Cyber-Sicherheit Spam-Mails rufen vermehrt zu angeblichen Spenden für die Ukraine auf

Quelle: Pressemitteilung |

Auch vor Krisen und Katastrophen machen Betrüger nicht halt. In immer mehr Spam-Mails wird um finanzielle Hilfe für die Ukraine gebeten. Cyber-Kriminelle bauen dabei sogar die Websites von offiziellen Hilfsorganisationen nach.

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Betrüger nutzen die Notsituation in der Ukraine aus und verschicken Spam-Mails mit falschen Spendenaufrufen.
Betrüger nutzen die Notsituation in der Ukraine aus und verschicken Spam-Mails mit falschen Spendenaufrufen.
(Bild: stock.adobe.com)

Das Unternehmen Bitdefender hat vermehrt Spam-Mails festgestellt, die angeblich Spenden für die Ukraine sammeln. Wie Bitdefender mitteilt, steigt die Zahl der Spam-Mails zu diesem Thema rasant an. Das Unternehmen hat vier Beispiele für die aktuell laufenden Kampagnen zusammengetragen.

Kryptospenden und Nachrichtentexte

In einer Kampagne bitten die Betrüger laut Bitdefender um Spenden an Kryptowallets. So werden die digitalen Geldbeutel genannt, mit denen Kryptowährung aufbewahrt werden kann. Die ersten beiden Absätze der Mail sind eine Kopie eines Artikels des Nachrichtenmagazins Fortune vom 25. Februar 2022, so Bitdefender. Da die Betrüger die Passagen nicht mit Quellenangaben versehen haben, soll vermutlich der Eindruck geweckt werden, dass es sich hierbei um eine offizielle Mitteilung einer Hilfsorganisation handelt. „Erst im letzten Absatz mit dem Aufruf zur Kryptospende wird klar, dass die Schreiber auf keinen Fall Muttersprachler sind und offenbar die Berichterstattung für ihre Zwecke missbrauchen“, so Bitdefender. Das Versprechen einer späteren Belohnung sollte zusätzlich misstrauisch machen.

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Laut Bitdefender wurden 86 Prozent dieser betrügerischen Nachrichten von IP-Adressen aus Litauen gesendet. 40 Prozent der Empfängermailboxen befinden sich in Südkorea, gefolgt von Tschechien (16 Prozent), Deutschland (7 Prozent), den USA und Großbritannien (jeweils 5 Prozent).

Echte Organisationen und Fake-Websites

Diese Betrüger treten angeblich als „The Courage Fund Foundation“ auf. Die Organisation gibt es wirklich: es handelt sich dabei um eine 2003 gegründete Wohlfahrtsorganisation mit Sitz in Singapur. Die E-Mail wurde jedoch nicht von der Organisation verschickt. Sie ruft Spendenwillige dazu auf, sich an eine G-Mail-Adresse zu wenden. Bitdefender rät von einer solchen Kontaktaufnahme ab. Die IP-Adressen der Versender stammen zur Hälfte aus Südafrika und erreichen potenzielle Spender in den Vereinigten Staaten (33 Prozent), Großbritannien (33 Prozent) und Deutschland (24 Prozent).

Online-Betrüger würden zudem das Layout der United-Help-Ukraine-Organisation nutzen. Wer in einer solchen Mail auf den „Donate Now”-Spendenknopf klickt, landet auf einer nachgebauten Seite der Hilfsorganisation. Gefragt wird laut Bitdefender auch hier wieder nach Spenden in Kryptogeld.

Vermeintliches Crowdfunding auch auf Deutsch

Gleich in mehreren Sprachen verweist eine andere Mail auf eine vermeintliche Crowdfunding-Organisation, so Bitdefender. Neben Englisch, Spanisch und Französisch ist auch ein deutscher Text in der Nachricht vertreten. Ein Link leitet auf eine Website, die laut dem Unternehmen gut gemacht sei. Auch das Spendenformular sehe professionell aus. Diese E-Mails kommen aus den USA und Japan. Trotz der verschiedenen Versionen landeten 40 Prozent der Mails in Weißrussland, 19 Prozent in Japan, 15 Prozent in Südkorea, 5 Prozent in den USA, 4 Prozent in Österreich, 3 Prozent in Deutschland und 2 Prozent in Großbritannien.

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