Expertenbeitrag

 Elisabeth Schloten

Elisabeth Schloten

Geschäftsführerin, ECBM GmbH

Intelligente Helferlein Mit IoT gegen Corona

Von Elisabeth Schloten

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Auch wenn mit der Zulassung verschiedener Impfstoffe ein Rückgang der Covid-Infektionen zu erwarten ist, hat das vergangene Jahr gezeigt, dass auch technische Lösungen, die auf dem Internet of Things basieren, helfen können – und das nicht nur bei der Aufrechterhaltung des Anlagenbetriebs.

In der Industrie haben die vergangenen Monate das Potenzial von IoT-Technologie nochmals verdeutlicht, andere Branchen können jedoch auch profitieren.
In der Industrie haben die vergangenen Monate das Potenzial von IoT-Technologie nochmals verdeutlicht, andere Branchen können jedoch auch profitieren.
(Bild: ECBM GmbH)

Das Internet der Dinge nimmt jetzt erst richtig Fahrt auf. Turbo-Beschleuniger für die intelligenten Lösungen ist – ausgerechnet – die Corona-Pandemie. Auch wenn bei vielen Unternehmen die Liquiditätssicherung nach wie vor oberste Priorität hat, gewinnen daneben KI-basierte und IoT-Lösungen immer mehr an Bedeutung. Eröffnen sie doch vielfach Wege aus der Krise, und sorgen daneben für schlankere, effizientere Prozesse. Auch in anderen nicht-industriellen Bereichen helfen IoT-Lösungen, die Pandemie ein wenig beherrschbarer zu machen.

Relevanz von IoT und KI bestätigt

Mehr als 45 Prozent aller KMU, so stellte im Mai eine von Microsoft beauftragte Techconsult-Studie fest, halten KI und IoT trotz Pandemie weiterhin für wesentlich. Sie setzen der Studie zufolge vor allem auf eine „Digitalisierung ihrer Unternehmensprozesse“ (41,8 Prozent) oder eine „innovative Produkt-Weiterentwicklung“ (39,8 Prozent).

Ein weiterer Renner in Sachen Digitalisierung ist der Ausbau des Home Office. „Je digitaler die Industrieunternehmen aufgestellt sind, desto schneller werden sie sich von den Folgen des Shutdowns erholen,“ ist Bitkom-Chef Achim Berg überzeugt. Und in der Tat: Vernetzte Services im Internet of Things sorgten während des ersten Lockdowns im Frühjahr dafür, dass 72 Prozent der in Deutschland ansässigen Unternehmen ihr Geschäft aufrechterhalten konnten. Das jedenfalls fand Vodafone mit einer im Oktober vorgestellten Studie heraus. Auch Beispiele lieferte die Studie: So macht es die Vernetzung von Maschinen und Sensoren möglich, Wartungsarbeiten aus dem Home Office durchzuführen und aus der Ferne auf technische Fehler zu reagieren. Maschinen oder Aufzüge können auf diese Weise von zuhause aus gewartet werden – ohne die Gefahr sich anzustecken.

Auch in Sachen vorausschauender Wartung leistet das IoT einen essentiellen Beitrag. Maschinen und Anlagen – das Herzstück vieler industrieller Anwendungen – sind nicht nur kostenintensiv, sondern eben auch relevant für die Wertschöpfung. Fallen sie aus, etwa, weil eine Anomalie zu spät registriert wurden, steht unter Umständen der ganze Betrieb still.

Eine mögliche Lösung ist die Konzentration auf die Überwachung von besonders kritischen Anlagen und Maschinen, die entweder in der Vergangenheit stärker von Ausfällen betroffen waren oder deren Ausfälle besonders dringend reduziert werden sollten. Anhand der Sensor-basierten Messung der Vibrationen dieser Maschinen wird nicht nur die Betriebsdauer gemessen, sondern können auch Anomalien festgestellt werden, so dass eine außerplanmäßige Wartung oder sogar ein Ausfall frühzeitig erkannt wird. Die so gewonnen Daten werden auf einem zentralen Dashboard visualisiert, das die Nachverfolgung des aktuellen Stands sowie den Verlauf des Betriebszustandes möglich macht. Die Betrachtung der von den Sensoren aufgenommenen Messwerte über einen längeren Zeitraum hinweg ermöglicht es, Trends, Entwicklungen oder Zusammenhänge, beispielsweise von der Betriebsdauer und Anlagenverfügbarkeit, zu ermitteln. Und das ganz bequem am Rechner im Home Office.

IoT-basierte Maßnahmen gegen Corona

Was im industriellen Sektor immer mehr und öfter zum Standard gehört, hat sich in anderen Bereichen noch nicht wirklich etabliert. Dabei gibt es viele Anwendungen, die den Umgang in Corona-Zeiten IoT-basiert ein wenig leichter machen.

Ein gelungenes Beispiel ist die Corona-Ampel, die den CO2-Gehalt im Raum misst. Ist die Ampel rot, also der CO2-Wert zu hoch, erhöht sich auch der Aerosol-Anteil in der Raumluft und damit die Gefahr der Ansteckung mit Covid-19. Wird gelüftet, sinkt das Risiko wieder. Ist die Raumluft ausreichend getauscht, schaltet die Ampel auf Grün. Vor allem da, wo sich Menschen in größeren und unterschiedlichen Gruppen aufhalten, wie etwa in der Schule, entfaltet diese Ampel ihre besondere Kraft.

Ebenfalls Corona-tauglich ist das Prinzip der Personenzählung. Sensoren messen, entweder per App oder eben Corona-Ampel, etwa in Meeting-Räumen, bei Veranstaltungen, im Supermarkt oder auch in Produktionshallen, ob die vorgegebene Anzahl von Personen pro m2 erreicht ist oder noch nicht. Wird die Anzahl zu hoch, wird der Einlass beschränkt. Die so erhobenen Daten weisen zum Beispiel auch Stoßzeiten aus, also Zeiten, zu denen die so überwachten Räume besonders voll sind und die man mit organisatorischen Maßnahmen, etwa der Anpassung von Schichtplänen, in den Griff bekommt. Denkbar ist eine solche Anwendung auch im öffentlichen Nah- und Fernverkehr: Auch hier können Sensoren zeigen, wo der Aerosol-Gehalt besonders hoch ist, um dann entsprechend schnell gegensteuern zu können.

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Auch, wenn uns die Krise noch eine ganze Weile beschäftigen wird – etwas Gutes hat sie immerhin erreicht: IoT ist inzwischen in der Unternehmensrealität und im täglichen Leben angekommen und zeigt, wie sich nicht nur Corona-bedingte Alltagsprobleme intelligent bewältigen lassen.

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