Förderprogramme So beantragen innovative Industrie-Unternehmen Fördermittel
Unternehmen, die innovative Produkte entwickeln, Arbeitsplätze schaffen oder ihre Infrastruktur im Zuge der Digitalisierung modernisieren wollen, können eine öffentliche Förderung in Erwägung ziehen. Das Angebot ist vielfältig: von europaweit ausgelobten Mitteln der EU, wie zum Beispiel Horizon 2020, bis hin zu regionalen Wirtschaftsförderinitiativen, wie etwa dem klassischen GRW-Programm. Die Chancen auf Fördermittel stehen derzeit gut.
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Industrie 4.0, Internet der Dinge und Digitalisierung: Schlagworte, derer man beinahe schon überdrüssig zu werden droht. Doch gerade für die mittelstandsgeprägte Industrielandschaft ergeben sich daraus zahlreiche Möglichkeiten, die allerdings eine Weiterentwicklung der Geschäftsmodelle und der Infrastruktur im weitesten Sinne erfordern. Gerade dafür stellen offizielle Institutionen wie etwa das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie oder die EU-Kommission Fördergelder bereit, die Unternehmen helfen sollen, das wirtschaftliche Risiko innovativer Projekte zu mindern und gleichzeitig die Wirtschaftskraft der Regionen zu stärken sowie Arbeitsplätze zu schaffen.
Das passende Förderprogramm finden
Welches Förderprogramm ist geeignet? Die Auswahl ist groß. Jedes Programm hat speziell definierte Ziele oder fördert besondere Aspekte aktueller Entwicklungen. Das von der EU ausgelobte Förderprogramm Horizon 2020 versteht sich beispielweise als Rahmenprogramm der EU für Forschung und Innovation. Es soll eine wissens- und innovationsgestützte Gesellschaft fördern und einen Beitrag zum Aufbau einer wettbewerbsfähigen Wirtschaft leisten. Da die Bewerbungsbedingungen recht anspruchsvoll sind, entschloss sich die Kommission, dass SME-Instrument als Teil von Horizon 2020 aufzulegen. Das SME-Instrument richtet sich an kleine und mittelständische Unternehmen und bietet deutlich vereinfachte Konditionen. Gefördert werden innovative Ideen mit hohem Marktpotenzial, für eine erste Bewerbung genügt ein vorläufiger Business-Plan mit etwa zehn Seiten Umfang.
Ein Klassiker ist die sogenannte Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“, kurz GRW. Das Programm fördert gewerbliche Investitionen und Investitionen in die kommunale wirtschaftsnahe Infrastruktur. Es richtet sich an kleine und mittelständische Industrieunternehmen und Gemeinden in eher strukturschwachen Regionen. Besonders dann, wenn eine Aufstockung des Mitarbeiterbestandes geplant ist, lohnt es sich, eine mögliche GRW-Förderung zu prüfen.
Es ist nicht immer einfach zu erkennen, ob das eigene Projekt in den Kontext eines dieser oder der zahlreichen weiteren Förderprogramme passt oder nicht. Mit unverbindlichen Fördermittelchecks lässt sich vorab schon einiges klären. Auch kann es sich lohnen, die Hilfe einer Fördermittelberatung wie zum Beispiel förderbar in Anspruch zu nehmen, da die Experten meist sehr genau wissen, worauf die Prüfer Wert legen. Unternehmen sollten aber darauf achten, dass die Beratungsleistung erfolgsabhängig angeboten wird.
Welche Projekte sind förderfähig? – Das Beispiel Beaconinside
Dass Fördermittel auch in der Praxis einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung und Markteinführung neuer Technologien leisten können, zeigt sich am Beispiel der Beaconinside GmbH. Beacons sind kleine Bluetooth-Sender, die an eine App Signale senden, sobald sich das dazugehörige Smartphone in entsprechender Entfernung befindet. Die App versorgt den Nutzer dann standortabhängig mit entsprechenden Informationen. So können etwa Museumsbesucher während eines Rundgangs die passenden Informationen erhalten. Ladenbesitzer statten ihre Geschäfte mit Beacons aus, um herauszufinden, wie sich die Kunden im Laden verhalten. Wie viel Zeit verbringen sie vor welchem Regal oder nutzt er parallel sogar die Shopping-App des Ladens? Analysen aus solchen Daten helfen Unternehmen, ihr Angebot und den Service für die Kunden zu optimieren.
Die Beaconinside GmbH aus Berlin bietet dafür nicht nur die Beacons selbst, sondern auch eine Daten-Management-Plattform an. Die Entwicklung der Angebote bis zur Marktreife unterstützte die Investitionsbank Berlin (IBB) mit Fördermitteln aus dem Pro FIT-Programm. Vor allem das Management großer Beacon-Infrastrukturen, die Absicherung der Beacons gegen Angriffe von außen und die Erweiterung der Reporting- und Analyse-Funktionalitäten standen bei dem geförderten Projekt im Fokus – ein typisches Förderprojekt. Denn die verschiedenen Förderprogramme mögen sich zwar stark unterschieden, sie verfolgen aber das gleiche Ziel: innovative Unternehmen und deren Technologien mit Marktpotenzial zu unterstützen.
Checkliste: Die Beantragung von Fördermittel
Das innovative Projekt oder die Investition sind in Planung – wo fängt man bei der Fördermittelakquise an? Grundsätzlich lassen sich folgende erste Schritte empfehlen:
- Unverbindlichen Fördermittelcheck durch erfahrene Experten durchführen lassen
- Passendes Förderprogramm identifizieren und Bedingungen prüfen
- Eine Person im Unternehmen benennen, die für die Fördermittelakquise zuständig ist und dieser auch Zeitkontingente dafür einräumen
- Prüfen, ob eine Fördermittelberatung sinnvolle Hilfe leisten und Förderchancen erhöhen kann, dabei darauf achten, dass die Berater auf Erfolgsbasis arbeiten
- Businessplan und/oder detaillierte Projektbeschreibung erstellen und erforderliche Unterlagen zusammentragen