Transformation der Arbeitswelt Künstliche Intelligenz: Chancen nutzen und Grenzen kennen
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Um die großen gesellschaftlichen, ökologischen und ökonomischen Herausforderungen unserer Zeit zu lösen, braucht es Offenheit gegenüber zukunftsweisenden Technologien wie Künstliche Intelligenz. Denn richtig eingesetzt, werden Mitarbeitende und KI zu einem unschlagbaren Team.

Eins ist, Stand heute, klar: KI ist nur so gut, wie der Mensch, der sie bedient. Schließlich funktionieren Technologien ausschließlich mit menschlicher Unterstützung. Für eine ganzheitliche Digitalstrategie von Unternehmen bedeutet das, sie brauchen Mitarbeitende, die für den Umgang mit KI geschult sind. Aus strategischer HR-Perspektive sind zwei Blickrichtungen gefragt: das Upskilling des bestehenden Teams sowie das Recruiting spezialisierter IT-Fachkräfte. Doch bevor interne Weiterbildungen umgesetzt und neue Stellen geschaffen werden, bedarf es einer gründlichen Bestandsaufnahme. Ein Talent Mapping oder Talent Management ermöglicht es, sogenannte Skill Gaps zu erkennen und mit den Kompetenzprofilen, die ein Arbeitgeber für eine zukunftsgerichtete Unternehmensausrichtung braucht, abzugleichen. Erst dann lässt sich durch persönliche Entwicklungsgespräche mit den einzelnen Mitarbeitenden erarbeiten, welches Know-how und welche Weiterbildungsinteressen vorhanden sind, und welche Fähigkeiten durch die Einstellung neuer Fachkräfte ins Unternehmen gebracht werden sollten. Informatiker mit Spezialisierung auf KI, Solutions Manager, die ihren Fokus auf die Mensch-Maschine-Interaktion legen oder Data Specialists für effektive Datenanalysen sind neue Jobprofile, die Einzug in die IT-Arbeitswelt gehalten haben.
Technologien haben Grenzen – und viel Potenzial
KI ist inzwischen ein Thema, das auch beim Ethikrat in den Fokus gerückt ist. Dieser fordert: KI darf den Menschen nicht ersetzen, es brauche strikte Begrenzungen bei der Verwendung der Technologie. Die Gefahr der Substitution des Mitarbeitenden durch Chat GPT, Bots und Co. ist unbegründet, wenn man auf die natürlichen Grenzen der Technologien schaut. Schließlich unterscheiden sich menschliche und maschinelle Intelligenz fundamental voneinander. Maschinen können nicht fühlen, keine moralischen Urteile fällen und sind nicht in der Lage, die gesamte Realität des Menschen zu erfassen. Damit einher geht auch: KI kann keine Verantwortung übernehmen – dies ist und bleibt die Aufgabe des Menschen, der aber KI für sich einsetzen kann, um zu Entscheidungen zu gelangen.
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Kommentar
Künstliche Intelligenz – was kann sie wirklich?
Richtig eingesetzt, schlummert in KI viel Potenzial, das den Menschen bei seiner täglichen Arbeit entlastet. Hierzu zählt die Automatisierung repetitiver Routineaufgaben und administrativer Tätigkeiten oder die Analyse großer Datenmengen. Zudem können dank generativer KI auch kreativere Aufgaben an diese ausgelagert werden. Das reicht von der Erstellung guter Texte, der Beantwortung einfacher Fragen oder den Anregungen für kreative Ansätze: Technologien können hier Impulse setzen und eine erste Arbeitsgrundlage für den Menschen schaffen. Bei all diesen Aufgaben werden die Stärken von Technologien genutzt: Schnelligkeit, Effizienz, hohe Sorgfalt. Natürlich sind das alles Skills, über die Menschen verfügen können, doch wenn sie gewisse To-Dos an KIs abgeben, können sie selbst ihren Fokus auf strategische und wertschöpfende Tätigkeiten legen.
