3D-Druck-Nachbearbeitung bei Knaus Tabbert Reinigen und Oberflächenfinish in einer Maschine

Zur Pulverentfernung und Strahlbearbeitung seiner additiv gefertigten Kunststoffteile setzt der Fahrzeughersteller Knaus Tabbert die automatisierte Nachbearbeitungslösung S1 von AM Solutions ein. Bereits mit drei Druckjobs pro Woche soll der Return on Investment nach zwei Jahren erreicht sein.

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Knaus Tabbert nutzt den 3D-Druck für die Herstellung von Prototypen und Serienkomponenten. Mit der Plug and Play-Maschine S1 können anschließend sowohl Entpulverungs- als auch Oberflächenfinishprozesse automatisiert erfolgen.
Knaus Tabbert nutzt den 3D-Druck für die Herstellung von Prototypen und Serienkomponenten. Mit der Plug and Play-Maschine S1 können anschließend sowohl Entpulverungs- als auch Oberflächenfinishprozesse automatisiert erfolgen.
(Bild: Knaus Tabbert AG)

Am Hauptsitz im niederbayerischen Jandelsbrunn bündelt die Knaus Tabbert AG ihr Wissen und Know-how für Reisemobile, Caravans und Kastenwagen. Hier werden Materialien und Bauweisen ständig weiterentwickelt und verbessert. Dabei kommen auch neue Fertigungstechnologien wie die additive Fertigung mittels Lasersintern zum Einsatz. „Wir nutzen den 3D-Druck einerseits für die Herstellung von Prototypen. Andererseits produzieren wir damit Serienkomponenten wie beispielsweise eine Halterung für eine Alarmanlage oder den Scharniermechanismus der ausschwenkbaren Duschkabine“, erklärt Mario Meszaros, Entwicklungskonstrukteur bei Knaus Tabbert.

Optimales Reinigungsergebnis und schnelle Amortisation

Das Entpulvern und Reinigen der im selektiven Lasersintern hergestellten Teilen aus PA 12 erfolgte bisher manuell in einer Handstrahlkabine. Da diese Art der Nachbearbeitung sehr zeit- und personalintensiv war und es an der Reproduzierbarkeit der Teile mangelte, wurde eine automatisierte Alternative gesucht. Die Wahl fiel auf die Maschine S1 von AM Solutions, einer auf Nachbearbeitungslösungen für additiv gefertigte Teile spezialisierte Marke der Rösler-Gruppe.

Die S1 ermöglicht durch einen einfachen Wechsel des Strahlmittels von Glasperlen auf beispielsweise Kunststoffkugeln sowohl Entpulverungs- als auch Oberflächenfinish-Prozesse.
Die S1 ermöglicht durch einen einfachen Wechsel des Strahlmittels von Glasperlen auf beispielsweise Kunststoffkugeln sowohl Entpulverungs- als auch Oberflächenfinish-Prozesse.
(Bild: Rösler Oberflächentechnik)

Diese Strahlanlage wurde nach Angaben von Rösler speziell für die Nachbearbeitung pulverbettbasiert gefertigter Kunststoffteile entwickelt. Mit der Plug and Play-Maschine sei es möglich, durch einen einfachen Wechsel des Strahlmittels von Glasperlen auf beispielsweise Kunststoffkugeln sowohl Entpulverungs- als auch Oberflächenfinish-Prozesse wie Glätten und Homogenisieren durchzuführen. Das spare Zeit und Geld. Wie Rösler weiter mitteilt, verfügt die S1 für die automatisierte Chargenbearbeitung über einen Drehkorb, der während der Bearbeitung rotiert und sich ergonomisch be- und entladen lässt. Dabei verbleibt dieser komplett in der Anlage. Dies minimiere in Kombination mit einem speziellen Türsystem Verunreinigungen der direkten Umgebung mit Pulver. Mittels Steuerung könne einfach und schnell auf manuellen Betrieb umgestellt werden, heißt es.

Meszaros hat für Knaus Tabbert eine Amortisationsberechnung durchgeführt: Selbst wenn nur drei Druckjobs pro Woche in der Anlage nachbearbeitet werden, ist der Return on Investment bereits nach rund zwei Jahren erreicht. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Menge der additiv gefertigten Komponenten deutlich zunehmen wird und sich die Maschine somit deutlich früher amortisiert.

Gleichbleibend gute und reproduzierbare Bearbeitungsqualität

Punkten konnte die S1 nicht nur durch das gute Ergebnis und die schnelle Amortisation. Die serienmäßig integrierte, automatische Überwachung und Speicherung relevanter Prozessparameter sorgte für eine gleichbleibend gute und reproduzierbare Bearbeitungsqualität. Einen Beitrag dazu leistet laut Rösler die integrierte Strahlmittelaufbereitung. Sie gewährleistet, dass das eingesetzte Strahlmittel immer in optimaler Beschaffenheit zur Verfügung steht. Ein weiterer Pluspunkt war die explosionsgeschützte Ausführung der Strahlanlage mit ATEX-konformen Motoren und Ventilen.

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