Integrierte Konnektivität Hat die SIM-Karte bald ausgedient?
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Wie auch die Chips, die ihre Kommunikation erst ermöglichen, wurden SIM-Karten in den letzten Jahren stetig kleiner. Nun steht mit der eSIM die nächste Entwicklungsstufe bereit – und stellt die klassische Einsteck-Karte infrage.

Was einst als Telefonkarte im Scheckkartenformat begann, ist über die Jahre immer kompakter geworden. Die SIM-Karte als Enabler mobiler Telekommunikation ist längst auf Nano-Format und damit auf die Abmessungen des eigentlichen Kommunikations-Chips geschrumpft. Hat das Konzept der Einsteck-Lösung ausgedient? Die eSIM, ein fest im Gerät verbauter Baustein, wird immer beliebter und bietet so einige Vorteile in Punkto Produktdesign aber auch Sicherheit.
Im Consumer Markt waren die Smartphone Hersteller Vorreiter bei der Einführung der eSIM. Im iPhone Xs und der Apple Watch 3 und 4 lässt sich keine externe SIM-Karte mehr einstecken. Auch im Samsung Galaxy S20 und im Google Pixel gibt es keine klassische SIM-Karte mehr. Stattdessen ist die Funktionalität auf die eSIM, einem fest auf der Platine verlöteten Baustein, gewandert.
Die eSIM gewinnt im B2B Umfeld an Bedeutung
Aber auch im professionellen Umfeld, also bei der Entwicklung intelligenter Geräte für das Internet der Dinge, wird die eSIM immer wichtiger. Technisch gesehen funktioniert eine eSIM genauso wie eine herkömmliche SIM-Karte. Da sie jedoch vakuumversiegelt ist und direkt auf die Platine gelötet wird, verleiht sie dem Gerät mehr Widerstandsfähigkeit gegen Umwelteinflüsse. Das prädestiniert sie für den Einsatz im industriellen Umfeld oder überall dort, wo es auf Zuverlässigkeit und Langlebigkeit ankommt.
Sicherer und zuverlässiger
In Punkto Sicherheit hat eine fest verlötete eSIM den ganz banalen Vorteil, dass die SIM-Karte nicht mehr ausgetauscht werden kann. So können Geräte etwa durch den Austausch der SIM Karte physisch nicht mehr so leicht gehackt und die Daten illegal abgegriffen werden.
Ein weiterer Sicherheitsaspekt ist die Robustheit. Smartphone Nutzer kennen das Problem: Mit den Jahren kommt es vor, dass das Handy plötzlich eine fehlende SIM-Karte meldet obwohl diese eingelegt ist. Durch die tägliche Nutzung und den ein oder anderen Sturz hat der Kartenslot oder die SIM Karte selbst kleinste Beschädigungen davongetragen. Die Karte sitzt nun nicht mehr so fest im Slot und wenn der Kontakt abbricht, ist auch die Kommunikation unterbunden.
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eSIM macht IoT Geräte widerstandsfähiger
Im professionellen Umfeld, etwa überall dort wo Kommunikationssensoren an Maschinen, Containern oder anderen sich stets in Bewegung oder Vibration befindlichen Gegenständen montiert sind, bringt die eSIM zusätzliche Robustheit in das ganze System. Etwa bei einem Füllstandssensor für Abfallcontainer: Beim Entleeren der Container treten starke Vibrationen und Stöße auf. Diese Übertragen sich auch auf einen installieren Sensor. Hier könnte sich eine eingesteckte SIM-Karte lösen. Die eSIM hingegen nicht.
Studien deuten Wandel an
Glaubt man Marktforschern, so stellt sich auch die Industrie langsam auf die eSIM ein. In einer Umfrage für G+D Mobile Security, Spezialist für mobile Sicherheitstechnologien aus München, bei der Entscheider von Mobilfunk-, Geräte- und IoT-Anbietern sowie aus der Automobil- und Halbleiterindustrie zum Thema eSIM befragt wurden, gehört die die eSIM zu den Technologien, die das IoT zukünftig am stärksten beeinflussen werden.
So meldeten über 70 Prozent der Studienteilnehmer zurück, dass sie bereits eSIM-basierte Lösungen im Betrieb haben oder die Einführung innerhalb der nächsten zwei Jahre planen. Und fast alle, 98 Prozent sehen die eSIM im 5G-Zeitalter als Schlüsseltechnologie, die die IoT-Verbreitung entscheidend vorantreiben kann.
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