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 Tillmann Braun

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freier Redakteur

Wirtschaftstag Japan in Düsseldorf Japan und Deutschland: Gemeinsam in die Digitalisierung

Autor / Redakteur: Tillmann Braun / Redaktion IoT

Zum 16. Mal bot der Japan-Tag in Düsseldorf besondere Einblicke in die moderne und traditionelle japanische Kultur. Neben Folklore und kulinarischen Köstlichkeiten standen dabei auch die neusten technischen Entwicklungen im Mittelpunkt. Als Teil der Veranstaltung zeigte sich auf dem „Wirtschaftstag Japan“, wie weit man im Land der aufgehenden Sonne bereits bei der Digitalisierung von Gesellschaft und Industrie ist. Die Digitalisierung der Industrie sowie Society 5.0 sind in Japan längst keine Vision mehr, sondern Realität. Umso wichtiger werden Partnerschaften mit dem Vorzeigeland.

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Der Japan-Tag von oben
Der Japan-Tag von oben
(© Düsseldorf Marketing & Tourismus GmbH)

„Innovation durch Kooperation - neue Erfolgsstrategien für Unternehmen in der digitalisierten und globalisierten Wirtschaft“ lautete in diesem Jahr das Motto des Japan-Tages. In Vorträgen und Podiumsrunden wurden dabei aktuelle Entwicklungen, intelligente Konzepte und Strategien sowie Beispiele für erfolgreiche Kooperationen in Deutschland und Japan aufgezeigt. „Im Hinblick auf die heutigen turbulenten Zeiten der Weltpolitik ist die deutsch-japanische Zusammenarbeit wichtiger denn je“, betonte der japanische Generalkonsul in Düsseldorf, Ryuta Mizuuchi. Seiichi Kuroiwa, Präsident der Japanischen Industrie- und Handelskammer zu Düsseldorf, sieht das ähnlich: „Die Fähigkeit, innovativ zu bleiben, entscheidet in einer globalisierten und digitalisierten Welt immer mehr über den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens. Dies gilt sowohl für Japan als auch für Deutschland. Umso wichtiger ist es, sich darüber auszutauschen, wie die Unternehmen in beiden Ländern mit dieser Herausforderung umgehen“, so Seiichi Kuroiwa.

Vorträge hochkarätiger Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft

Zum konkreten Austausch gehörten auf dem Wirtschaftstag Japan unter anderem Erfahrungsberichte von Unternehmen wie auch Vorträge hochkarätiger Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft. Dr. Michael Brandkamp, Geschäftsführer vom High-Tech Gründerfonds Management, bot mit seinem Eröffnungsvortrag „Kooperationen zwischen japanischen Unternehmen und innovativen Start-ups aus Deutschland als Erfolgsfaktor“ die Grundlage für die anschließende Podiumsdiskussion. Im Austausch mit dem Leiter des Digihub Düsseldorf Rheinland, Dr. Klemens Gaida, und dem Vertreter des japanischen Accelerators 01Booster, George Goda, wurden die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Entwicklungen im Themenfeld Digitale Wirtschaft und Start-ups herausgearbeitet.


Abgerundet wurde die Veranstaltung durch sechs Erfahrungsberichte aus der Praxis von Vertretern deutscher und japanischer Unternehmen. In verschiedenen Vorträgen aus den Bereichen Digitalisierung in der Stahlindustrie, autonome Fahrzeuge der Zukunft und Transformation japanischer Familienunternehmen zeigten sie auf, wie erfolgreiche Kooperationen zur Förderung von Innovationsfähigkeit und Produktentwicklung bei japanischen und deutschen Unternehmen sind.

„Kooperationen sind unverzichtbar, um technologische Innovationen voranzubringen“

 „Der digitale Wandel stellt die traditionell starken Industrieunternehmen unserer beiden Länder vor die gleichen großen Aufgaben“, sagte Dr. Herbert Jakoby, Abteilungsleiter der Außenwirtschaft im Ministerium für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes Nordrhein-Westfalen. „Diese gemeinsam zu bewältigen, verspricht mehr Erfolg, als es allein zu versuchen. Kooperationen sind unverzichtbar, um neue Geschäftsfelder zu erschließen und technologische Innovationen voranzubringen“, so Dr. Herbert Jakoby.  

„Die guten deutsch-japanischen Wirtschaftskooperationen sind eine Plattform für zukunftsweisende digitale Geschäftsfelder und bringen technologische Neuerungen voran“, erklärte Petra Wassner, Geschäftsführerin der Landeswirtschaftsförderungsgesellschaft NRW.INVEST GmbH. „Zahlreiche Beispiele wie in der Medizintechnik oder auch in der Industrie belegen erfolgreiche Gemeinschaftsprojekte.“

M2M Alliance nimmt bei Digitalisierung wichtige Schüsselrolle ein

Als ein wichtiges Bindeglied zwischen verschiedenen Unternehmen, Branchen und Ländern kommt bei der Digitalisierung von Industrie und Gesellschaft auch der M2M Alliance eine Schlüsselposition zu. Europas größter Branchenverband für M2M und IoT übernimmt bereits seit vielen Jahren immer wieder die Vermittlerrolle ein, wenn es um die konkrete Verwirklichung von Partnerschaften, Initiativen oder auch neuen Standards geht. „In unserer globalen Welt kann die notwendige Digitalisierung nur dann gelingen, wenn Wirtschaft und Politik gemeinsam an Lösungen arbeiten, die letztlich auch im Gesamtinteresse der Gesellschaft sind“, sagt Dr. Andreas Fink, Vorsitzender der M2M Alliance. „Deshalb setzen wir uns immer wieder mit möglichst allen Parteien an einen Tisch, um Themen und Projekte rund um das Internet of Things oder auch Industrie 4.0 zielgerichtet voranzubringen. Wie bereits in den letzten Jahren hat sich der Wirtschaftstag Japan hierbei erneut als eine wichtige Plattform erwiesen“, zieht Andreas Fink eine positive Bilanz. Diesen Austausch will der Vorstand der M2M Alliance unter anderem auch auf dem M2M Summit im Oktober weiter vorantreiben, der ebenfalls in Düsseldorf stattfinden wird.  

„Digitalisierung und Start-up Förderung  sind für die Wirtschaftsentwicklung eines Standortes zentrale Themen“, sagt Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel. Deshalb treibe die Stadt Düsseldorf diese Entwicklung bereits seit mehreren Jahren aktiv voran. „Als führender Standort für mobile Technologien und Hotspot der Digitalisierung in Deutschland und Europa bieten sich hier beste Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen Entwicklern und Anwendern. Sowohl innerhalb der Digitalwirtschaft, als auch mit Unternehmen aus Handel, Dienstleistung, Handwerk und Industrie.“