Marktstudie Trotz Gegenwind wächst der Markt für industrielle 3D-Drucker

Redakteur: Stefan Guggenberger

Laut einer aktuellen Marktstudie wachsen die B2B-Segmente für 3D-Drucker auch im ersten Quartal 2020 um bis zu 12 %. Obwohl der europäische Markt rückgängig ist, konnten vor allem große Hersteller ihre Umsätze deutlich steigern.

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Trotz schwieriger Wirtschaftslage wachsen die wichtigsten 3D-Märkte auch im ersten Quartal 2020.
Trotz schwieriger Wirtschaftslage wachsen die wichtigsten 3D-Märkte auch im ersten Quartal 2020.
(Bild: gemeinfrei // pixabay)

Das englische Marktforschungsunternehmen Context liefert wieder aktuelle Zahlen zum globalen Markt für 3D-Drucker. Die Briten sammeln weltweite Absatz- und Umsatzzahlen, vom Hobbydrucker (< 2.500 Dollar) bis zu industriellen 3D-Druckern (> 100.000 Dollar).

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Auf Basis der letzten zwölf Monate verzeichnete der Markt für industrielle 3D-Drucker (> 100.000 Dollar) ein erstaunlich hohes Wachstum von 12 %. Der Anstieg kam überraschend angesichts des Gegenwinds, von dem viele Anbieter in der zweiten Jahreshälfte berichteten, wie zum Beispiel die geringere Nachfrage aus dem krisengeschüttelten Automobilsektor, die schleppende europäische Wirtschaft und ein allgemein schwacher globaler Markt. Besonders HP konnte bei den Auslieferungen seiner Polymerdrucker ein starkes Wachstum verzeichnen - im dritten Quartal 2019 lieferten die Amerikaner 347 % mehr Drucker als im Vorjahr aus. Damit ist HP bei den weltweiten Auslieferungen für Kunststoffdrucker jetzt auf Platz zwei.

Metalldrucker haben größten Marktanteil

Während die industriellen Metalldrucker nur 32 % der Stücklieferungen ausmachten, sind sie für etwas mehr als 51 % der Einnahmen verantwortlich. Der 3D-Metalldruck ist eines der am schnellsten wachsenden Segmente der additiven Fertigung und verzeichnete in den letzten zwei Jahren eine durchschnittliche Wachstumsrate von +30 %. Allerdings schwächelten die bisher dominierenden pulverbettbasierten Schmelzverfahren in der zweiten Hälfte 2019. Im dritten Quartal wurden 19 % weniger Metall-3D-Drucker mit Pulverbett ausgeliefert als im Vorjahresquartal, wobei die Marktführer EOS und GE Additive auch in den vorherigen 12 Monaten schwächere Absätze verzeichneten.

Dennoch stiegen die aggregierten Lieferungen von 3D-Metalldruckern um 11 %, da andere Technologien zulegten, die zum Beispiel von Desktop Metal und Markforged vorangetrieben werden. Der Absatz dieser extrusionsbasierten stieg im Vergleich zum Vorjahr um 43 % an.

China und Nordamerika pushen Industriedrucker (> 100.000 Dollar)

In Nordamerika und China gab es im dritten Quartal 2019 ein stabiles Wachstum bei Druckern die mehr als 100.000 Dollar kosten. In China wuchs der Markt um beachtliche 36 % und in Nordamerika um immerhin 22 %. In Westeuropa ging der Absatz in diesem Preissegment allerdings um 28 % zurück. Dabei decken die Märkte ihren Bedarf zunehmend im eigenen Land und setzen weniger auf Importe. Dieser Trend hat sich im dritten Quartal 2019 bestätigt: Chinesische Anbieter florieren vor allem im chinesischen Inland, während US-amerikanische und europäische Anbieter hauptsächlich Aufträge aus westlichen Industrieländern erhielten. Der globale Handel wird zusätzlich durch die momentan problematischen Handelsbeziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und China erschwert. Wie wir berichteten, konnten die westlichen Durckerhersteller das zurückhaltende Investitionsverhalten im Binnenmarkt bisher mit starken Verkäufen auf dem chinesischen Markt kompensieren. Nun scheint dieser Markt zunehmend selbstständig zu werden.

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