen und Forscher mit der neu entwickelten Generation der humanoiden Armar-Roboter diesem Problem entgegenwirken. Alltägliche Aufgaben können von diesen Maschinen erledigt werden, die das Leben von Senioren deutlich erleichtern und Pflegekräfte entlasten.

Aufgabenbereiche sind beispielsweise Gegenstände holen und bringen, den Tisch decken und abräumen, die Geschirrspülmaschine beladen und auf verschiedenen Kanälen mit Angehörigen der Personen kommunizieren. Roboter, die man am Körper tragen kann, auch Exoskelett genannt, könnten zudem ein zielgerichtetes Training der motorischen und kognitiven Fähigkeiten älterer Menschen ermöglichen.

Die KIT befasst sich viel mit menschenzentrierter Robotik. „Wir müssen beim Einsatz von Assistenzrobotern in gemeinsamen Mensch-Roboter-Lebensräumen auch Aspekte wie den Schutz der Privatsphäre, bauliche Gegebenheiten sowie die gesellschaftlichen Auswirkungen berücksichtigen“, sagt Professor Oliver Kraft, Vizepräsident für Forschung des KIT. „Deswegen arbeiten am KIT Experten aus Robotik, künstliche Intelligenz, Mensch-Maschine-Schnittstellen, IT-Sicherheit, Ingenieur- und Sportwissenschaften sowie Architektur und Technikfolgenabschätzung gemeinsam an einem Projekt wie Ju Bot.“

Lernprozess des Roboters durch Menschen gefördert

Laut Professor Tamim Asfour, Koordinator des Projekts, sollen die Roboter durch Interaktion fortlaufend lernen und sich an die individuellen Bedürfnisse und Gewohnheiten des Menschen anpassen. Deren Armar-Roboter führen bereits komplexe Aufgaben in einer Küchenumgebung aus, lernen vom Menschen und interagieren mit Menschen mit Hilfe von natürlicher Sprache. „Wir verfolgen einen menschzentrierten Ansatz, um zentrale Fragestellungen der Assistenzrobotik zu adressieren: Vielseitigkeit und Personalisierung der Systeme sowie deren Erprobung in realen Alltagsumgebungen“, erklärt Asfour.

Das Projekt soll nicht nur das Gebiet der intelligenten Assistenzrobotik voranbringen, sondern auch einen Beitrag zu einem Durchbruch bei der Unterstützung eines selbstbestimmten Lebens von Seniorinnen und Senioren leisten.

Die Roboter werden zunächst in einem Mensch-Roboter-Apartment am KIT trainiert und später in einem Karlsruher Seniorenzentrum erprobt.

Unterstützt wird Ju Bot von der Carl-Zeiss-Stiftung 2020 mit 4,5 Millionen Euro.

* Monika Landgraf arbeitet im Bereich Strategische Entwicklung und Kommunikation - Gesamtkommunikation am Karlsruher Institut für Technologie.

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