Kommentar Kurzfristige Hilfe: Kostenreduzierung und Liquiditätssicherung mit Lean-Maßnahmen

Von Dr. Markus Schneider* |

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In Krisenzeiten nehmen Lean Management Ansätze wieder an Bedeutung zu. Denn insbesondere mittelständische Fertigungsunternehmen können mit Lean-Maßnahmen vergleichsweise schnell ihre Kosten reduzieren und die Liquidität sichern.

In Krisenzeiten können Lean-Modelle kurzfristig bei der Sicherung der Liquidität helfen.
In Krisenzeiten können Lean-Modelle kurzfristig bei der Sicherung der Liquidität helfen.
(Bild: gemeinfrei / Pixabay)

Nach Lean-Prinzipien lassen sich beispielsweise die Arbeitsabläufe und die Arbeitsplätze effizienter gestalten. Die Lean-Regel „Erst organisieren, dann investieren“ hilft hier, mit kurzfristigen und kostengünstigen Maßnahmen erhebliche Effekte zu erzielen. So lässt sich der Mitarbeitereinsatz reduzieren oder der Durchsatz bei gleichem Personal steigern.

Die mittel- und langfristig wirksamen Hebel, die Investitionen oder Neukonstruktionen erfordern, können dann später umgesetzt werden.

Schlanke Prozesse für schnell verfügbare Liquidität

Auch in den Prozessen der Materialbereitstellung und der Intralogistik - von Supermärkten über Routenzüge bis zur Lagertechnik - stecken erhebliche, ebenfalls kurzfristig realisierbare Einsparpotenziale. Insbesondere über Durchlaufzeitoptimierungen kann die Reaktionsgeschwindigkeit signifikant erhöht werden. In der Folge führen Bestandsreduzierungen im Lager und Supermarkt zur Freisetzung von dringend benötigter Liquidität.

Softwaregestützte PPS-Systeme sind auf eingeschwungene Zustände ausgelegt. Die Einrichtung neuer Szenarien und Produktionsabläufe ist zeit- und ressourcenaufwändig. In stark volatilen Krisenzeiten hilft hier oft eine Produktionssteuerung mit Bordmitteln, beispielsweise mit einem Kartensystem. Ohne die Unterstützung von IT-Experten kann damit auf geänderte Anforderungen reagiert und die Produktionsplanung und -steuerung im Krisenmodus durchgeführt werden.

Verständlicherweise werden in Krisenzeiten auch die meisten Neubauprojekte in die Zukunft verschoben. Entsprechend muss man noch länger mit den gegebenen Platzverhältnissen klarkommen. Eine methodengestützte Materialflussoptimierung - eine sogenannte Brownfield-Planung – macht sich in den Bestandsgebäuden ebenfalls schnell bezahlt. Die Prozesse werden visualisiert und gemeinsam optimiert. Ob sich die notwendigen Änderungen im Bestandsgebäude noch rechnen, lässt sich anschließend aufgrund der Rahmenbedingungen zuverlässig bewerten.

* Dr. Markus Schneider ist Professor für Logistik, Material- und Fertigungswirtschaft an der Hochschule Landshut und wissenschaftlicher Leiter des Technologiezentrums Produktions- und Logistiksysteme (TZ PULS) in Dingolfing.

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