Künstliche Intelligenz Mit intelligenter Bilderkennung digital Torte einkaufen

Redakteur: Katharina Juschkat

Ein Wiener Startup entwickelt eine Toolbox, die automatisch das vom Kunden ausgewählte Produkt erkennt. Damit sollen Kunden zukünftig schnell und ohne Wartezeit Sachertorte einkaufen können.

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Die Original Sachertorte ist gefragt – deshalb setzt das Hotel Sacher Gourmets auf intelligente Bilderkennung, die den Verkauf beschleunigt.
Die Original Sachertorte ist gefragt – deshalb setzt das Hotel Sacher Gourmets auf intelligente Bilderkennung, die den Verkauf beschleunigt.
(Bild: gemeinfrei / CC0 )

Das Wiener Startup Moonvision bietet eine Object Tracking Toolbox an, die via Bilderkennung und künstlicher Intelligenz die Effizienz von standardisierten Abläufen steigert – damit landete es auf dem ersten Hackathon der SPS auf dem zweiten Platz. Ihre erste Anwendung fand 2017 beim Oktoberfest Anwendung: Die intelligente Bildüberwachung trackte den Durchsatz von Brathähnchen. Eine neue Anwendung soll jetzt den Verkauf von Sachertorten beschleunigen.

Toolbox erkennt Produkte intelligent

Die Original-Sachertorte gibt es in dem Hotel Sacher Gourmets – und ab sofort soll der Verkauf dort schneller vonstatten gehen. Abhilfe schaffen soll die intelligente Toolbox von Moonvision, die alle verfügbaren Produkte aus dem Sacher-Sortiment kennt. 60 Stück sind es insgesamt. Weiß der Kunde schon, welches Produkt er möchte, muss er nicht mehr anstehen, sondern kann das Produkt einfach selbst aus dem Regal nehmen und direkt bezahlen.

Die Bilderkennung registriert das passende Produkt auf dem Podest und leitet die Informationen an das Kassensystem weiter.
Die Bilderkennung registriert das passende Produkt auf dem Podest und leitet die Informationen an das Kassensystem weiter.
(Bild: © Gerry Frank Photography 2019)

Zum Bezahlen legt der Kunde dann das Produkt auf ein eigens dafür angefertigtes Podest, auf dem die integrierte Kamera von Moonvision das jeweilige Produkt erkennt und den entsprechenden Betrag an das Kassensystem weitergibt. Dort kann der Kunde dann den Kaufvorgang autonom abschließen.

Cloud-Software lernt schnell

Über die Toolbox von Moonvision lernen Maschinen unterschiedliche Objekte anhand ihrer visuellen Merkmale zu erkennen. Das gelingt mit einer anwenderfreundlichen End-to-End Lösung: Binnen kürzester Zeit filtert die Software die notwendigen Bilder vollautomatisch aus dem Foto- bzw. Videomaterial und trainiert das System, die entsprechenden Objekte oder Struktureigenschaften zu erkennen bzw. zu interpretieren. Dafür kann laut Unternehmen oftmals eine einfache Handykamera ausreichen.

Nach eigenen Angaben arbeitet das System mit nahezu 100-prozentiger Genauigkeit und senkt damit die Fehlerquote in den verschiedenen Anwendungsbereichen – die Kernbereiche sind bisher die Oberflächenerkennung, Logistik, Retail und Gastronomie. Die Cloud-Software in dem Hotel Sacher hat in kurzer Zeit gelernt, alle 60 Produkte zu erkennen. Nach demselben Prinzip kann die Software auch beispielsweise Makel an unterschiedlichen Materialien erfassen – von Metall und Kunststoff, über Textilien bis hin zu Holz und notwendige Handlungen ableiten.

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Dieser Beitrag ist zuerst auf unserem Partnerportal Elektrotechnik erschienen.

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