Keine Experimente, bitte! Gefangen im Cloud-(Monitoring)-Hype
Der Cloud-Monitoring-Markt boomt weiterhin. Im Silicon Valley blühen die Geschäfte, fast täglich gründen sich neue Startups. Aber Geld ist nicht alles. Doch Cloud Monitoring ist weder Allheilmittel noch eine Gelddruckmaschine.
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Denn die Voraussetzungen müssen stimmen, und das tun sie noch nicht immer. Es ist schließlich leicht, dem Cloud-Monitoring-Hype zu verfallen und eigene Business-Modelle zu entwerfen. Aber entsprechende Startups erfahren häufig Gegenwind, da sie eine Lösung für Probleme anbieten wollen, die viele ihrer potenziellen Kunden schlicht nicht haben – oder nicht sehen. Oder: Viele dieser jungen Unternehmen propagieren, die Überwachung von Cloud-Workloads zu beseitigen. Dabei ist dies streng genommen gar kein großes Problem.
Der Drang, vermeintlichen IT-Trends zu folgen, resultiert insbesondere in der steigenden Beliebtheit von Cloud-Anwendungen und dem Hype rund um das Internet of Things (IoT). Startups nehmen viel Geld in die Hand und kündigen schnell das „Next Big Thing“ an. Aber häufig fehlt ihnen oft ein konkreter Anhaltspunkt. Hardware- und LAN-Probleme machen ihnen plötzlich das Leben schwer. Um das deutlich zu machen: Ich sage nicht, dass der Übergang in die Cloud eine schlechte Idee ist – im Gegenteil. Dieser Schritt macht in vielerlei Hinsicht absolut Sinn, und auch das Cloud Monitoring spielt definitiv eine wichtige Rolle. Lediglich die Fokussierung muss stimmen.
Veraltete Hardware
Die Herausforderung liegt in der Komplexität der Netzwerke. Sie enthalten eine Vielzahl von Switches, Server, Firewalls und mehr – und eine Menge dieser Hardware ist häufig veraltet. Zu erkennen, wie jede Komponente im Netzwerk am besten zu überwachen ist, erfordert Fachwissen. Es genügt nicht, die APIs einiger führender Cloud-Anbieter zu verbinden und deren Status einmal täglich oder sogar nur wöchentlich abzufragen. Unternehmen verlassen sich auf ihre Hardware, da sie eine geschäftskritische Rolle spielt. Doch wie gesagt: Ein großer Teil der Bestandstechnologie ist veraltet. Cloud-Überwachungsdienste sind dagegen optimiert, um die neuesten Technologien zu monitoren. Der Konflikt ist im wahrsten Sinne des Wortes vorprogrammiert.
Welche Rolle spielt nun das Internet der Dinge in diesem Zusammenhang? Genau hier zeigt das Cloud-Monitoring seine Schwäche. Einer der interessantesten Aspekte des IoT ist sein Potenzial, die industrielle Wirtschaft zu verändern. Viele Berichterstattungen legen den Fokus noch auf den Verbraucher und wie dieser zukünftig seine Heizkörperthermostate und seinen Kühlschrank fernsteuern kann. Dabei geht es vielmehr um die Systeme und deren Technologie im Hintergrund. Und die ist häufig perfektes Beispiel dafür, warum es nicht um die Überwachung in der Cloud selbst geht, sondern um die Bereitschaft, im Hintergrund eine Menge Arbeit zu erledigen.
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