Open Computing MICA-Netzwerk für Industrie-4.0-Lösungen gegründet
Am 30. Juni 2016 trafen sich Anwender, Anbieter und Entwickler des MICA-Netzwerks zu einer Kick-off-Veranstaltung in der Robotation Academy in Hannover. Das Netzwerk dient dazu, Industrie 4.0- und IoT-Anwendungen weiterzuentwickeln und bekannt zu machen.
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Die Idee hinter diesem Netzwerk sei einfach: dem MICA-Partner soll mit einer kundenspezifischen Lösung Nutzen und Mehrwert und Unterstützung bei der Entwicklung von Industrie-4.0-Lösungen geboten werden, erklärt Stefan Olding, Geschäftsführer bei Harting Deutschland. Denn mithilfe eines Baukastens aus Hardware-Modulen und Software-Apps lassen sich analog zum Lego-Prinzip individuelle Produkte konfigurieren.
Die MICA-Computing-Appliance verfügt über zahlreiche rekonfigurierbare Ein-/Ausgabe-Schnittstellen. Olding möchte so die neue Welt der „Information Technology“ mit Leben füllen und stellt sich eine für alle Unternehmen offene Plattform vor. Ziel des Netzwerkes aus Sicht von Harting sei es, ein gemeinsames Marketing und einen gemeinsamen Auftritt im Internet zu gestalten, so Olding. Dazu soll demnächst die Internetplattform mica.network online gehen.
Die Kurzbezeichnung MICA steht bei Harting für „Modular Industry Computing Architecture“, ein kleines Computer-System, das auf völlig neue Art – optimiert und passend für Industrie 4.0 im IoT – entwickelt wurde. Es dient beispielsweise zum Erfassen von Sensordaten, zur Zusammenarbeit mit SPS-Systemen sowie zur Kommunikation mit zentralen IT-Systemen und mit der „Cloud“. Damit werden flexible Lösungen für die „Integrated Industry“ (Industrie 4.0) realisiert. Die Plattform besteht aus Hardware- und Software-Modulen (Apps).
„Die Community will einen regelmäßigen Austausch unter allen Beteiligten pflegen, ganz im Sinne des kollaborativen Netzwerk-Gedankens“, fügt Dr. Jan Regtmeier, Director Product Management bei HARTING IT Software Development, hinzu.
Dem MICA-Netzwerk gehören derzeit 14 Unternehmen (inklusive Harting) an, die MICA als zukunftsweisende Basis eigener Systemlösungen entdeckt haben und weiterentwickeln wollen. Alle Unternehmen stellten auf der Gründungsveranstaltung ihre Lösungen und Ansätze vor rund 50 Teilnehmern vor. Online zugeschaltet waren etwa 20 Besucher.
Erweiterungen bei MICA seit der Hannover Messe sind embedded RFID-Middleware und Nodes (Flows) auf GitHub, einem webbasiertem Online-Dienst, der Entwicklungsprojekte auf seinen Servern bereitstellt, wie Node-RED, ein von IBM veröffentlichter Baukasten für das Internet der Dinge.
Die Anbindung von Anybus (HMS), der Komponenten für alle wichtigen industriellen Feldbus- und Industrial-Ethernet-Kommunikationsnetzwerke umfasst, und die Schnittstelle Euromap 15 für den Industie-4.0-tauglichen Datenaustausch mit Spritzgussmaschinen, bei dem Harting die Software erstellt, komplettieren die Neuentwicklungen der letzten beiden Monate.
Die beteiligten Unternehmen bringen Know-how und Erfahrung aus verschiedenen Bereichen der Industrie mit: von der Intralogistik, über die Supply Chain, dezentrale MES-Lösungen, Condition Monitoring, Predictive Maintenance, das Anbinden von existierenden Maschinen- und Anlagenparks an moderne IT-Systeme, After-Sales-Service, Maschineneffizienzsteigerung, drahtlose Sensornetzwerke bis hin zu Augmented Reality.
Alle Lösungen profitieren vom Konzept der offenen Hardware und Software. Nutzer können diese selbst entwickeln und ergänzen oder durch die Zusammenarbeit im MICA.network auf bereits vorhandene Bausteine zurückgreifen. „Das Netzwerk ist eine Win-Win-Situation: Die Experten stellen ihre eigenen Anwendungen vor, profitieren aber auch von den Lösungen der anderen Netzwerkteilnehmer“, führt Regtmeier weiter aus.
Die Gründungsmitglieder wollen die Ideen rund um die MICA weiter vorantreiben. Geplant sind Anwendertreffen, das Entwickeln gemeinsamer Angebote und Marketing-Aktivitäten.
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