Wettbewerbsverstoß EU-Kommission verhängt Rekordstrafe gegen Google

Redakteur: Lisa Marie Waschbusch

Schon wieder Ärger für Google: Dem Tech-Konzern wird ein Wettbewerbsverstoß mit "illegalen Praktiken" vorgeworfen, weshalb nun eine Strafe von 4,3 Milliarden Euro droht. Es soll sich dabei um die höchste Wettbewerbsstrafe handeln, die jemals gegen ein einzelnes Unternehmen verhängt worden ist.

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Gegen Google wurde eine Rekordstrafe von 4,3 Milliarden Euro wegen dem Verstoß gegen EU-Wettbewerbsrecht verhängt.
Gegen Google wurde eine Rekordstrafe von 4,3 Milliarden Euro wegen dem Verstoß gegen EU-Wettbewerbsrecht verhängt.
(Bild: Pexels / CC0 )

Die Europäische Kommission hat eine Rekordstrafe in Höhe von 4,3 Milliarden Euro gegen Google verhängt. Wie die Europäische Kommission in einer Pressemitteilung mitteilte, soll der Tech-Riese die Marktdominanz bei Smartphone-Betriebssystemen missbraucht und somit dem Wettbewerb geschadet haben. Demnach habe Google bereits seit 2011 den Herstellern von Android-Geräten und Mobilfunknetzbetreibern illegale Beschränkungen auferlegt, um seine monopolistische Stellung bei der Internetsuche zu sichern.

„Google hat Android als Vehikel benutzt, um die Dominanz seiner Suchmaschine zu festigen“, so EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. „Diese Praktiken haben Rivalen die Chance verwehrt, innovativ zu sein und sich zu behaupten.“

Zwanghafte Verwendung von Google-Diensten

Laut Vestager handelt es sich um drei Arten von Beschränkungen, die Google den Herstellern von Android-Geräten und Netzbetreibern auferlegt hat: Erstens soll der Konzern Hersteller von Smartphones dazu gezwungen haben, Google-Dienste wie den Chrome-Browser vorzuinstallieren und dessen Suchmaschine als Standard festzulegen, um Android überhaupt nutzen zu dürfen. Zweitens soll Google Mobilfunkanbieter mit finanziellen Anreizen für die Vorinstallation von Google-Diensten gelockt haben. Und drittens soll der Tech-Konzern Hersteller daran gehindert haben, Smartphones zu verkaufen, sofern sie ein "anderes" Betriebssystem verwenden wollen.

Das Unternehmen hat laut EU-Kommission nun 90 Tage Zeit, um die geforderten Änderungen vorzunehmen, bevor weitere Strafen verhängt werden, heißt es seitens der EU. Google weist alle Vorwürfe von sich und beteuert, es hindere Nutzer und Hersteller von Smartphones nicht daran, andere Anwendungen zu installieren. Schon 2017 sollte das Unternehmen eine Summe von 2,4 Milliarden Euro zahlen. Auch damals ging es um Wettbewerbsverstöße, allerdings im Zusammenhang mit dem Preisvergleichsdienst Google Shopping.

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