Big Data Fraunhofer entwickelt Edge Cloud als offene Testumgebung für Industrie
Um industrielle Anwendungen vorab testen zu können, entwickelt das Fraunhofer IPT zusammen mit der German Edge Cloud eine offene IT-Testumgebung für die Industrie. Ein erster Use Case wurde bereits umgesetzt.
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Das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT entwickelt gemeinsam mit dem Start-up German Edge Cloud – ein Unternehmen der Friedhelm Loh Group – eine offene Testumgebung für Forschung und Industrie. In dieser Testumgebung sollen die Konzepte einer digitalisierten Produktion praxisnah erprobt werden.
Gestartet ist das Projekt bereits im Oktober 2019. Im Sommer diesen Jahres war das Betriebssystem installiert. Nun folgen weitere Konzepte für die Erweiterung von Benutzerschnittstellen und Vernetzung.
Blaupause für industrielle Anwendungen
Zunächst wollen die beiden Partner den Prototypen einer skalierbaren industriellen Edge-Cloud-Umgebung auf den Weg bringen. Im nächsten Schritt soll dieser Prototyp dann auch von weiteren Partnern erprobt werden und als Blaupause für industrielle Anwendungen dienen.
Um die Hardware des Entwicklungsprojektes kümmert sich German Edge Cloud, die zudem den Support für die Edge-Distribution bereitstellt. Die Hardwareinfrastruktur befindet sich in Serverräumen des Fraunhofer IPT in Aachen und ist an die Netzwerkdienste der Fraunhofer-Gesellschaft angebunden.
Damit die Fraunhofer Edge Cloud später auch die Anforderungen der Industrie erfüllt, bringt das Institut praktische Anwendungsbeispiele aus realen Produktionsumgebungen in das Projekt ein, die die Leistungsfähigkeit des Systems validieren sollen
Erster Use Case umgesetzt
Zum Einsatz kommt die Fraunhofer Edge Cloud aktuell, um virtuelle und dezentrale Projekte strukturiert und benutzerfreundlich zu bearbeiten: zur Unterstützung von Forschungs- und Industrieprojekten, aber auch für die interne Nutzung von IT- und Cloud-Diensten. Geplant ist, zukünftig weitere Einsatzfelder der Edge Cloud zu erschließen und eigene Machine-Learning-Projekte oder Anwendungen für verteiltes Rechnen wie International Data Space, Gaia-X und Distributed-Ledger-Technologien aufzusetzen.
Inzwischen wurde auch ein erster Use Case umgesetzt: Ein sogenanntes Produktionscockpit dient der standortübergreifenden Analyse und Weiterverwendung von Messdaten aus unterschiedlichen Maschinen und Prozessen entlang der gesamten Fertigungskette. Dazu werden Planungsdaten ergänzt durch prozessbezogene Kennwerte, gemessene Bauteil- und Maschinenzustände sowie Qualitätsdaten und voraussichtliche Kosten. Diese Daten können dann nicht nur Simulationsmodelle, sondern auch die Prognosen der späteren Fertigungsergebnisse verbessern.
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