Sensorik Ein virtueller Personal Trainer zum Anziehen

Redakteur: Dipl.-Ing. (FH) Monika Zwettler

Das Konzept eines persönlichen virtuellen Fitnesstrainers geht als erster Sieger aus dem Fashion Future Challenge 2017 hervor. Das System aus intelligenter Sensorik-Kleidung und entsprechenden Anwendungen erfasst Bewegungen und gibt Feedback für individuelles Training.

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Dadurch ist es wesentlich wesentlich präziser als herkömmliche Bewegungssensoren.
Dadurch ist es wesentlich wesentlich präziser als herkömmliche Bewegungssensoren.
(Bild: Telekom Fashion Fusion/Florian Reimann)

Am Körper getragene Sensorik, sogenannte „Wearables“ sind in Form von Fitness-Armbändern und Smart Watches längst im Alltag angekommen und nicht nur funktionale Technik sondern auch Lifestyle-Accessoire. Im nächsten Schritt soll diese Technik zunehmend unsichtbar werden und eins mit der Kleidung sein.

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Virtueller Personal Trainer gewinnt Fashion Future Challenge 2017

Das nun ausgezeichnete System basiert auf einem in die Kleidung integrierten sensorischen Gewebe, welches die Bewegungen über Formveränderungen durch Muskelkontraktionen erfasst und dadurch wesentlich präziser ist als herkömmliche Bewegungssensoren. Entwickelt wurde diese Technologie am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI). Die Grundlagen hierfür entstammen dem europäischen Forschungsprojekt Simple-Skin. Die intelligente Trainingskleidung misst damit Atmung, Muskelanspannung, Balance und Puls und gibt daraus Rückmeldung zur Körperhaltung und richtigen Ausführung von Sportübungen.

Hinter dem Konzept steht ein interdisziplinäres Entwicklerteam: Gernot Bahle und Bo Zhou, IT-Wissenschaftler im Forschungsbereich Eingebettete Intelligenz am DFKI in Kaiserslautern sowie Lorenzo Fürg, Student der Sportwissenschaften an der Universität Passau. Auf der Berlin Fashion Week nahmen die Gewinner die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung entgegen, nachdem sie das Konzept der Jury und der Öffentlichkeit präsentiert hatten.

Modulare Architektur ermöglicht vielfältige Anwendungen

Weiterer zentraler Bestandteil ist eine modulare Software-Architektur für den Datenaustausch mit anderen Geräten. Diese ermöglicht das individuelle Trainingsfeedback für vielfältige Anwendungen über verschiedenste Mobilgeräte. Dargestellt wurde diese Interaktion in Zusammenarbeit mit Carl Zeiss mit einem zum Trainingsoutfit gehörenden Head Mounted Display.

Prof. Paul Lukowicz, Forschungsbereichsleiter für Eingebettete Intelligenz am DFKI ist stolz auf das Team und die Auszeichnung: „Der Erfolg beim Fashion Fusion Award unterstreicht das enorme Zukunftspotential von Wearable-Technologien für verschiedenste Anwendungsbereiche, wie Sport, Reha, Medizin, Arbeitssicherheit, Lifestyle oder weitere neuartige Anwendungen im alltäglichen Gebrauch.“ Im DFKI-Kompetenzzentrum Wearable AI erforscht Lukowicz gemeinsam mit Prof. Gesche Joost, Leiterin des Forschungsbereiches Interaktive Textilien am DFKI, ebensolche Konzepte für Sensorik, Datenanalyse und Integration am Körper getragener Technologien. (mz)

Dieser Beitrag ist auf unserem Partnerportal Konstruktionspraxis erschienen.

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