Cybersicherheit in der Fertigungsindustrie Veraltete Betriebstechnik bietet Angreifern die offene Flanke

Ein Gastbeitrag von Ulf Baltin* Lesedauer: 3 min

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Unter IT-Entscheidern ist es unumstritten, dass Operational Technology nur schwer gegen Cyberattacken zu verteidigen ist. Das Problem wird noch verschlimmert. Denn in vielen Betrieben kommt weiterhin veraltete und nicht mehr unterstützte Betriebstechnik zum Einsatz.

Insbesondere seit 2022 wirken sich drei Cybersecurity-Trends besonders negativ auf OT- und IoT-Infrastrukturen aus.
Insbesondere seit 2022 wirken sich drei Cybersecurity-Trends besonders negativ auf OT- und IoT-Infrastrukturen aus.
(Bild: frei lizenziert / Pixabay)

Die Zahl und die Varianten der Cyberangriffe auf Unternehmen nehmen kontinuierlich zu und längst ist keine Branche mehr sicher, wie der letzte Threat Intelligence Report von Blackberry zeigt. Vor allem die OT-Infrastruktur ist in Produktionsbetrieben ein beliebtes Angriffsziel für Cyberkriminelle. Denn mit vergleichsweise wenig Aufwand lassen sich hier folgenschwere Schäden anrichten, die Produktionen und kritische Infrastruktur lahmlegen. Denn anstatt sensible Betriebstechnik, die im Zuge der Digitalisierung immer öfter mit der IT-Infrastruktur vernetzt ist, besonders zu schützen, nutzen viele Unternehmen veraltete Systeme.

Im Rahmen der Blackberry Cybersecurity in Manufacturing Study wurden 1.500 IT-Entscheider und Cybersicherheitsexperten aus der Fertigungsbranche in den USA und Kanada, Großbritannien, Deutschland, Japan und Australien befragt – 250 davon aus Deutschland. Die Studie konnte feststellen, dass 44 Prozent der befragten IT-Entscheider aus Deutschland mit einem erhöhten Risiko von Cyberangriffen im Jahr 2023 rechnen. Mehr als drei Viertel (78 Prozent) befürchten Angriffe von nationalstaatlichen auf privatwirtschaftliche Branchenunternehmen. Weitere 72 Prozent sind besorgt, dass ausländische Regierungen ihre Anlagen ausspionieren. Gleichzeitig gilt die OT-Infrastruktur für 71 Prozent als schwer zu verteidigen.

Lückenlose Cybersecurity bezieht alle Endpunkte ein

Insbesondere seit 2022 wirken sich drei Cybersecurity-Trends besonders negativ auf OT- und IoT-Infrastrukturen aus: Ransomware- und Phishing-Angriffe sowie Software-Schwachstellen von Drittanbietern. Die Krux besteht im Mehrbedarf an Cybersicherheit für neue, integrierte Technologien, der oft den Fortschritt in der Branche behindert. Denn Manager in Unternehmen, die alternde Hardware und Betriebssysteme nutzen, stehen vor einer enormen Herausforderung. Im Rahmen von Modernisierungsmaßnahmen unterschiedlichen Umfangs müssen sie über alle alten und neuen Endpunkte hinweg für Sicherheit sorgen. Tatsächlich ist es jedoch eine schwierige Aufgabe, Umgebungen mit veralteten und isolierten Lösungen zu schützen. Nur mit der richtigen Unterstützung gelingt den Unternehmen die Umsetzung. Eine moderne und betriebssystemunabhängige Lösung kann die Cybersicherheit auf jeden in Frage kommenden Endpunkt ausdehnen, um das Risiko in der gesamten Infrastruktur von Fertigungsunternehmen zu schließen.

Der Studie zufolge betrachten IT-Entscheider deutscher Fertigungsunternehmen bösartige Malware-Angriffe aktuell als größte Gefahr (63 Prozent). Phishing-Angriffe (50 Prozent) und der unbefugte Zugriff durch nicht böswillige Insider (50 Prozent) sind die beiden nächstgrößten Sorgen – ein Indiz, dass Unternehmen durchaus befürchten, fremde Nationalstaaten wollten mit Angriffen Störungen und ungeplante Ausfallzeiten verursachen.

Gefahren unterschätzen heißt Millionenschäden in Kauf nehmen

Bei der Einschätzung potenzieller Schäden tragen viele Unternehmen eine rosa Brille. 56 Prozent der IT-Entscheider in Deutschland schätzen die Kosten eines erfolgreichen Cyberangriffs auf bis zu 250.000 Dollar. Ein unvoreingenommener Blick verdeutlicht, dass die Einschätzung der IT-Entscheider bei der Kostenfrage weit hinter der Realität zurückbleibt. In einer kürzlich veröffentlichten Studie werden die tatsächlichen Durchschnittskosten eines erfolgreichen Cyberangriffs in der Fertigungsindustrie mit 4,24 Millionen Dollar um mehr als den Faktor 16 höher geschätzt.

Derweil steigen die Kosten für ungeplante Ausfallzeiten aufgrund der globalen Inflation und der höheren Auslastung von Produktionsanlagen immer weiter. Weltweit gehen 47 Prozent der Befragten davon aus, dass Ausfallzeiten nur ein Zehntel dieser Kosten ausmachen. Weitere 63 Prozent rechnen nach einem IT-Sicherheitsvorfall mit einem Verlust von Kunden und 59 Prozent sehen dadurch ihre Beziehungen zu Lieferanten beeinträchtigt.

KI-gestützte Endpunktesicherung macht den Unterschied

Angesichts der immer brisanteren Bedrohungslage trennt sich beim Thema Endpunktesicherung die Spreu vom Weizen – sowohl im Hinblick auf Sicherheitsanbieter als auch auf Industrieunternehmen als Anwender. Unabhängige Vergleichstest belegen, dass auf künstlicher Intelligenz (KI) basierende Plattformen zur Endpoint Protection (EPP) eine wegweisende Abwehrtaktik gegen Angreifer, die KI zunehmend als Waffe für Cyberangriffe einsetzen, sind. Wer als Produktionsentscheider jetzt nicht die Zeichen der Zeit erkennt und danach handelt, setzt die Zukunft seiner Organisation leichtfertig aufs Spiel.

* Ulf Baltin ist Managing Director DACH bei Blackberry.

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