Was tun, wenn qualifizierte Mitarbeiter fehlen Fachkräftemangel auf dem Weg zur Digitalen Transformation
Disruption gehört in der Mehrheit der Industrien zum Alltag: Unternehmen sind entweder selbst disruptiv und verändern ihre Branche oder sie werden von der Disruption durch Digital Natives beeinflusst, die mit der digitalen Revolution innerhalb der Branche einhergeht.
Anbieter zum Thema

Immer mehr Organisationen haben Pläne, eine „Digital first“-Geschäftsstrategie einzuführen, oder haben dies bereits umgesetzt. Diese Disruption führt dazu, dass Unternehmen sowohl intern als auch extern Richtlinien einführen, um die Anforderungen für eine Umsetzung der Digitalen Transformation zu erfüllen. Während ein Großteil der Unternehmen den digitalen Wandel bereits angestoßen hat, sehen sich mehr als ein Viertel der Organisationen mit der Herausforderung konfrontiert, das Potenzial der digitalen Technologie effektiv zu nutzen, so das Ergebnis einer kürzlich durchgeführten Studie von Infosys.
Was tun mit den Daten?
Ein Kernelement der digitalen Transformation ist die Generierung großer Datenmengen, aus denen sich wiederum wertvolle Erkenntnisse gewinnen lassen. Diese Erkenntnisse sind wiederum nutzbar, um die Organisation zu verschlanken sowie Aufgaben und Prozesse, wo möglich, zu automatisieren. Damit Unternehmen erfolgreich sind und bleiben, darf die digitale Transformation allerdings hier nicht Halt machen: Ziel sollte es jedoch sein, über die internen Funktionen hinauszuschauen und ihren Fokus zu erweitern, um die Potenziale der digitalen Technologie auszuschöpfen und ihre Branche extern zu beeinflussen.
Doch gerade bei den externen Faktoren sehen sich Unternehmen oftmals mit Herausforderungen konfrontiert, darunter risikoaverse Unternehmenskulturen, komplexe Legacy-Systeme und eine durch Silos geprägte Unternehmensstruktur. 53 Prozent der befragten Unternehmen befürchten, dass es ihrer Organisation an der grundlegenden Fähigkeit mangelt, neue Technologien, die den Schlüssel zum langfristigen Erfolg darstellen könnten, schnell zu testen.
Die Prioritäten der Unternehmen werden durch ihre relative Position innerhalb des Ökosystems bestimmt; je visionärer sie in Bezug auf die digitale Transformation sind, desto mehr arbeiten sie mit externen Partnern zusammen und geben die Verwaltung einiger digitaler Initiativen in ihre Hände. Weniger digital reife Unternehmen (genannt „Beobachter“ in der Studie von Infosys) verlassen sich nur auf transaktionsbezogen auf Partner. Auf diese Weise können sie dann zwar bestehende Funktionen kurzfristig verbessern, langfristig entstehen allerdings Lücken in der Infrastruktur. Um diese zu schließen, sollten Unternehmen ihren Fokus ändern und sich auf daten-gestützte Erkenntnisse verlassen. So verbessern sie die eigenen Kenntnisse – auch durch Weiterbildung der Mitarbeiter –und bauen diese aus.
:quality(80)/images.vogel.de/vogelonline/bdb/1485900/1485921/original.jpg)
Datenanalyse
Big Data in der Produktion: große Daten = großes Potential?
Technologie vorhanden, Kenntnisse nicht
Laut der Studie von Infosys gaben über 35 Prozent der Befragten an, dass mangelnde Fachkenntnisse der Mitarbeiter ein wesentliches Hindernis für Unternehmen auf dem Weg der digitalen Transformation seien. Unternehmen, die die Potenziale der digitalen Transformation vollständig ausschöpfen, bilden ihre Mitarbeiter vor allem in vier digitalen Bereichen aus: Data Analytics, künstliche Intelligenz (KI), Cloud Computing und Cyber-Security. Jeder dieser Bereiche spielt eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung der Roadmap für die Steuerung der digitalen Transformation.
