Virtuelle Assistenz Forscher entwickeln audiovisuelles Assistenzsystem

Quelle: Pressemitteilung

Das System Avikom soll bald Montage- und Logistikprozesse erleichtern, etwa durch Hologramme in einer Augmented-Reality-Brille oder per individueller Sprachhinweise.

Mit Avikom komme ein bisher einzigartiges audiovisuelles Assistenzsystem für Montage- und Logistikarbeiten ins industrielle Umfeld. Hier montiert einer der Entwickler mit virtueller Hilfe eine Absperrklappe fehlerfrei. Über die Datenbrille und das Headset erhält er die entsprechenden Anweisungen, heißt es. Lesen Sie hier, warum das Ganze etwas Besonderes ist.
Mit Avikom komme ein bisher einzigartiges audiovisuelles Assistenzsystem für Montage- und Logistikarbeiten ins industrielle Umfeld. Hier montiert einer der Entwickler mit virtueller Hilfe eine Absperrklappe fehlerfrei. Über die Datenbrille und das Headset erhält er die entsprechenden Anweisungen, heißt es. Lesen Sie hier, warum das Ganze etwas Besonderes ist.
(Bild: P. Pollmeier / FH Bielefeld)

Ein audiovisuelles Assistenzsystem erleichtert die Arbeit in der Montage und bei Logistikaufgaben. Es heißt Avikom und wurde entwickelt im Rahmen eines Forschungsprojekts an dem die FH Bielefeld und die Uni Bielefeld involviert waren. Warum das? Nun, wer kennt das nicht? Man hat ein Regal gekauft und möchte es zuhause sofort aufbauen. Doch die Bauanleitung ist umständlich formuliert, überall liegen Schrauben herum, der überforderte Blick schweift zwischen der komplizierten Zeichnung, den Regalbrettern und den Dübeln hin und her! Drei Hände könnte man dann gebrauche, oder?!

Individuelle und aufgabenbezogene audiovisuelle Hilfe

Vor einem ähnlichen Problem stehen auch viele Fachleute in der Montage- und Logistikindustrie, wo vieles noch per Hand geschieht. Auch machten immer öfter individualisierte Produkte alles komplizierter. Eine technische Zeichnung reiche oft nicht aus, um fehlerfrei zu arbeiten. Abhilfe könnte hier ein kognitives, seh- und hörbares Assistenzsystem schaffen – das Avikon, eben, das sich individuell und aufgabenspezifisch an Aufgabe und Mitarbeiter anpasst, betonen die Beteiligten. Über eine Datenbrille mit „intelligenten“ Kopfhörern und Mikrofon erhalte man von ihm individuell und vorausschauend Unterstützung. Ob akustisch, visuell oder beides – das ließe sich je nach Bedarf einstellen. Das Assistenzsystem sorgt folglich dafür, dass beide Hände frei sind. Es denke mit, leite motivierend an und mache die Beschäftigten dennoch nicht abhängig von ihm selbst. Besonders attraktiv sei es außerdem für KMU.

Mit Headset und AR-Brille fehlerfreier arbeiten

Ein Clou von Avikom ist laut Meinung der Forscher die Kombination eines Headsets mit einer Datenbrille des Modells Microsoft Hololens 2. Damit können beispielsweise Hologramme in das reale Sichtfeld einblendet werden. Außer Texten, Grafiken, Bildern, Videos und Hologrammen kann Avikom auch auf Dokumente zugreifen, die in den Prozessen der Unternehmen etabliert sind, wie es weiter heißt.

Eine weitere Schnittstelle ist das smarte Kopfhörersystem, das aus einem mobilen Endgerät, Kopfhörern und Mikrofon besteht. Die User erhielte ihre Hilfshinweise so über synthetisierte Sprache und Klänge. Man könne das System dabei über Sprachbefehle aktiv steuern, zusätzliche Hinweise anfordern und sogar wenn es laut ist, Rückfragen stellen.

In dem Verbundprojekt Avikom werden übrigens einzelne Komponenten aus einem Vorgängerprojekt verwendet und für industrielle Anwendungsszenarien adaptiert und erweitert. Fehlermeldungen, deren Lokalisierungen und Navigation über Klänge und visuelle Einblendungen habe man dazu als neue Elemente hinzugefügt. So navigiere das Assistenzsystem den Beschäftigten etwa zum richtigen Regal und Produkt, wenn es um Kommissioniertätigkeiten gehe.

Damit die Mitarbeiter vom System nicht abhängig würden, erkläre dieses auch, warum eine bestimmte Tätigkeit ausgeführt werden soll. Wurde eine Aufgabe mehrmals erfolgreich abgeschlossen, reduziere Avikom seine Assistenztätigkeit außerdem schrittweise. Und man könne die Unterstützung für jeden Arbeitsschritt jederzeit selbst aktiv intensivieren oder verringern.

Einzigartiges AR-System arbeitet interaktiv und modular

Immer öfter kämen auch im verarbeitenden Gewerbe AR-Brillen bereits zum Einsatz. Das Besondere am Assistenzsystem der beiden Bielefelder Hochschulen ist allerdings, dass es sich individuell an den Wissensstand, die Präferenzen und Einschränkungen des Nutzenden anpassen könne, und ebenso an die Umgebungsfaktoren und Informationstypen. Die Forschenden betonen, dass es die nötigen Informationen genau dann liefert, wenn sie gebraucht werden. Neu seien außerdem der modulare Aufbau des Systems sowie die multimodale und aufeinander abgestimmte Aus- und Eingabe von Informationen.

Erste Praxiserfahrungen klingen gut

Praxistests hätten gezeigt, wie hilfreich und richtungsweisend das System sei. Langfristig wünscht sich das Forschungsteam, dass Avikom ein Teil unserer Arbeitswelt wird – insbesondere mit Blick auf ältere Beschäftigte, Menschen mit Behinderungen oder mit Migrationshintergrund. Und wer weiß, vielleicht hilft es uns demnächst auch zuhause, wenn wir mal wieder „schnell“ ein Regal aufbauen möchten, schließen die Experte ihren Bericht ab.

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