Digitalisierung der Supply Chain LogiMAT 2020: AutoID als Enabler von Industrie 4.0
Die Digitalisierung der Supply Chain steht im Mittelpunkt der Fachmesse LogiMAT (10. bis 12. März in Stuttgart). AutoID-Lösungen spielen dabei eine zentrale Rolle. Deshalb will der Branchenverband AIM das Thema mit verschiedenen Events gebührend ins Rampenlicht rücken.
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Mit mehr Ausstellern als je zuvor und einem komplett belegten Messegelände vermeldet die LogiMAT 2020 bereits vor ihrer Eröffnung am 10. März nach Angaben von Veranstalter EUROEXPO Messe- und Kongress-GmbH neue Rekorde. Wie bereits im vergangenen Jahr sind die Ausstellungsflächen der zehn Hallen auf dem Stuttgarter Messegelände während der 18. LogiMAT komplett belegt.
Eibschließlich Halle 2, dem Eingangsbereich Ost inklusive Atrium sowie der Galerie in Halle 1 konnten gegenüber der LogiMAT 2019 weitere Präsentationsflächen in einer Größenordnung von 1450 Quadratmetern aktiviert werden „Wir sind bis auf den letzten Meter ausgebucht“, freut sich LogiMAT-Messeleiter Michael Ruchty.
Auf insgesamt mehr als 125.000 Quadratmetern präsentieren während der LogiMAT 2020 mit über 1.650 Aussteller, davon über 300 Erstteilnehmer, mehr Unternehmen als je zuvor ihr Leistungsspektrum für durchgängige Effizienz und zukunftsfähige Lösungen in der Intralogistik.
Tracking & Tracing Theatre: Live-Szenario mit Praxisbeispielen
Eine zentrale Rolle im Rahmen der Digitalisierung der Supply Chain spielen AutoID-Lösungen, die der Industrieverband AIM als Repräsentant des globalen Netzwerks der AutoID-Experten auf der Messe ins rechte Licht rücken möchte. Geschehen soll das im Rahmen eines Tracking & Tracing Theatre (T&TT). Bei dem Event, das der AIM zusammen mit Industriepartnern veranstaltet, handelt es sich um ein Live-Szenario zur Digitalisierung der Supply Chain mit beispielhaften Prozessabläufen in Materialfluss, Logistik und Produktion – jeweils auf der realen Ebene der Objekte, als auch auf der virtuellen IoT/IIoT-Ebene der Daten, der sog. `Digitalen Zwillinge´.
In verschiedenen Einzelschritten wird hier gezeigt, wie Objekte etikettiert sowie ein- und ausgelagert, kommissioniert und optimiert versendet werden und wie bewegte Objekte mit AutoID-Technologien wie RFID, Barcode, 2D Code, RTLS sowie Sensoren verfolgt werden (Echtzeitortung / Real-Time Locating Systems).
Mit OPC UA (Unified Architecture) wird der standardisierte Datenfluss für AutoID-Devices gemäß der Industrie 4.0-Referenzarchitektur (RAMI4.0) dargestellt und gezeigt, wie AutoID-Technologien als Enabling Technologies für Logistik 4.0, Industrie 4.0 (Stichworte: Smart Factory, Smart Production) und das Internet der Dinge funktionieren – mit dem Ziel immer effizienterer und zunehmend autonomer Prozesse.
Dreimal täglich können Messebesucher – jeweils um 10.30 Uhr, 12.30 Uhr und 14.30 Uhr, Halle 4, Stand F05 – an Vorführungen des in 2019 architektonisch neu gestalteten T&TT teilnehmen. Im Rahmen der Vorführungen Fachbesucher das Potenzial von AutoID kennen und erhalten Unterstützung zur Ermittlung der Chancen für die Optimierung und Digitalisierung der Prozesse in ihrem Unternehmen.
Das T&TT zeigt folgende drei Segmente:
- Beschaffungslogistik,
- Produktionslogistik und
- Distributionslogistik.
In allen drei Segmenten wird exemplarisch gezeigt, wie (Teil-) Prozesse der gesamten Wertschöpfungskette (Materialfluss/Supply Chain – innerbetrieblich und zwischenbetrieblich) mit AutoID-Technologien effizienter gestaltet, automatisiert und digitalisiert werden können.
