Hybride Veranstaltungen Virtuell & Präsenz: Hybrid-Messen als clevere Alternative

Von Heidi Ziegler*

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Trotz plötzlichem Stillstand zeigte sich Kampfgeist. Die Messe- und Eventbranche wurde von den Folgen der Corona-Pandemie besonders hart getroffen. Doch statt in Schockstarre zu verfallen, startete schnell die Suche nach Lösungen.

Als Alternative zu rein physischen Events haben Hybrid Messen in der Corona-Krise ihr Potential bewiesen.
Als Alternative zu rein physischen Events haben Hybrid Messen in der Corona-Krise ihr Potential bewiesen.
(Bild: gemeinfrei / Unsplash)

Hybride Messen, bei denen ein virtueller Teil eine Veranstaltung vor Ort mit digitalen Methoden ergänzt, entpuppten sich während der Krise vielerorts als Rettungsanker. Das Konzept, das die Vorteile einer virtuellen Messe mit denen einer Präsenzveranstaltung verbindet, verstärkte schnell auch die Nachfrage nach hochwertigem Bewegtbild-Content und erforderte innovative Angebote wie das eines virtuellen Messestands.

Live-Events, die um digitale Angebote ergänzt werden, bestechen mit unschlagbaren Vorteilen, die das Konzept Hybrid-Messe während des ersten Lockdowns zu einem Erfolgsgaranten gemacht haben. Auch nach Ende des Ausnahmezustands wird die neue Art der Messegestaltung als attraktive Erweiterung der klassischen Präsenzmesse allen Experten zufolge weiterhin gefragt bleiben. Hybride Messen sind übrigens nicht mit einem Livestream zu verwechseln, vielmehr beziehen diese Veranstaltungen die Teilnehmer interaktiv ein, ermöglichen Austausch und Diskussionen

Überzeugendes Konzept wird zum Trend

Auch das Europäische Institut für Tagungswirtschaft (EITW) stellt einen klaren Trend zu Hybrid-Messen fest. Das Institut an der Hochschule Harz hat untersucht, wie sich die Corona-Krise auf den Veranstaltungsmarkt in Deutschland ausgewirkt hat, und fand heraus, dass vor Beginn der Pandemie nur 27 Prozent der Befragten Hybrid-Messen eine zukunftsweisende Rolle zutrauten – im März 2020 waren es 60 Prozent der Anbieter, die hybride und räumlich ungebundene Veranstaltungen als positiv bewerteten.

Das ist wenig verwunderlich, denn die Vorteile einer Hybrid-Messe liegen auf der Hand. Sie ist kostengünstiger als eine mit Präsenz vor Ort und insgesamt weniger aufwändig umzusetzen. Es fallen weder Reise- und Übernachtungskosten an noch muss Personal für den Aufbau der Infrastruktur angeheuert werden. Zudem sind Interessierte in der Lage, das Event jederzeit zu besuchen – egal wo sie sich physisch aufhalten. Weiterer Pluspunkt ist die unschlagbare CO²-Bilanz einer Hybrid-Messe. Bislang ungeahnte Möglichkeiten eröffnen sich auch fürs Marketing. Nach Ende der Veranstaltung mit Live-Diskussionen, Live-Key Notes und Shows steht ausreichend Content – etwa zum Streamen in Social Media Kampagnen – zur Verfügung, der für eine noch größere Reichweite der Messe sorgt.

Auf Bewegtbild Inhalte setzen

Um hochwertigen Content kommt in diesem Kontext kein Unternehmen mehr herum. Optimal, um das Branding zu unterstützen und die Markenbotschaft zu übermitteln, ist dabei Bewegtbild Content. Kein anderes Medium ruft so leicht Emotionen hervor und baut eine vergleichbar starke Kundenbindung auf. Auch 3D Bewegtbild Content aus Konstruktionsdaten haben ein großes Potenzial für den virtuellen Messestand - Stichwort 360-Grad-Videos. Diese Möglichkeiten greifen neben Hybrid-Messen auch für Marketingkampagnen, Produktvideos für den digitalen Vertrieb, Erklärfilme, e-Learning und Produktmanagement. Trotzdem scheuen viele Unternehmen noch die Produktionskosten. Zu Unrecht, denn mit dem richtigen Partner kann jeder hochwertigen 2D- oder 3D Bewegtbild Content auch mit einem kleineren Budget realisieren – sei es für Webseiten, das Recruiting oder eben Hybrid-Messen.

Um sich und ihre Produkte auf Hybrid-Messen angemessen präsentieren zu können, sollten Unternehmen spätestens jetzt ihre Aufmerksamkeit auf das Thema Video-Marketing richten. Das Bewegtbild macht laut Cisco Internet Report immerhin bereits rund 82 Prozent des Internet Traffics aus. Und der Bedarf wird aller Wahrscheinlichkeit nach stetig weiterwachsen – auch wenn die Corona-Pandemie eines Tages vergessen sein wird.

Infotainment par excellence

Die technischen Voraussetzungen, um eine Hybrid-Messe erfolgreich umzusetzen, sind vorhanden. Für eine anspruchsvolle virtuelle Präsentation gibt es mittlerweile etliche Tools. Zu nennen sind etwa Video-Calls, Games, Online-Beratung von Fachleuten mit Terminvereinbarung, live übertragene Show-Vorführungen und individuelle digitale Produktvorführungen. Trocken und spröde war gestern, so ist es mittlerweile beispielsweise ein Leichtes, einen Avatar anzulegen.

Hohes Unterhaltungspotential haben auch 1:1 Video-Chats, digitale Infostände oder ein virtueller Navigator sowie Lobby-Räume, in denen sich Messebesucher austauschen können. Ein komplett virtueller Messestand kann individuell mit Produktvideos oder Firmeninformationen bestückt werden und sollte als interaktive Anwendung gestaltet werden, die nach Wunsch ausgestattet werden kann. Generell ist für ein erfolgreiches Hybrid-Event eine Kombination virtueller und analoger Angebote empfehlenswert. Es bietet sich beispielsweise an, VR-Anwendungen für Produktvorführungen mit VR-Brille am Stand zu nutzen.

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Mittlerweile gibt es auch „Komplettanbieter“ für Hybrid-Messen, also Dienstleister, die eigene Plattformen für die Dramaturgie der Veranstaltung und die technische Ausstattung anbieten. Zum skalierbaren Angebot gehören dann unter anderem die Plattform, Konferenztools, die Content-Aufbereitung sowie die Ablaufplanung der Veranstaltung und die Durchführung der Streamings oder Live Acts.

Vielversprechendes Konzept für die Zukunft

Mit Corona haben sich viele Rahmenbedingungen geändert. Bereits jetzt zeigt sich, dass die Herausforderungen der Pandemie für den Messe- und Eventmarkt neue Möglichkeiten eröffnen. Diese gilt es mutig zu nutzen. Hybride Events haben mit ihrer hohen Reichweite das Potential, die Branche zu revolutionieren, und sich auch nach der Pandemie als schlagkräftiges Veranstaltungsformat zu etablieren. Auch wenn der menschliche Kontakt unersetzbar bleibt, ist davon auszugehen, dass sich das gemischte Format der Hybrid-Messe durchsetzt. Es ist zeitgemäß, anspruchsvoll, individuell, skalierbar und besticht zudem mit einem hohen Unterhaltungs- und Informationswert.

* Heidi Ziegler arbeitet als Geschäftsführerin der Blue Silver GmbH.

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