Viele Organisationen wissen bereits um die Notwendigkeit, ihre Mitarbeiter weiterzubilden. Dennoch scheitert die Mehrheit noch immer daran, eine Strategie zu entwickeln, die die mit der digitalen Transformation einhergehenden Veränderungen, adressiert. Dies liegt darin begründet, dass Unternehmen sich momentan eher dazu entscheiden, die vorhandenen Kenntnisse ihrer Mitarbeiter zu optimieren, anstatt sie auf künftige Anforderungen vorzubereiten. Infolgedessen kann ein Großteil der Mitarbeiter aktuell die Erkenntnisse aus den durch die Digitalisierung gewonnenen Datenmengen nicht vollständig nutzen. Unternehmen sollten deshalb eine Art Trainings-Ökosystem entwickeln, das es den Mitarbeitern ermöglicht, ihre Effizienz zu steigern und gleichzeitig zukünftige Entwicklungen im Auge zu behalten, um ihre Fähigkeiten und Kenntnisse zu erweitern.
:quality(80):fill(efefef,0)/images.vogel.de/vogelonline/bdb/1553000/1553049/original.jpg)
Interne Denkweisen ändern, um Digital Native zu werden
Der Kenntnisstand der Mitarbeiter wird oftmals als effektives Barometer für den Fortschritt eines Unternehmens auf dem Weg zur digitalen Transformation angesehen – die erforderlichen Veränderungen sind dabei auf allen Hierarchieebenen notwendig. Führungskräfte müssen mit gutem Beispiel vorangehen und die Integration digitaler Technologien unterstützen und vorleben. Oftmals werden Firmen, die bereits über die nötigen Kenntnisse verfügen – und somit ihren eigenen Fortschritt beschleunigen können – von der Zurückhaltung des eigenen Managements gebremst, digitale Technologien einzusetzen.
Auch wenn es für neue Aktivitäten ratsam erscheint, wirkt sich ein risikoaverser Ansatz direkt auf das Qualifikationsniveau der Arbeitskräfte aus und hindert sie daran, eine „Digital native“-Perspektive einzunehmen und zu verfolgen. Darüber hinaus reduziert diese Denkweise die Wahrscheinlichkeit einer klar definierten Roadmap für die Digitale Transformation. Dies wiederum führt zu eingeschränkter operativer Intelligenz, fehlenden Governance-Strukturen, ineffizienten Geschäftsprozessen und Datensilos.
Fazit
Die Digitale Transformation ist heute einer der wichtigsten Katalysatoren für den Übergang zur Industrie 4.0. Die Anforderungen verändern und vervielfachen sich stetig. Von daher ist es unerlässlich, dass Unternehmen über die notwendigen Strategien verfügen, um sich an das Tempo des Wandels anzupassen und mit ihm Schritt zu halten. Die Verbesserung der digitalen Kenntnisse der Arbeitskräfte ist daher von größter Bedeutung. Organisationen müssen sich darauf konzentrieren, um sicherzustellen, dass ihr Transformationsprozess reibungslos und erfolgreich verläuft.
Der Autor: Jeff Kavanaugh ist VP und Executive Editor für das Infosys Knowledge Institute, dem Forschungs- und Thought Leadership-Bereich von Infosys, einem Technologie- und Beratungsunternehmen mit einem Umsatz von 12 Milliarden US-Dollar. Zuvor war er Beratungspartner bei Infosys Consulting und betreute Kunden aus den Bereichen Fertigung und High Tech. Ferner ist Kavanaugh Professor an der Graduate School of Business der University of Texas in Dallas. Er ist Autor des Buch-Bestsellers „Consulting Essentials“.
Dieser Beitrag ist ursprünglich auf unserem Partnerportal IT-Business erschienen.
(ID:45887992)