Im Bereich der Beschaffungslogistik wird z.B. die Anlieferung von Waren (z B. Rohstoffe, Vorprodukte), ihre Kodierung (Eco Labeling) und Identifikation, ihre korrekte Einlagerung, Kommissionierung und Auslagerung (Weiterverteilung im Unternehmen) gezeigt – sei es im logistischen Prozess oder für den Produktions- oder Montageprozess. Verwiesen wird dabei auch darauf, wie mit Sensoren Umweltparameter (Druck, Schock oder Temperatur) erfasst und verfolgt werden können, um die Qualität der Produkte zu sichern.
Das Segment Produktionslogistik versucht zu zeigen, wie (Vor-) Produkte im Produktionsprozess weiterverarbeitet und im Rahmen des innerbetrieblichen Materialflusses, der Intralogistik weitergeleitet werden. Dabei wird auch angedeutet, wie die mittels OPC UA standardisierte Kommunikation zwischen verschiedenen Objekten (Cyber Physical Systems) über die Cloud funktioniert. Exemplifiziert wird auch die Idee der Predictive Maintenance. Darüber hinaus wird ein E-Kanban-System zu sehen sein sowie eine Kommissionierung unter Zuhilfenahme von Wearables. Außerdem wird vorgeführt, wie (führerlose) Flurförderfahrzeuge mit AutoID-Technologien interagieren.
Im Bereich der Distributionslogistik wird neben der Kommissionierung von Waren bzw. Ladungsträgern durch ein RFID-Gate und Handhelds die Idee der Qualitätssicherung veranschaulicht: Die richtige Ware für den richtigen Kunden im bestellten Zustand; Schließlich geht es um den Prozess der Weiterleitung der Waren bzw. ihrer Auslieferung an den Kunden mit den vielfältigsten Transportkanälen und durch eine Vielzahl von Partnern (Logistikdienstleister, Speditionen, KEP-Dienste).
Die Partner des Tracking & Tracing Theatre
Folgende Industriepartner unterstützen das AIM Tracking & Tracing Theatre: Avus, Balluff, Feig, Harting, Logopak, Pepperl+Fuchs, Prologis.
Folgende AutoID-Lösungen kann man T&TT live & at work erleben:
- Etikettiermaschine / Systemdrucker für Barcode und RFID (Eco Labeling)
- Stationäre und mobile RFID-Reader / RFID-Antennen / RFID-Gates
- Intelligente Stapler-Steuerung und Paletten
- Cloud-basierte Prozesse, IoT/IIoT-Anbindung
- Effizientes Kommissionieren mit Wearables
- Interoperabilität der beteiligten Systeme durch standardisierte Datenkommunikation mit OPC UA für AutoID Devices
- Flexible Versandetiketten für Paketdienstleister
Vertiefen können die Besucher des T&TT ihre Eindrücke auch auf dem gegenüberliegenden AIM-Gemeinschaftsstand (Halle 4 / D05) . Folgende Aussteller sind dort vor Ort: Avery Dennison, Balluff, Deister Electronic, Dynamic Systems, Gustav Wilms, HID Global, ICS, Microsensys, Neosid, Omni-ID und Tagfactory.
Sichere Lieferketten, Echtzeitortung, Cloud-Anbindung
Zusätzlich zum TT%T bietet der AIM noch ein Expertenforum an: „Digital Supply Chain – Zur besonderen Rolle der AutoID-Technologien als Enabling Technologies“, das am 10. März von 14:45 bis 16:00 Uhr (Forum C, Halle 4) stattfindet. Produktion, Supply Chain und Logistik befinden sich mitten im Prozess der digitalen Transformation und wachsen immer enger zusammen.
AutoID-Technologien wie RFID, NFC, Barcode, 2D Code, RTLS, SensorTags, intelligente Sensoren und Sensornetzwerke sind Enabler der digitalen Transformation der Supply Chain und Logistik – und somit für die Steuerung, Automatisierung und Optimierung von Unternehmensprozessen auf dem Weg zur Smart Factory. Produktion, Supply Chain und Logistik befinden sich mitten im Prozess der Digitalen Transformation und wachsen immer enger zusammen.
Zentrale Herausforderungen sind: die Integration mit den Softwaresystemen, die Cloud-Anbindung (IoT /IIoT) und Security, um sichere Lieferketten, Echtzeitortung, eine erfolgreiche Cloud-Anbindung zu gewährleisten. Die AIM-Experten zeigen und erklären im Rahmen des Expertenforums, welchen Beiztrag AutoID für die digitale Transformation und somit für eine effizientere Steuerung und Optimierung von Unternehmensprozessen leistet.
