Catkin Ein Logistik-Start-up wird erwachsen
Die Zahl der Logistik Start-ups hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Dazu zählt auch die Logistik-Plattfom catkin, die in diesem Beitrag vorgestellt wird.
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In der Logistik verändert die Digitalisierung mit Riesenschritten das Geschäft. Und in eine rasch wachsende Zahl an Start-ups, die ihr Handlungsfeld zunehmend ausweiten, fließt weiterhin viel Kapital. Wie die Strategieberatung Oliver Wyman in ihrer jährlichen Marktanalyse ermittelte, wurden allein 2017 rund 3,5 Milliarden US-Dollar in junge Unternehmen in diesem Sektor investiert. Rund 90 Prozent davon gingen dabei an amerikanische und asiatische Start-ups.
Zahl der Logistik-Start-ups wächst weiter
In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist aber immerhin die Zahl der relevanten Firmen im letzten Jahr von zuvor knapp 40 auf mittlerweile über 60 gestiegen. „Einige der deutschen Gründungen entwickeln sich bereits aus der Start-up-Phase hinaus und werden zu ernstzunehmenden Logistikern“, konstatiert Max-Alexander Borreck, Principal bei Oliver Wyman.
Dazu zählt auch die Logistik-Plattform catkin aus Dortmund, die im Mai 2013 gegründet wurde und mittlerweile etabliert ist. Aber auch wenn sie bereits Gewinne erzielt, weht immer noch der Geist eines Start-ups durch die Geschäftsräume mit direktem Blick auf den Phoenix-See an der Dortmunder Hafenpromenade. Um schneller expandieren zu können, planen die Logistikexperten aktuell eine weitere Finanzierungsrunde.
„Wir haben bereits einen gesunden Kundenstamm mit zahlreichen mittelständischen Unternehmen und einigen bedeutenden Playern auf dem Logistikmarkt. Was wir zurzeit erleben, ist eine Art Schneeballeffekt – vor allem im Kombinierten Verkehr“, sagt Mitgründer Christian Krüger. Mit Hilfe einer Kapitalfinanzierung solle insbesondere die Manpower erweitert werden, um das schnell wachsende Arbeitsvolumen bewältigen zu können.
Seit 2015 hat sich der Umsatz des jungen Unternehmens jährlich etwa verdreifacht und wird wahrscheinlich schon bald die magische Millionen-Euro-Grenze überschreiten. Mit einem neuen Investor an Bord wollen die Dortmunder Logistikexperten ihren Umsatz mit der inzwischen bereits bewährten Technologie jährlich um den Faktor 10 erhöhen.
Mehr Transparenz in der Lieferkette senkt Kosten
Die Plattform verbindet Unternehmen in der Logistikkette über gemeinsame Dienstleistungsaufträge. Mobile Einheiten wie beispielsweise Personal und Fahrzeuge werden über Smartphone- oder Tablet-App eingebunden. Sämtliche Daten liegen in der catkin-Cloud, sind in Echtzeit an jedem Ort verfügbar und können von allen Zugangsberechtigten jederzeit abgerufen und ausgewertet werden. „Die so gewonnene Transparenz vermeidet Fehler und Zusatzarbeiten bei allen Beteiligten in Logistikketten, der Abwicklungsprozess wird beschleunigt, was zu deutlichen Kosteneinsparungen führt“, bringt Mitgründer Geert-Jan Gorter die Vorteile auf den Punkt.
Dies überzeugte Kunden wie DB Cargo, VTG, TXLogistik oder die Spedition Kloiber. Insgesamt nutzen derzeit rund 100 Unternehmen mit insgesamt rund 2.000 Usern die Plattform und wickeln einige 10.000 Aufträge monatlich ab. Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung der Technologie in den vergangenen Jahren gibt es mittlerweile unterschiedliche Ansichten für verschiedene Anwendergruppen, die Auftragsstrukturierung wurde perfektioniert und wichtige Sprachen für den Transportsektor wie Russisch und Chinesisch sind hinzugekommen.
Telematik-Spezialanwendungen aus der Cloud
Außerdem wurden inzwischen auch verschiedene vernetzte Spezialanwendungen entwickelt. Zum Beispiel cTRANS, eine Speditionssoftware in der Cloud für Containertransporteure. Sie berücksichtigt die Besonderheiten dieses Branchenzweigs und ist vollständig mit der universellen Plattform vernetzt. Zielgruppe ist insbesondere der Kombinierte Verkehr. „Wir konzentrieren uns mit einem flexiblen Logistik 4.0-Ansatz auf den einfachen strukturierten Austausch beliebiger Auftragsdaten zwischen Unternehmen“, erläutert Gorter.
Laut einer Studie des Consultingunternehmens Deloitte soll der weltweite Telematik-Markt für Nutzfahrzeuge bis 2026 extrem stark um das mehr als 3-fache anwachsen – von heute 2,3 Mrd. auf dann 9,9 Mrd. Euro. Entfallen davon heute 95 % auf die Hardware, wird sich dieses Verhältnis nach der Prognose nahezu umkehren: Auf 80 % des Marktvolumens. Derzeit nimmt die Telematik nach den Berechnungen von Deloitte einen Anteil von 2 % am Anschaffungspreis eines LKW ein und soll bis zum Jahr 2026 auf 8 % steigen.
Die im Rahmen der Studie durchgeführte Expertenbefragung zeigt dabei die größte Marktnachfrage nach Services der Kategorie Flottenmanagement und Integrierte Supply Chain. 88% der Befragten sehen in den Services dieser Bereiche den größten Nutzen der Telematik. „Und genau hier setzt cTRANS an, das zeigt unsere großen Chancen alleine in diesem Bereich“, verdeutlicht Christian Krüger das Zukunftspotenzial für das junge Unternehmen aus Dortmund.