John Vladimir Slamecka, AT&T IoT-Trends 2018: "Das IoT wird Mainstream"

Autor / Redakteur: John Slamecka / Dipl. Medienwirtin, M.A. Julia Moßner

Obwohl immer mehr Geräte miteinander vernetzt werden, gibt es noch technische Hürden und Herausforderungen zu meistern. John Slamecka, von AT&T nennt acht zentrale Herausforderungen.

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John Vladimir Slamecka leitet das Global Account Solutions-EMEA-Team von AT&T als Regional President. Die AT&T Inc. ist ein nordamerikanischer Telekommunikationskonzern und bietet Services in den Bereichen Unterhaltung, Mobil- und Festnetztelefonie, High-Speed-Internet-Anschlüssen sowie Sprachdienste.
John Vladimir Slamecka leitet das Global Account Solutions-EMEA-Team von AT&T als Regional President. Die AT&T Inc. ist ein nordamerikanischer Telekommunikationskonzern und bietet Services in den Bereichen Unterhaltung, Mobil- und Festnetztelefonie, High-Speed-Internet-Anschlüssen sowie Sprachdienste.
(Bild: Stepan Hon)

Das Internet der Dinge wird Mainstream, denn 2018 werden wir mehr vernetzte Technik sehen als je zuvor. Gartner prognostiziert, dass die IoT-Technologie bis 2020 95 Prozent der Elektronik für neue Produktdesigns ausmachen wird. Mit zunehmender Verbreitung gibt es jedoch einige Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt, bevor wir das volle Potenzial des Internets der Dinge ausschöpfen können. Die Branche hat sich rasant gewandelt und viele der Hindernisse, die noch zu Beginn dieses Jahres bestanden, werden abgebaut.

Aus Sicht des Autors sind dies aktuell (noch) die größten Hürden:

1. Kosten

Vor gerade mal zwei Jahren lagen die Kosten für ein LTE-Modul bei ca. 30 Dollar. Das ist mehr als viele angeschlossene Geräte selbst kosten. Doch diese Kosten sinken rapide. Derzeit sind LTE-M-Module für 7,50 Dollar inklusive der SIMs2 erhältlich. Da diese Technologie der heutigen Größenordnung entspricht, dürften diese Kosten noch weiter sinken.

2. Modulgrößen

Modulkomponenten wurden in der Vergangenheit für Geräte wie Telefone und Tablets entwickelt. Viele der Dinge, die wir heute verbinden wollen, vor allem Wearables, sind kleiner, konnten aber wegen der Größe des Moduls bis vor kurzem nicht über Mobilfunk verbunden werden.

3. Aufgeladene Geräte

Angeschlossene Geräte müssen eine konstante Batterie oder Stromquelle haben - oder die Fähigkeit, sich aufladen zu lassen. Viele Dinge, die bisher nicht vernetzt oder angeschlossen werden konnten, sind langlebige Geräte, die jahrelang ohne Berührung funktionieren müssen. Es gibt bessere Lösungen, die für Mainstream-Weitverkehrsnetze (sog. SD-WANs) freigegeben werden, die die Aufladungsfrequenz von Tagen auf Jahre ändern werden.

4. Volumen und Geschwindigkeit

Viele neue IoT-Anwendungsfälle erfordern eine niedrigere Latenzzeit und einen höheren Datendurchlauf als derzeit verfügbar. Die extrem niedrige Latenzzeit wird beispielsweise Dinge wie automatisierte Fahrzeuge oder eine bessere Verwaltung eines elektrischen Netzes ermöglichen. Und ein extrem hoher Datendurchlauf in Kombination mit diesem System wird Anwendungsfälle wie die robotergestützte Fernmedizin ermöglichen.