KI und der Mensch: Gemeinsame Innovationstreiber
Auch im Innovationsprozess spielt KI eine zunehmend entscheidende Rolle. Hier kommen insbesondere die zentralen Fähigkeiten der Technologie zum Einsatz: die Möglichkeit zur schnellen Datenverarbeitung, ein geringer Aufwand für effiziente Ergebnisse und reduzierte Kosten. Doch vor allem bei der Entwicklung neuer Produkte, Services und Dienstleistungen darf der Mensch nicht fehlen. Denn für Innovation braucht es Neugierde, Leidenschaft, Kreativität und eine Out-of-the-box-Herangehensweise – alles Eigenschaften, die im Mindset eines innovationsfreudigen Teams verankert sein sollten. Ebenso unverzichtbar ist das Durchhaltevermögen der Mitarbeitenden – sich nicht entmutigen lassen, wenn etwas nicht auf Anhieb gelingt, die Bereitschaft aus Fehlern zu lernen und Mut neue Wege zu gehen. Zudem endet der Weg einer Innovation nicht bei der Ideenfindung und der Umsetzung. Denn es geht anschließend darum, Geschäftsführung, potenzielle Kunden und Kollegen von neuen Ansätzen, Services oder Produkten zu überzeugen. Mit starker Rhetorik, Überzeugungskraft und visionärem Denken kann ein Team auch andere Menschen von der eigenen Idee begeistern.
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Smarte Fertigung
So macht künstliche Intelligenz die Fabrik clever
Powerskills als USP der menschlichen Intelligenz
Die heutige Arbeitswelt wird zunehmend dynamischer und komplexer. Insbesondere bei strategischen Entscheidungen ist daher einen ganzheitlichen Blick erforderlich: Verschiedene Aspekte wie Unternehmensentwicklungen, Marktwissen und Finance-Know-how bilden die Basis für Entschlüsse des Managements – und beruhen damit auf einer komplexen Betrachtungsweise unserer wirtschaftlichen Welt, die eine Technologie nicht in vollem Ausmaß erfassen kann. Zudem ist unser Arbeitsumfeld sehr vernetzt und international. Um auch den damit verbundenen zwischenmenschlichen Anforderungen gerecht zu werden, sind Soft Skills so wichtig wie nie. Hierzu zählen Kommunikations- und Teamfähigkeit sowie interkulturelle Kompetenz – denn neue Produkte, Technologien und Dienstleistungen entstehen nicht im Elfenbeinturm, sondern im ständigen Austausch mit – teils interdisziplinären und internationalen – Teams. Emotionale Intelligenz und Empathie gehören zu den sogenannten Powerskills und damit zu zwei der Eigenschaften, die den Menschen unersetzbar machen. Ein Mitarbeitender ist dank seiner emotionalen Intelligenz in der Lage, Stimmungen zu erkennen, zwischen den Zeilen zu lesen und situationsgerecht darauf zu reagieren. Ein klarer USP gegenüber Maschinen, die keine emotionale, wertebasierte Intelligenz haben.
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KI-Technologie
Decision Intelligence: Mehr als nur neue Erkenntnisse
Mensch und KI – ein unschlagbares Team
Mensch und KI unterscheiden sich in ihren Stärken fundamental voneinander – und das Individuum hat heute und wird in Zukunft menschliche Fähigkeiten haben, die ihn unersetzbar machen. Menschen sollten keine Angst vor KI haben – sondern Offenheit gegenüber neuen Technologien und der Automatisierung mitbringen. Wir werden nicht von KI ersetzt. Die viel größeren Gefahren sind Technologieskepsis und fehlende Anwendungskompetenz – wer sich heute davor verschließt, wird zwar nicht von der KI ersetzt, aber womöglich von denjenigen Menschen, die KI kreativ und klug einsetzen. Denn gerade die kann Menschen von Routineaufgaben entbinden und Platz schaffen für mehr strategisches und kreatives Denken. Mensch und Maschinen können sich gegenseitig bestärken und ihre Stärken bestmöglich gemeinsam für die Unternehmensziele einsetzen. So ist unsere Gesellschaft für die Herausforderungen unserer Zeit bestens gewappnet.
* Christophe Zwaenepoel ist Teil des Geschäftsführerteams von S Three.
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