eco/ADL-Prognose zur IFA 2017 Smart Home: Wachstum braucht offene Systeme
Die IFA 2017 ist Anlass für allerlei optimistische Prognosen. Laut eco-Verband und Arthur D. Little sollen sich die Smart-Home-Umsätze bis 2022 auf 4,3 Milliarden Euro verdreifachen. Voraussetzung: ein funktionierender Datenaustausch zwischen Geräten unterschiedlicher Hersteller und benutzerfreundlichere Software.
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Optimistisch, was den Smart-Home-Markt angeht, ist man beim Internetwirtschaftsverband eco. So soll der deutsche Smart-Home-Markt sein Volumen bis zum Jahr 2022 auf 4,3 Milliarden Euro verdreifachen. Nach der zur IFA 2017 präsentierten Studie „Der deutsche Smart-Home-Markt 2017–2022. Zahlen und Fakten“ des eco – Verband der Internetwirtschaft und Arthur D. Little soll die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate in den kommenden fünf Jahren bei 26,4 Prozent liegen.
eco/ADL: Marktdurchdringung vervierfacht sich
Die höchsten Smart-Home-Umsätze werden aktuell in den Marktsegmenten Energiemanagement (1,3 Milliarden Euro) sowie Licht- und Fenstersteuerung (1,2 Milliarden Euro) generiert. Die eco/ADL-Studie nahm insgesamt sechs Marktsegmente unter die Lupe, darunter Sicherheit und Zugangskontrolle, Unterhaltung, Gesundheit und betreutes Wohnen sowie Haushaltsgeräte.
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Die IFA 2017 - Bühne für ein smartes Leben
Sogar vervierfachen soll sich Smart-Home-Marktdurchdringung bis 2022 - und zwar von aktuell zwei Millionen auf rund acht Millionen deutsche Haushalte. Das wachsende und immer breitere Produkt- und Lösungs-Angebot für das intelligente Zuhause reicht vom Fenstersensor über digitale Sprachassistenten und Staubsaugerroboter bis hin zu intelligenten Spiegeln.
Sprachassistenten machen smarte Geräte noch smarter
„Im Smart Home sind alle Geräte im und ums Haus vernetzt und interagieren intelligent“, erklärt eco-Geschäftsführer Harald A. Summa. „Das Internet bildet dafür die Grundlage, denn es verbindet die Geräte miteinander und ermöglicht ihnen den Datenaustausch. Die Intelligenz hingegen entsteht durch die Analyse von Nutzungs- und die Kombination mit Kontextdaten zur Verbesserung der Funktionalität und Steigerung der Benutzerfreundlichkeit.“
Sprachassistenten ermöglichen die bequeme Steuerung von Smart-Home-Anwendungen. „Systeme wie Alexa oder Google Home kombinieren künstliche Intelligenz und fortgeschrittene Spracherkennung, angebunden an häusliche Geräte wie Waschmaschinen, Kühlschränke oder Überwachungsanlagen“, so Summa weiter.
Unternehmen brauchen ein funktionierendes Ökosystem
All das sorgt laut eco für ein dynamisches Wachstum: Während klassische Branchen wie die Elektroindustrie und der Maschinenbau zwischen 2010 bis 2015 nur um jährlich 0,5 bis sechs Prozent zulegten, wird für den Smart-Home-Markt in den kommenden Jahren ein Wachstum von jährlich 27 Prozent erwartet.
Damit Unternehmen das Marktpotenzial jedoch auch ausschöpfen können, müssten sie Teil eines funktionierenden Ökosystems werden, so der eco-Verband. Die Verantwortlichen sollten daher offen sein für eine Integration und Kooperation mit Lösungen aus anderen Branchen und Technologien.
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Smart Home
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Wichtiger Aspekt dabei: ein funktionierender Daten- und Informationsaustausch zwischen Geräten unterschiedlicher Hersteller. „Im internationalen Wettbewerb setzen sich Plattformen durch, die durch Offenheit die Innovationskraft von Partnerunternehmen und Startups nutzen, um neue Anwendungen für ein Produkt zu entwickeln und die Wertschöpfung zu teilen“, ist Lars Riegel, Principal bei der Arthur D. Little GmbH, überzeugt. Folglich schreibt er den Herstellern ins Stammbuch: „Das Ziel sollte es demnach sein, mit offenen Systemen zu arbeiten und anderen Marktteilnehmern Zugang zum eigenen Produkt zu bieten, damit neue vernetzte Services entstehen können. In diesem Umfeld sehen wir riesige Chancen für den deutschen Mittelstand.“
Exzellente Hardware, aber Defizite bei der Software
Gas geben müssten die Unternehmen nach Einschätzung von Riegel vor allem im Bereich smarter Software sowie in puncto Nutzerfreundlichkeit. „Während zahlreiche deutsche Unternehmen exzellente Hardwareprodukte herstellen, sind die dazugehörigen smarten Anwendungen oftmals sehr limitiert und nur bedingt nutzerfreundlich“, mahnt ADL-Marktforscher Riegel. Um das zu ändern empfiehlt die Studie den Unternehmen, Informationen wie beispielsweise Source Codes preiszugeben und so die Innovationskraft verwandter Industrien und sogar Konkurrenten zu nutzen.
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