Smart City Funkende Sensoren melden defekte Straßenleuchten

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Defekte Straßenlampen sollen sich künftig selbst erkennen und melden. Entwickler haben mithilfe von LoRaWAN einen ersten Testaufbau in Ilmenau gebaut.

Prototypischer Sensorknoten: Im Ilmenauer Stadtgebiet wurde dieser zur testweisen automatischen und funkbasierten Lampenüberwachung als erster SmartCity-Testaufbau des IMMS im Projekt thurAI installiert.
Prototypischer Sensorknoten: Im Ilmenauer Stadtgebiet wurde dieser zur testweisen automatischen und funkbasierten Lampenüberwachung als erster SmartCity-Testaufbau des IMMS im Projekt thurAI installiert.
(Bild: IMMS)

Eine flackernde oder defekte Straßenleuchte ist im öffentlichen Raum nicht nur ärgerlich, sondern auch ein Sicherheitsrisiko. Doch wer ist zuständig, wenn Bürger die defekte Leuchte melden wollen? Meist gibt es am Mast eine Telefonnummer oder man muss sich an die örtliche Gemeinde wenden. Doch in vielen Fällen liegt der Ausfall der entsprechenden Lampen meist schon einige Zeit zurück.

Das Problem ist demnach eine schnelle und vor allem automatische Erfassung defekter und flackernder Straßenlampen. „Auf dem Markt existierten meist nur teure Lösungen, dafür müsste man die Lampen auch austauschen. Besser ist es, die Straßenlampen mit zusätzclichen Überwachungssystemen kostengünstig nachzurüsten“, das sagt Dr. Silvia Krug vom IMMS.

Nachrüstbares Sensorsystem für Straßenleuchten

Hintergrund: Das IMMS Institut für Mikroelektronik- und Mechatronik-Systeme gemeinnützige (IMMS GmbH) hat einen ersten nachrüstbaren Sensorsystem-Prototyp zur testweisen automatischen und funkbasierten Lampenüberwachung entwickelt. Ende Juni wurden die Geräte im Auftrag der Stadt Ilmenau an drei Straßenlampen verschiedener Leuchtmittel im Stadtgebiet installiert.

Das kürzlich installierte Testsystem besteht aus je zwei Lichtsensoren, welche die Funktion der Lampe selbst periodisch überwachen und die Lichtverhältnisse der Umgebung messen können. „Diese Informationen werden auf einem lokalen Gerät, dem Sensorknoten, von einem Mikrocontroller gesammelt, aufbereitet und anschließend über Funk an ein bereitstehendes sogenanntes Gateway, also an einen Empfänger, gesendet“, erläutert Krug, die das Projekt thurAI am IMMS leitet.

Leuchten funken per LoRaWAN

„Als Funktechnologie setzen wir auf das moderne Übertragungsverfahren LoRaWAN, das Long Range Wide Area Network. Die Technik ist unabhängig von Mobilfunkbetreibern und bietet vergleichsweise große Reichweiten.“ Das LoRa-Gateway ist mit dem Internet über Mobilfunk verbunden und leitet die anfallenden Sensordaten transparent an einen Server weiter.

Kurz erklärt: LoRaWAN

LoRaWAN ist die Bezeichnung für ein Funknetzwerk auf Basis von LoRa. LoRa und nutzt Frequenzbänder aus den lizenzfreien ISM-Bändern. Damit kann ein LoRaWAN eine Alternative oder Ergänzung zum klassischen Mobilfunknetz mit zentralem Netzbetreiber sein. Als Abgrenzung zum klassischen Mobilfunk wird ein LoRaWAN auch als 0G-Netz bezeichnet.

„Der Server verarbeitet die Daten und stellt erste Diagramme bereit. Mit den gewonnenen Daten wollen wir die vorhandenen Algorithmen, die kaputte Lampen erkennen, immer weiter verbessern“, führt Krug weiter aus. Ziel sei es, den Betriebszustand aller überwachten Lampen bereitzustellen. Wenn dann alle Information auf einer Internetseite angezeigt würden, dann könne man sie den Bürgern zugänglich machen.

Zum Projekt:In thurAI arbeiten die Technische Universität Ilmenau, die Friedrich-Schiller-Universität Jena und das IMMS an aktuellen Lösungen für Smart City, Gesundheitswesen und Medizintechnik sowie Produktions- und Qualitätssicherung. Das IMMS und die TU Ilmenau realisieren für das Thema SmartCity zusammen mit der Stadt ein „LivingLab“ in Ilmenau. Kern sind dabei Daten, die für unterschiedlichste KI-basierte Dienste im SmartCity-Kontext benötigt werden.

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