eco/Arthur D. Little Internetwirtschaft: Langfristig positive Effekte nach Corona-Schock
Eine Studie von eco-Verband und Arthur D. Little zeigt: Die Corona-Krise trifft auch Internetwirtschaft in Deutschland. Allerdings werden Katalysatoreffekte im Bereich Ausbau digitaler Infrastrukturen und die Implementierung digitaler Geschäftsmodelle ab 2021 wieder für nachhaltiges Branchenwachstum sorgen.
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"Nie war er so wertvoll, wie heute". Heute dürfte dieser Slogan, mit dem der Kölner Eau-de-Cologne-Hrsteller "Klosterfrau" für seinen berühmten "Melissengeist" warb, wohl ehre auf das Internet zutreffen. In der der aktuellen Corona-Krise erweist sich tagtäglich als stabiles Instrument, das die Kommunikation zwischen den Menschen sichert und so manches Business am Laufen hält.
Natürlich haben die durch die Covid-19 Pandemie eingeleiteten Lock-Down-Maßnahmen zu negativen Folgen für nahezu alle Wirtschaftsbereiche geführt, was wiederum das bisherige Wachstum der Internetbranche in Deutschland bremst. Dieser Negativ-Effekte wird aber voraussichtlich bis Ende 2022 komplett ausgebügelt werden können- vorausgesetzt, dass die Wirtschaft insgesamt noch in 2020 wieder weitestgehend hochgefahren wird.
Zu diesem Ergebnis kommen der eco – Verband der Internetwirtschaft e.V. und die Unternehmensberatung Arthur D. Little in vorab veröffentlichten Auszügen der Studie „Internetwirtschaft 2020-2025“, die alle fünf Jahre aktuelle Branchentrends und Wachstumsprognosen formuliert.
Während die aktuelle Corona Krise laut Prognosen verschiedener Institute zu einem Wirtschaftseinbruch um rund fünf Prozent führt, verzeichnet auch die Internetwirtschaft von digitalen Infrastrukturen bis hin zur Applikationsebene in Anwenderbranchen einen realen Wachstumsrückgang von 1,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Corona: Katalysator für mehr Digitalisierung
Trotz dieses Rückgangs wächst die Internetwirtschaft um durchschnittlich sogar bis zu 9,5 Prozent pro Jahr bis 2025, und zwar über alle Branchensegmente hinweg. In diese Berechnung fließt die Wertschöpfung der Internetwirtschaft aus den Anwenderindustrien wie Industrial IoT, Automotive oder Smart Industries u.v.a. mit ein.
Das sei eine erfreuliche Perspektive und zeige die zunehmende Bedeutung der Branche insgesamt eindrücklich, so eco- Vorstandsvorsitzender Oliver J. Süme: „Wir erleben aktuell wie die Corona Krise trotz partieller Einbrüche in einzelnen Branchensegmenten insgesamt zu einem Digitalisierungsschub in vielen Bereichen der Internetwirtschaft führt.“. Dies werde sich mittelfristig positiv auf viele Branchensegmente auswirken. Besonders beim Ausbau digitaler Infrastrukturen und der Implementierung digitaler Geschäftsmodelle erwarte man Katalysatoreffekte, so Süme weiter.
Tatsächlich stellt die Studie für die meisten Segmente gegenläufige Effekte fest, die sowohl negativ als auch positiv auf die Geschäftsentwicklung wirken. In Summe ergeben sich aber Muster, die dazu führen, dass sich viele Bereiche von dem kurzfristig negativen „Schock“ rasch erholen werden – nur wenige Bereiche der Internetwirtschaft werden dauerhaft negativ von der Krise beeinträchtigt.
Bildung, Gesundheit, Publishing und Public Cloud Services profitieren
„Dennoch müssen gerade jetzt in Deutschland Anbieter digitaler Technologien und Services aus dem KMU Umfeld besondere Beachtung seitens der Politik erhalten, denn klar ist, dass die großen Player der Internetwirtschaft dank der Skalierbarkeit ihrer Geschäftsmodelle aktuell besonders von den Krisenanforderungen profitieren können. Daher heißt es für den Mittelstand seine Stärken selbstbewusst auszuspielen und auf Nähe und Verlässlichkeit zu setzen. Für die Anwenderbranchen gilt zudem ganz grundsätzlich: die Zeit der Technikskepsis ist vorbei. Digitalisierung ist überlebenswichtig für jedes Unternehmen und Geschäftsmodell – diese Erkenntnis muss in allen Branchen jetzt zur Richtschnur sämtlichen unternehmerischen Handelns werden“, so Süme weiter.
„Insgesamt hat der Datenverkehr in Deutschland im Zuge der Corona Krise bislang um ca. zehn Prozent zugelegt. Das Internet zählt nun auch zur kritischen Infrastruktur für Bereiche wie etwa Home Office oder die Schulbildung. Der Sektor der Telekommunikations-Infrastruktur hat sich in der Krise als sicherer Hafen für Investoren erwiesen. Daher erwarten wir eine zunehmende Dynamik im Transaktions- und Beteiligungsmarkt und einen weiteren Ausbau digitaler Infrastrukturen in Deutschland“, ergänzt Lars Riegel, Partner bei Arthur D. Little.
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