5G-Campusnetz John Deere rüstet seine Fabriken von LTE auf 5G um

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Sensordaten sollen dem US-Unternehmen John Deere helfen, die Abläufe in der Produktion zu verbessern. Dazu setzt es auf ein 5G-Campusnetz und eigene Mitarbeiter.

Mit den gesammelten Daten aus seinem Campus-Netz will John Deere seine Produktion an den US-Standorten verbessern.
Mit den gesammelten Daten aus seinem Campus-Netz will John Deere seine Produktion an den US-Standorten verbessern.
(Bild: (c) MangKangMangMee - stock.adobe.com)

5G als Campus-Netz bietet für Industrie-Unternehmen verschiedene Vorteile: Zum einen sind das die Bandbreite sowie die niedrige Latenz. Der amerikanische Schwermaschinenhersteller John Deere setzt in seiner Fabrik im US-Bundesstaat Illinois bei der Produktion von Mähdreschern auf ein privates 5G-Netzwerk.

Doch im Gegensatz zu anderen Unternehmen, die 4G- und 5G-Netzwerke in ihrem Unternehmen testen, will John Deere unabhängig von einem Telekommunikationsausrüster oder einen Mobilfunkbetreiber sein. Der Landmaschinenbauer hat für eine halbe Million US-Dollar Frequenzen in fünf US-Bundesstaaten ausgegeben. Dort unterhält man Produktionsstätten. Gleichzeitig hat das Unternehmen das Personal für die IT- und OT-Infrastruktur aufgestockt.

John Deere kann jetzt mit seinen eigenen Mitarbeitern ein eigenes privates Telekommunikationsnetz sichern und verwalten. Das Thema Sicherheit war ein wichtiger Punkt für die Entscheidung, ein eigenes Netz aufzubauen und zu betreiben.

Deere hat zwei große Entwicklungen in der Fertigungsbranche miteinander kombiniert. Die erste ist der Wechsel von einer kabelgebundenen zu einer drahtlosen Fabrikinfrastruktur. Bei der zweiten Entwicklung geht es um die Umstellung auf ein privates Mobilfunknetz.

Fabriken mit drahtloser Infrastruktur

Das Werk von John Deere in Illinois. Hier und in weiteren US-Werken setzt das Unternehmnen auf LTE- und 5G-Campusnetze.
Das Werk von John Deere in Illinois. Hier und in weiteren US-Werken setzt das Unternehmnen auf LTE- und 5G-Campusnetze.
(Bild: John Deere)

In Zahlen: Deere hat etwa 85 bis 90 Prozent seiner Infrastruktur in den Fabriken von kabelgebundenem Ethernet auf ein privates LTE-Netzwerk umgestellt. Der Rest des Unternehmens nutzt eine Wi-Fi-Infrastruktur. Nun plant das Unternehmen, das LTE-Netz im nächsten Jahr auf 5G umzurüsten.

Als wichtigen Vorteil sieht das Unternehmen beim Wechsel von kabelgebundenen zu einer drahtlosen Infrastruktur vor allem Kostengründe. Außerdem lassen sich mehr Sensoren integrieren. Beispielsweise lassen sich Schweißstationen einfacher mit Sensoren ausstatten, wenn sie kabellos betrieben werden. Mit den über die Sensoren gesammelten Daten lassen sich wiederum Algorithmen für maschinelles Lernen trainieren.

Laut Unternehmen kostet das aktuelle Mobilfunknetz etwa 75 Prozent der kabelgebundenen Infrastruktur. Ein Teil davon entfällt auf Einsparungen bei der Ausrüstung, da das gesamte LTE-Netzwerk 100 Wi-Fi-Zugangspunkte durch 14 LTE-Mikrozellen ersetzt.

Telekommunikation in der Fabrik

Analysten gehen davon aus, dass sich private Telekommunikationsnetze in immer mehr in Fabriken und Unternehmen durchsetzen werden. Sie bieten mehr Sicherheit und lassen sich dabei flexibel Einsetzen.

So erwartet der US-Telekommunikationsanalyst Analysys Mason, dass die Zahl der privaten 4G- und 5G-Netzwerke zwischen 2021 und 2027 mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 65 Prozent auf insgesamt 39.000 Netzwerke weltweit und Ausgaben in Höhe von 7,7 Mrd. US-Dollar im Jahr 2027 ansteigen wird.

Mit der Bereitstellung von Release 17 des Standards 5G werden Gerätehersteller, Chipfirmen und Endgerätehersteller die neuen Funktionen in ihre Geräte integrieren. Außerdem ist Release 17 nochmals energiesparender, was sich gerade auf mobile Endgeräte positiv auswirken wird.

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