Folgende Beiträge sind geplant:
- „RFID optimierte Supply Chain Prozesse – Automatisierte, übergreifende IoT-Trackinglösungen für Mehrweggebinde“ - Referent: Frank Linti, Business Development Manager RFID, Schreiner-Logidata, München
- „Von der Großbäckerei, über die Eisdiele bis zum Stahlzaun-Produzenten – Anwendungsbeispiele: Wie Industrial IoT hilft, Produktionsprozesse zu optimieren“ - Referent: Richard Aufreiter, Direktor Produkt-Marketing, ist verantwortlich für das RFID Tag Portfolio von HID Global, Granges-Veveyse, Schweiz
- „Höchste Genauigkeit bei der Lokalisierung in Logistik-Prozessen – durch UWB RTLS-System“ - Referent: Oliver Pütz-Gerbig, Product Manager/Business Unit Identification, Balluff GmbH, Neuhausen a.d.F.
- „Die Zukunft passt nicht auf eine Insel – GS1 Standards als Basis für durchgängige Transparenz entlang der Wertschöpfungskette in einer zunehmend vernetzten Welt!“ - Referent: Oliver Püthe, Senior Manager Transport and Logistics, GS1 Germany GmbH, Köln
- Einführung und Moderation: Peter Altes, Geschäftsführer, AIM-D e.V.
KI unterstützt Kommissionierer
Betont praxisorientiert gibt sich das Forum "Automatisierung in der Logistik mit Auto-ID" am 11. März von 10:00 bis 11:15 Uhr (Forum C, Halle 4). Hier stehen konkrete Produkte, Software und Anwendungsbeispiele zur Identifikation und Datenerfassung auf der Agenda.
Als erster Sprecher präsentiert Martin Hartwigsen, von der deister electronic GmbH, einen Vortrag unter dem Titel „Textillogistik im HealthCare Bereich“. Die Logistik im Krankenhaus stellt sehr hohe Anforderungen an die jeweiligen Dienstleister. Wenn hier ein Produkt fehlt oder nicht voll einsatzfähig ist, kann es auch um Menschenleben gehen. Auch Arbeitskleidungen und Textilien erfüllen einen wertvollen Beitrag, insbesondere wenn es um die Hygiene im Krankenhaus geht. An einem Kundenbericht wird gezeigt, wie man heute mit Hilfe von RFID Textilien und Assets im Krankenhaus managen kann.
Jürgen Heim, von der 6 River Systems GmbH, informiert unter der Überschrift „Lagerautomatisierung“, wie kollaborative Roboter die Effizienz der Mitarbeiter erhöhen und die Produktivität des Unternehmens steigern können. Es wird auf die Frage eingegangen, ob der mobile kollaborative Kommissionierroboter Chuck die Zukunft der Lagerautomatisierung ist. Die KI-gesteuerte Lösung unterstützt Kommissionierer dabei, schneller und genauer zu arbeiten. Chuck lässt sich innerhalb weniger Wochen in jedes Lager integrieren. Nach der Inbetriebnahme können weitere Chucks flexibel hinzugefügt oder für saisonale Spitzen kurzfristig angemietet werden. Die Lösung ist eine interessante, kosteneffiziente Alternative zur klassischen Lagerautomation.
Nachfolgend wird Lars Thuring, von der Logopak Systeme GmbH & Co. KG, zum Thema RAIN RFID in industrielle Anwendungen“„ verschiedene Anwendungsfälle von RFID in industriellen Bereich beleuchten. Auch Vorteile im Vergleich zu andere Kennzeichnungstechnologien werden erläutert.
Im letzten Vortag hält Daniel Dombach, von der Zebra Technologies Germany GmbH, einen Vortrag zum Thema „Head-Up-Displays: Maximierung von Workflow-Effizienz, Produktivität und Nutzen von mobilen Computern“. Worauf es bei der Auswahl und Implementierung einer Head-Up-Lösung ankommt und welche typischen Hürden dabei auftreten können, ist Thema dieses Vortrags. Dabei wird erläutert, wie die richtigen Informationen zur richtigen Zeit direkt ins Blickfeld ihrer Mitarbeiter gebracht werden.
In einem Lager können so beispielsweise Nutzer zu den richtigen Orten geführt werden und sich ihre Auswahl dort bestätigen lassen, wodurch die Genauigkeit verbessert und die benötigte Zeit verkürzt wird. In der Produktion oder bei Reparaturen erhalten Techniker Schritt-für-Schritt-Anleitungen angezeigt, wodurch sie die Hände frei haben und so schneller und fehlerfreier Arbeiten durchführen können.
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