Expertenbeitrag

 Geert-Jan Gorter

Geert-Jan Gorter

CIO, catkin GmbH

IoT-Trendstudie Mit dem IoT die Logistik vernetzen

Autor / Redakteur: Geert-Jan Gorter / Redaktion IoT

Trendstudie zeigt: Das Internet of Things (IoT) und die Vernetzung ist zwar ein Thema in Herstellung und Lieferkette, doch bei der Umsetzung entsprechender Logistik 4.0-Projekte hakt es noch.

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Vernetzungsbedarf in Produktion und Logistik
Vernetzungsbedarf in Produktion und Logistik
(Pixabay)

Laut der Trendstudie „IoT in Produktion und Logistik“, für die 150 IT- und Business-Entscheider aus der Fertigungs- und Logistikbranche befragt wurden, haben bisher nur 4% der Betriebe „eine vollkommen vernetze Umgebung geschaffen“.

Logistiker sind besser vernetzt als Produktionsunternehmen

Doch Effizienzdruck (77%), die notwendige Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit (73%) sowie die Erhöhung der Agilität und Flexibilität (71%) sind derzeit wichtige Motivationsfaktoren, weshalb Unternehmen verstärkt in IoT-Projekte investieren. Wie die Studie zeigt, sind die Logistiker heute bereits deutlich besser vernetzt als Unternehmen aus der Produktion.

Zum einen haben sie besonderes Interesse daran, Logistikprozesse mit IoT-Technologien transparenter und effizienter zu gestalten. Zum anderen streben sie hinsichtlich des Innovationsdrucks durch den Online-Handel neue Lieferkonzepte an. Allgemein zeigt sich laut der Studie, dass viele Unternehmen zwar mit der Vernetzung ihrer Produktions- und Logistikumgebung begonnen haben – für eine durchgehende IoT-Funktionalität reicht die aktuelle Installation aber noch nicht aus.

Auch nach Einschätzung der befragten Entscheider muss der Grad der Vernetzung noch deutlich steigen: 82% der Befragten streben bis in vier Jahren eine Umgebung an, die zu mehr als der Hälfte vernetzt ist. Davon versprechen sie sich vor allem eine fortwährende Optimierung der Produktion und Logistik (88%), 87% zielen auf mehr Transparenz ab und 83% würden durch IoT-Projekte gern ungeplante Standzeiten vermeiden.

Güterbahnen testen das Internet der Dinge

Erste konkrete IoT-Anwendungen in der Transportlogistik gibt es bereits. So testet die Schweizer Güterbahn SBB Cargo gemeinsam mit Bosch Engineering ein Asset Intelligence-System für den Schienengüterverkehr. Mit Sensoren ausgestatte Wagen sammeln metergenaue Informationen über aktuelle Position und Zustand von Ladung und Wagen. Eine Vernetzungs-Hardware sendet die Daten per Mobilfunk an einen Server und stellt sie dem Bahnbetreiber online zur Verfügung.

Damit kann dieser jederzeit nachvollziehen, wo sich Waggons und Güter befinden und seine Kunden immer auf dem Laufenden halten, der gesamte Transport lässt sich lückenlos dokumentieren.

Die IoT-Plattformen um intelligente Prozesse erweitern

Auf dem IoTSWC in Barcelona gab es kürzlich etliche solcher Logistik 4.0-Anwendungen zu sehen. So präsentierte neben PTC, IBM, Microsoft, Bosch, Deutsche Telekom uvm. SAP gemeinsam mit der italienischen Eisenbahn Trenitalia, wie das Unternehmen durch intelligente Geräte und das IoT effizientere betriebliche Abläufe bei der Wartung von Equipment erreicht und so die Kosten in diesem Bereich um 10 % senken konnte.

Doch es hapert an übergreifenden Standards. Da ist vor allem das Engagement der AIOTI für eine Standardisierung sehr begrüßenswert. Komplexität der IoT-Infrastruktur und Kommunikation mit den Devices wird dadurch in einem einheitlichem Ecosystem „versteckt“.

Die Top Level Prozess-Plattform catkin etwa ist in diesem Zusammenhang komplementär zu sehen und bringt auch den Geräte- und Cloudanbietern schnell konkrete Use Cases durch den Einsatz in einer echten Supply Chain. Voraussetzung ist die Digitalisierung der Prozesse über die Plattform. Basierend auf den konfigurierten Strukturen kann in den nachfolgenden Schritten an den „Endpunkten“ – an denen noch manuelle Tätigkeiten erforderlich sind, aber bereits alle Informationen zu den Prozessen vorliegen – immer weiter automatisiert werden.

Die Devices können über eine IoT-Cloud angeschlossen werden, so dass die „Dinge“ einen Auftragskontext erhalten und die Prozesse dadurch intelligenter werden. Etwa wenn ein Container im Kombinierten Verkehr sich selbsttätig um den weiteren Transport mit Schiff, Güterbahn oder Lastwagen kümmert.