Soziale Roboter So gelingt positives Interagieren zwischen Mensch und Maschine

Von Juliane Segedi*

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Was soll ein Roboter können und wie soll er sich verhalten, damit er von Menschen positiv wahrgenommen wird? Diese und weitere Fragen erforscht das Fraunhofer IAO in ihrem vom Bundesforschungsministerium geförderte Projekt NIKA.

Der Roboter wird uns Menschen in Zukunft im Alltag immer häufiger begegnen.
Der Roboter wird uns Menschen in Zukunft im Alltag immer häufiger begegnen.
(Bild: pixabay)

Einsatz von Robotern in vielen Bereichen

In Zukunft sollen Roboter in den verschiedensten Bereichen eingesetzt werden. Deshalb testet die Forschung beispielsweise den Roboter als Concierge im Hotel, Berater im Elektrofachhandel oder als COVID-19-Hygeniebeauftragten im Supermarkt. Auch zu Hause werden Roboter in Form der zunehmend beliebten Reinigungs- oder Mähroboter genutzt.
Bei dieser Bandbreite an Einsatzbereichen muss der Service-Roboter auf die verschiedenen Zielgruppen hinsichtlich Alter, Technikversiertheit und kulturellem Hintergrund eingehen können.

Digitale Kommunikation Mensch-Roboter in einer Demo

Das Fraunhofer IAO hat dazu eine Demo entwickelt, in der man ausprobieren kann, wie ein Roboter, basierend auf individuellen Angaben, ein Profil des Gegenübers erstellt und sich diesem anpasst. Als Beispielanwendung stellt der Roboter seiner Gesprächspartnerin oder seinem Gesprächspartner bei einem Quizspiel Wissensfragen. Erstmals wurde die Demo Anfang September bei der Mensch und Computer Konferenz vorgestellt.

Der COVID-Pandemie geschuldet musste diese Konferenz jedoch digital stattfinden, was dem Forschungsfeld der Mensch-Roboter-Interaktion methodisch neue Impulse gegeben hat. Die Interaktion muss trotz der körperlichen Distanz erlebbar sein. So wählte das Forschungsteam des Fraunhofer IAO einen neuen Ansatz: Auf der Webseite ist nun der Roboter zu sehen, der mithilfe der Eingaben der Besucherinnen und Besucher individuell auf die gewählten Antworten reagieren kann. Diese neue Darstellungsform ermöglicht es Menschen von überall auf der Welt, bei Tests simpel mit dem Roboter interagieren.

Gesammelt sind die einzelnen Verhaltensweisen des Quiz-Roboters im sogenannten Pattern-Wiki, das im NIKA-Projekt entwickelt wurde. Dieses Programm hilft dem Roboter mit wiederverwendbaren Verhaltensmustern, dem Menschen bestimmte Botschaften in non-verbalen Kommunikationsmodalitäten zu kommunizieren. Eine Sammlung dieser entwickelten Verhaltensweisen steht der Öffentlichkeit als Bibliothek zur Verfügung, damit Interaktionsgestalter, Hardware- und Softwarenentwickler Inspiration für eine verständliche und angenehme Interaktionsgestaltung für ihren Roboter finden können. Ausgangspunkt ist dabei immer die Frage: Was soll der Roboter in der jeweiligen Situation ausdrücken?

Aktuell sind im Pattern-Wiki über 40 konkrete Gestaltungsempfehlungen für sechs Kategorien von Roboterverhalten enthalten:

  • 1. eine Unterhaltung führen
  • 2. den internen Roboterzustand kommunizieren
  • 3. Feedback geben
  • 4. eine Hintergrundaktivität kommunizieren
  • 5. Emotionen ausdrücken
  • 6. ein Spiel spielen

Ein Pattern beschreibt jeweils, welche Robotermodalitäten sinnvoll genutzt werden können, wie sie genau gestaltet werden sollten und in welchen Situationen das Verhalten zum Einsatz kommen kann. Zudem sind darin Informationen über die wissenschaftlichen Grundlagen der beschriebenen Inhalte und Verweise auf weitere, ähnliche Patterns enthalten. Eine Filterfunktion ermöglicht eine schnelle Suche in der kompletten Bibliothek. Die Entwicklung weiterer Verhaltensmuster zu verschiedenen Anwendungsbereichen soll eine standardisierte und allgemein verständliche Interaktionssprache zwischen Mensch und Maschine ermöglichen.

* Juliane Segedi ist am Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit tätig.

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