Logistik der 3. Art MoonBox: DHL liefert Pakete zum Mond
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Unliebsame Personen können Sie nicht zum Mond schicken, den Ehering des Expartners aber schon. Denn die DHL Group wird der "offizielle Logistikanbieter" für Astrobotics erste Mondmission.

DHL und Airbus Defence & Space unterstützen Astrobotic bei der Entwicklung eines Transportdienstes für Nutzlasten zum Mond. Astrobotic will den Mond logistisch zugänglich machen, und zwar ab 2019.
Die Deutsche Post DHL Group übernimmt sämtliche, für den Bau des Raumfahrzeugs von Astrobotics und die Nutzlast der Kunden notwendigen logistischen Dienstleistungen. Dadurch stellt DHL sicher, dass die Reise zum Mond wie geplant durchgeführt werden kann.
Airbus Defence and Space, das zweitgrößte Raumfahrtunternehmen der Welt, wird auf Basis einer Absichtserklärung wesentliche technische Unterstützung für Astrobotic leisten, während Astrobotic die Entwicklung seines lunaren Landemoduls bis zur vorläufigen Design Validierung (PDR) vorantreibt.
Airbus Defence and Space verfügt über langjährige Erfahrungen in der bemannten Raumfahrt und in der Weltraumforschung und kann auf großes Know-how bei der Entwicklungen von Landemodulen in Zusammenarbeit mit der Europäischen Weltraumorganisation ESA zurückblicken.
Erste Frachtzustellung mit der Landesonde Peregrine
Als Team wollen die drei Partner die technische Entwicklung der neuen Landesonde Peregrine vorantreiben. Peregrine entstand in achtjähriger Entwicklung bei Astrobotic und wird Astrobotics erste Frachtzustellung zur Mondoberfläche durchführen.
Das Landemodul wird auf dieser ersten Mission als sekundäre Nutzlast mitfliegen, um zukünftige Missionen später selbst zu übernehmen. Mit einer Ladekapazität von 30 bis 265 Kilogramm – abhängig von der Trägerrakete und Treibstoffmenge – bietet Peregrine eine hohe Flexibilität und ermöglicht die Verwendung auf vielen verschiedenen Trägerraketen. Der Lander ermöglicht eine autonome Landung mit einer Zielgenauigkeit von 100 m.
Die Landesonde wird von einem Aerojet-Rocketdyne-Antriebssystem angetrieben, das eines der modernsten Antriebseinheiten in der Raumfahrttechnologie sein soll.
Die aktuelle Partnerschaft baut auf einer bereits existierenden Zusammenarbeit von Astrobotic und NASA bei dem Lunar CATALYST-Programm auf. Das NASA-Programm gibt Astrobotic Zugang zu einigen der weltbesten Raumfahrt-Ingenieuren und Einrichtungen.
Ziel der NASA ist es, die Entwicklung von kommerziellen US-amerikanischen und robotergeführten Mondlandungen zu fördern.
Und so senden Sie ein Paket zum Mond
Ja, auch Privatkunden können ein Päckchen zum Mond schicken. DHL transportiert Pakete zwar in über 220 Länder und Territorien und nutzt dabei auch topaktuelle Transportmittel wie die DHL-Paketdrohne, doch für dieses Projekt beschränkt sich der DHL-Wirkkreis auf irdisches Terrain. Die Zustellung auf dem Mond übernimmt Astrobotics.
Für den Inhalt einer Transportkapsel von Privatkunden hat Astrobotic auch gleich ein paar Vorschläge parat: etwa eine Blume aus dem Hochzeitsstrauß, den Fingerabdruck des Kindes, eine Haarlocke, das Firmenlogo, ein Familienfoto oder Sand vom Lieblingsstrand. Vom Transport ausgeschlossen sind etwa Waffen, verderbliche Waren, Flüssigkeiten, biologisches Material außer Haare und Zähne.
Zu groß sollte der Inhalt nicht sein, denn die kleinste Transportkapsel in Form eines Hexagons mit einer Größe von 0,5 Zoll x 0,125 Zoll (1,27 cm x 0,31 cm) kostet bereits 460 $ ohne Zusatzkosten wie Steuern, Versicherung, Transport, etc.
Beachten sollten Sie jedoch, dass eine Rückkehr des Paketes nicht vorgesehen ist und Astrobotic kann den Transport „jederzeit ablehnen ... ohne Erstattung der Zahlung“, so die MOONBOX Terms and Conditions.
Ist die Bestellung erfolgt, erhalten Kunden kostenlos eine Mondkarte mit den Daten, wo das Päckchen auf dem Mond abgelegt werden soll. Geplant ist zudem, die Ablage der Kapsel vor Ort durch Video- und Fotoaufnahmen zu dokumentieren.
Das Projekt läutet eine neue Ära kommerzieller Mondflüge ein
„Mit Airbus Defence and Space, DHL, Aerojet Rocketdyne und NASA, hat Astrobotic ein Team von echten Spezialisten aufgebaut, um den Mond mit der Landesonde Peregrine für die Welt zugänglich zu machen“, fasst John Thornton, CEO von Astrobotic, die Aktion zusammen.
Dieser Beitrag ist ursprünglich auf unserem Partnerportal Elektronikpraxis erschienen.
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