Kunststoff-3D-Druck Stratasys übernimmt Stereolithographie-Anbieter RPS
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Mit der Übernahme der britischen RP Support Ltd. (RPS) und dessen Neo-Produktlinie für industrielle Stereolithographie-Systeme erweitert Stratasys sein Angebot an Polymer-Lösungen um eine komplementäre Technologie.

Die 3D-Drucker der Neo-Reihe von RPS verfügen über eine dynamische Laserstrahltechnologie, die eine hohe Baugenauigkeit, Detailtreue und geringe Variabilität über den gesamten Umfang einer großen Bauplattform ermöglichen soll. Das offene Material-System verarbeitet Kunstharze mit einer breiten Palette von Eigenschaften wie chemische Beständigkeit, Hitzetoleranz, Flexibilität, Langlebigkeit und optische Klarheit. Die Stereolithographie-Drucker können Bauteile bis zu einer Größe von 800 x 800 x 600 mm herstellen und bieten so eine große Baufläche auf kleinem Raum. Darüber hinaus sind alle Neo-Systeme Industrie-4.0-fähig und verfügen über die Titanium-Steuerungssoftware mit Kamera, Netzwerkanbindung, Unterstützung von Ferndiagnosen und Anpassung der Parameter während der Bauphase. Die Drucker können automatisch Fortschrittsberichte über Aufträge per E-Mail versenden, heißt es. Stratasys plant, seine Workflow-Software Grab CAD Print in zukünftige Versionen des Produkts zu integrieren.
Wir sind davon überzeugt, dass die Neo-Produkte im Vergleich zu anderen derzeit auf dem Markt erhältlichen Lösungen überlegen sind, da sie eine offene Auswahl an Materialien, geringe Serviceanforderungen und zuverlässige und genaue Builds bei einfacher täglicher Bedienung bieten.
Die industriellen Stereolithografie-Systeme von RPS sind für Anwendungen wie Werkzeuge, Feingussmodelle, anatomische Modellierung, kieferorthopädische Aligner-Formen und große Designteile geeignet. Der weltweit adressierbare Sektor für industrielle Stereolithographie-Systeme wird auf circa 150 Mio. US-Dollar geschätzt und Stratasys geht davon aus, dass er weiterhin mit einer Rate von circa 10 Prozent pro Jahr wachsen wird.
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3D-Kunststoffdruck
Kommt es jetzt zum Kampf der Giganten der Additiven Fertigung?
Alle Polymer-3D-Drucklösungen aus einem Haus?
Stratasys war im Bereich des Polymer-3D-Drucks lange der Platzhirsch mit seinen FDM- und Polyjet-Maschinen. Mit dem Aufkommen von neuen Anbietern wie HP oder den chinesischen Herstellern Farsoon und HBD nimmt die Konkurrenz auf dem Markt für Polymerdrucker jedoch immer weiter zu. So hat Stratasys bereits Ende 2020 das Startup Origin für etwa 100 Mio. US-Dollar übernommen. Origin entwickelt Steuersysteme und Materialien für den Polymerdruck. Zum Portfolio von Stratasys gehören außerdem die professionellen FDM-Systeme von Makerbot. Die Übernahme von RP Support ist also ein weiterer Baustein in der umfassenden Polymerstrategie von Stratasys. "Da Unternehmen die additive Fertigung immer stärker annehmen, ist es unser Ziel, unseren globalen Kunden das weltweit beste und umfassendste Polymer-3D-Druck-Portfolio zu bieten", erklärt Zeif. Das Unternehmen geht übrigens davon aus, dass sich der Zukauf schon dieses Jahr positiv auf den Umsatz und den Non-GAAP-Gewinn pro Aktie auswirken wird.
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