Logistik 4.0 Sicher in die Zukunft: Drei Wege zur Optimierung der Supply Chain
Anbieter zum Thema
Verlässliche Lieferketten sind das Rückgrat der Industrie. Doch noch immer zögern Unternehmen, diese fragilen Elemente ihrer Wertschöpfung konsequent zu digitalisieren. Dabei könnten beispielsweise Lösungen zur Prozessintelligenz Stabilität in die Supply Chain bringen.

In Krisenzeiten wie der gegenwärtigen Corona-Pandemie hat sich einmal mehr gezeigt, wie wichtig eine gut funktionierende und stabile Lieferkette ist. Es verwundert daher nicht, dass die Supply Chain häufig ganz oben auf der Prioritäten-Liste für Investitionen in die digitale Transformation steht.
Viele Unternehmen führen jedoch nur langsam neue Technologien ein und lassen so zu viel Zeit liegen, um ihren Betrieb auf die immer schneller voranschreitende Globalisierung vorzubereiten. Eine digitalisierte Lieferkette kann hierbei von Nutzen sein, denn Prozessanalyse-Lösungen sind ein wesentlicher Erfolgsfaktor bei der Verbesserung von Effizienz, Geschwindigkeit und Genauigkeit. Prozessintelligenz-Technologien verbessern interne Abläufe von der Bestellung bis zum Zahlungseingang, indem sie eine Rundumsicht über den gesamten Ablauf ermöglichen. Isolierte, eigenständige Systeme können so etwas nicht leisten und somit auch keinen Aufschluss geben.
Die Anfänge der Prozessautomatisierung
Ein erster Schritt in Richtung Automatisierung stellen Lösungen dar, die auf Robotic Process Automation (RPA) setzen. Diese werden heutzutage schon von einigen Unternehmen eingesetzt, um ineffiziente Prozesse zu erneuern und repetitive Abläufe zu automatisieren. Bei korrekter Anwendung kann dies eine große Menge anderweitig nutzbaren Kapitals einsparen. Knapp die Hälfte des möglichen Potentials, das die Automatisierung ihnen bietet, lassen Unternehmen jedoch ungenutzt.
Stellt man sich nun einmal die enormen Datenmengen vor, die moderne Unternehmen erzeugen, so wird dieses verschenkte Potential noch deutlicher. RPA-Lösungen bieten den Vorteil, dass sie zum Beispiel unstrukturierte Datenmengen analysieren und ordnen können. Wenn es jedoch um Prozesse geht, stößt diese Technologie an ihre Grenzen. Eine der aktuell am weitesten verbreitete Methode, die in diesem Feld Abhilfe schafft, ist Process Mining. Einen Schritt weiter geht noch die Prozessintelligenz (PI), bei der maschinelle Lerntechnologien zum Einsatz kommen, mit deren Hilfe Unternehmensprozesse analysiert werden.
:quality(80)/p7i.vogel.de/wcms/3f/98/3f98f528820b17d90d747ae3fcd247d1/92964091.jpeg)
Informationsdatenbanken auswerten
Automatisch die Nadel im Heuhaufen finden
Prozessintelligenz steigert die Effizienz
Einer der größten Vorteile, den Prozessintelligenz-Lösungen bieten, ist die Identifikation von automatisierbaren Abläufen. Dies geschieht mittels eines Abgleichs zwischen dem Ist-Zustand des analysierten Prozesses und dem identifizierten Prozess, der Automatisierungspotential bietet. Selbst wenn Prozesse über verschiedene Ebenen, Phasen und eine Vielzahl an Mitarbeitern koordiniert werden und überaus unübersichtlich erscheinen, können diese ohne Probleme mithilfe von Prozessintelligenz analysiert werden. Dort wo die manuelle Prozessanalyse an ihre Grenzen stoßen, können mittels Prozessintelligenz-Technologien Schwachstellen entdeckt und behoben werden, bevor sie im Laufe der Zeit zu ernsthaften Problemen führen.
Wie Unternehmen Prozessintelligenz-Technologien einsetzen und ihre Lieferketten-Prozesse verbessern können, zeigen diese Anwendungsmöglichkeiten:
1. Augen auf bei der Lieferantenwahl
Die Auswahl der richtigen Lieferanten ist ein entscheidender Bestandteil einer erfolgreichen Supply Chain. Mittels eines holistischen Überblicks über alle Prozesse kann man leicht erkennen, welche Lieferanten am pünktlichsten, zuverlässigsten und reaktionsschnellsten sind. Prozessintelligenz ermöglicht es, die Leistung der Lieferanten genau zu messen und zu verfolgen, indem diese Kriterien überwacht und identifiziert werden: Welche Lieferanten sind am effektivsten in der Lage, Bestellungen zeitgerecht zu erfüllen und welche Anbieter arbeiten am genauesten? Gibt es Abweichungen von Lieferantenvereinbarungen? Wenn Sie Probleme mit Anbietern schon an der Wurzel lösen, können Sie vermeiden, dass sie sich auf andere Bereiche auswirken.
2. Prozessabweichungen in Echtzeit beheben
Fortschrittliche Prozessintelligenz-Tools liefern Echtzeit-Alarme, wenn Prozesse vom "idealen" Pfad abweichen. Warnmeldungen können für eine Vielzahl von Szenarien konfiguriert werden, zum Beispiel wenn die Auslieferung einer Bestellung länger als eine bestimmte Anzahl an Tagen dauert oder wenn die Bearbeitung einer Rechnung länger als X Wochen dauert. Diese Meldungen helfen Unternehmen, Prozessineffizienzen und -Abweichungen unmittelbar zu beheben, bevor sie zu einem viel massiveren (und kostspieligeren) Problem werden.
3. Paketverfolgung in Echtzeit
Prozessintelligenz-Plattformen bieten eine zeitnahe, genaue Überwachung von Paketen, Schritt für Schritt von der Sendung bis zur Auslieferung. Mit diesen Plattformen können Supply-Chain-Manager Pakete in Echtzeit nachverfolgen, Laufzeiten abschätzen, Verspätungen identifizieren, unmittelbar in den Lieferprozess eingreifen und die Zustellgeschwindigkeit erhöhen.
:quality(80):fill(efefef,0)/p7i.vogel.de/wcms/5f/e0/5fe05ad1adf60/whitepaper-cover--vit.jpg)
Chancen nutzen
Es handelt sich in der Tat um eine verpasste Chance, digitale Innovationen in der Lieferkette nicht umzusetzen. Für Unternehmen, die bei ihren digitalen Transformationsprojekten erfolgreich sein wollen, können Lösungen zur Prozessintelligenz einen großen Beitrag zu einem effektiveren, effizienteren und letztendlich erfolgreicheren Betrieb der Lieferkette leisten. Unterstützt durch Prozessintelligenz können Supply-Chain-Verantwortliche die Kosten senken, Prozesse strategisch ausrichten, die richtigen Lieferantenpartner auswählen, die Kapazitätsplanung verbessern und die Arbeitsabläufe rationalisieren - all dies spielt eine wichtige Rolle bei der Steigerung der Kundenzufriedenheit und -Loyalität. Und wenn es darum geht, Krisen sicherer zu meistern.
* Markus Pichler arbeitete als Vice President of Sales Europe bei ABBYY.
(ID:47048777)