5. Einzelne SKU/Artikelnummer

Eine einzige Stock Keeping Unit (SKU) zu liefern, die weltweit funktioniert, ist nur möglich, wenn es eine weltweite nahtlose Vernetzung gibt. Diese ist allerdings bisher mitunter nicht nahtlos gegeben. Neue Telekom-Innovationen von globalen Betreibern, wie z.B. IoT-gesteuerte Roaming-Verbesserungen und Remote-Over-the-Air-SIM-Bereitstellung, vereinfachen die Lieferung einer einzigen, weltweit funktionierenden SKU. Dazu müssen multinationale Konzerne aber zusammenarbeiten, um die weltweite Vernetzung zu verbessern. Die Technologie, die hinter der Ermöglichung und Verwaltung globaler Konnektivität steht, wird in großem Maßstab eingesetzt, und es werden neue Betreiberbeziehungen aufgebaut, um den Anforderungen des IoT gerecht zu werden.

6. Pairing Now

Kurzstrecken-Netzwerke wie Wi-Fi und Bluetooth erfordern manuelles Pairing und funktionieren oft nicht sofort. Verbraucher wollen ein angeschlossenes Gerät zu Hause einschalten, ohne eine App herunterzuladen oder Apps auf ihr Handy zu koppeln. Die Unternehmen wollen Geräte an die Außenstellen liefern, ohne sich Sorgen machen zu müssen, ob sie bei der Ankunft funktionieren. Ziel muss es sein, Anwendungen zu nutzen, die "einfach funktionieren" und nicht durch die Abdeckung von Netzwerken mit geringerer Reichweite eingeschränkt sind.

7. Schlechte Verbindungen

Störungen auf nicht lizenzierten Bändern können eine Barriere sein. Wi-Fi und Bluetooth teilen sich das 2,4-GHz-Band - ein Band mit gelegentlichen Störungen durch Mikrowellen und schnurlose Telefone. Das ISM-Band wird zunehmend für eine Vielzahl von IoT-Geräten über mehrere Zugangstechnologien hinweg verwendet. Wenn eine große Anzahl von IoT-Geräten eingeschaltet wird, steigt auch die Wahrscheinlichkeit von Interferenzen in nicht lizenzierten Bändern.

8. Sicherheit, Sicherheit, Sicherheit, Sicherheit

Alles in allem ist die größte Barriere für die IoT-Einführung nach wie vor die Sicherheit. Bis zum Jahr 2022 prognostiziert Gartner, dass die Hälfte aller Sicherheitsbudgets im IoT für Fehlerkorrekturen, Rückrufe und Sicherheitsausfälle und nicht für Schutzmaßnahmen verwendet wird. Ohne Innovationen und Zusicherungen rund um die Sicherheit werden sich weitere Unternehmen nur zögerlich für das Internet der Dinge entscheiden.

Um den Nutzen des Internets der Dinge wirklich zu maximieren und die weitere Akzeptanz zu fördern, müssen wir damit beginnen, diese Probleme bereits im nächsten Jahr anzugehen. Die gute Nachricht? Das fangen wir schon an.

Neue Low-Power Wide-Area-Netzwerke, wie LTE-M, werden es Geräten ermöglichen, jahrelang mit einer einzigen Batterie zu arbeiten, mit einem Modul, das so klein wie ein Penny ist, und das bei weniger als 25% der Kosten von vor zwei Jahren liegt. Funktionen, die früher auf Netzwerke mit kurzer Reichweite beschränkt waren, können jetzt mit den Vorteilen zellularer, eingebetteter Sicherheit und automatisierter Bereitstellung kombiniert werden, ohne dass eine Kopplung mit einem Hub/Router erforderlich ist. Neue Telekom-Innovationen von globalen Betreibern, wie z.B. IoT-gesteuerte Roaming-Verbesserungen und Remote-Over-the-Air-SIM-Bereitstellung, machen es einfacher, eine einzige SKU zu liefern, die weltweit funktioniert. Und 5G bietet einen verbesserten Durchsatz und eine extrem niedrige Latenzzeit.

Diese neue Welle von Innovationen adressiert und beseitigt sogar einige der bestehenden IoT-Barrieren. Mit Blick auf das Jahr 2018 und darüber hinaus entwickelt sich der Markt rasant weiter, um sicherzustellen, dass das Internet der Dinge sich durchsetzt.

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