Studie „Digitalisierung der Wirtschaft“

Neue digitale Technologien vor dem Durchbruch

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„Eigenständige Digitaleinheiten bieten die Möglichkeit, jenseits eingefahrener Strukturen mit neuen Technologien zu experimentieren“, sagt Bitkom-Präsident Dirks. „Wichtig ist, dass die Ergebnisse Eingang in die gesamte Organisation finden.“

Dafür sei vor allem der Rückhalt der Geschäftsführung und einer personelle Verankerung im Top-Management notwendig. Immerhin acht Prozent aller Unternehmen haben einen Chief Digital Officer (CDO) beziehungsweise Leiter Digitalisierung, der nicht mit dem IT-Leiter oder CIO zu verwechseln ist. Bei den Großunternehmen ab 500 Mitarbeitern sind es sogar 25 Prozent. Darüber hinaus sollte die digitale Transformation auch strategisch und konzeptionell angegangen werden. So verfügen drei von vier Unternehmen (77 Prozent) über eine Strategie für die Digitalisierung. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Anstieg um 14 Prozentpunkte.

Start einer Digital Hubs Initiative

Aus Sicht des Bitkom muss die Digitalisierung in der Wirtschaft auf unterschiedlichen Wegen gefördert werden. Mit dem Start einer Digital Hubs Initiative beim Nationalen IT-Gipfel in Saarbrücken wird nun ein Vorschlag des Bitkom in die Praxis umgesetzt.

„Ziel ist die Schaffung digitaler Ökosysteme rund um unsere Leitindustrien, und zwar an physischen Orten“, sagt Dirks. In den Digital Hubs sollen Branchenriesen, Mittelständler und Start-ups eng zusammenarbeiten und von Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Kapitalgebern unterstützt werden. Vorgesehen sei eine thematische Fokussierung zum Beispiel in den Bereichen Mobilität, Logistik, Fintech und Internet of Things. „Kaum ein Unternehmen kann die Digitalisierung alleine stemmen“, betont Dirks. „Management und Mitarbeiter müssen sich mit Menschen aus anderen Organisationen vernetzen, Erfahrungen und Lösungsansätze austauschen und so miteinander neues Know-how aufbauen.“ Dafür würden die Hubs beste Voraussetzungen bieten. Neben den Digital Hubs hat der Bitkom eine Mittelstands-Tour gestartet, um mehr Unternehmen in der Fläche zu erreichen. Im ersten Schritt sind Veranstaltungen in zehn Städten in Kooperation mit den örtlichen Industrie- und Handelskammern geplant. Ziel ist es, einen Überblick über die Herausforderungen der Digitalisierung zu geben, praktische Hinweise für die Umsetzung zu liefern und die lokalen Player zu vernetzen.

Zur Studienerhebung

Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die durchgeführt hat. Dabei wurden 503 Geschäftsführer und Vorstandsmitglieder von Unternehmen ab 20 Mitarbeitern befragt. Die Umfrage ist repräsentativ für die Gesamtwirtschaft.

Über Bitkom

Bitkom vertritt mehr als 2.400 Unternehmen der digitalen Wirtschaft, davon gut 1.600 Direktmitglieder. Sie erzielen mit 700.000 Beschäftigten jährlich Inlandsumsätze von 140 Milliarden Euro und stehen für Exporte von weiteren 50 Milliarden Euro. Zu den Mitgliedern zählen 1.000 Mittelständler, 300 Start-ups und nahezu alle Global Player. Sie bieten Software, IT-Services, Telekommunikations- oder Internetdienste an, stellen Hardware oder Consumer Electronics her, sind im Bereich der digitalen Medien oder der Netzwirtschaft tätig oder in anderer Weise Teil der digitalen Wirtschaft. 78 Prozent der Unternehmen haben ihren Hauptsitz in Deutschland, jeweils 9 Prozent kommen aus Europa und den USA, 4 Prozent aus anderen Regionen. Bitkom setzt sich insbesondere für eine innovative Wirtschaftspolitik, eine Modernisierung des Bildungssystems und eine zukunftsorientierte Netzpolitik ein.

Dieser Beitrag ist auf unserem Partnerportal Marconomy erschienen.

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