Milliardeninvestitionen geplant Dresden soll globales Digitalzentrum werden

Redakteur: Jürgen Schreier

Rund 4,5 Milliarden Euro wollen internationale Technologiekonzerne in den Hightech-Standort Dresden investieren. Hintergrund ist die einzigartige Konzentration von Know-how für Smart Systems an Europas führendem Standort für Mikroelektronik, Sensorik und 5G-Mobilfunk (Silicon Saxony).

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Dresden als Zentrum von "Silicon Saxony" will sich zu einem Brennpunkt der internationalen Digitalisierungszene weiterentwickeln.
Dresden als Zentrum von "Silicon Saxony" will sich zu einem Brennpunkt der internationalen Digitalisierungszene weiterentwickeln.
(Bild: Pixabay / CC0 )

Dresden will seine seine Position als Zentrum für Internet of Things-Lösungen (IoT) systematisch ausbauen. In den nächsten Jahren planen internationale Technologiekonzerne und Forschungseinrichtungen wie Globalfoundries, Infineon, Bosch, die Fraunhofer-Gesellschaft sowie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) Investitionen in Höhe von rund 4,5 Milliarden Euro an Europas führendem Halbleiterstandort. Ziel: Entwicklung und Produktion moderner Prozessoren, Sensoren, 5G-Mobilfunkmodule sowie die Entwicklung neuer Software-Werkzeuge und IoT-Plattformen. Die Investitionen sind die Folge eines systematisch gewachsenen Ökosystems im „Silicon Saxony“.

Spotlight DoubleD: Kompetenz für Halbleiter, Sensoren, Software, Automatisierung und 5G

„Damit wird Dresden zu einem weltweit führenden Leitstandort für IoT-Basistechnologien. Aus Dresden kommen Technologien und Produkte, die in IoT-Anwendungen in der industriellen Produktion, in neuen Mobilitätslösungen, in intelligenten Stromnetzen oder in der Gesundheitsbranche eingesetzt werden“, freut sich Dirk Hilbert, Oberbürgermeister der sächsischen Landeshauptstadt.

Zu diesen Technologien gehören unter anderem IoT-optimierte Prozessoren, Mikro-Elektro-Mechanische Systeme (MEMS) inklusive Sensoren und Aktoren, Embedded Systems-on-Chip, spezielle Mikrocontroller und Hightech-Speicher, Leistungselektronik, Kommunikationsmodule zur Datenübertragung, Technologien für Energy Harvesting, IT-Security und Cloud-Hochleistungs-Computing oder die Integration zu Smart Systems.

Die Dresdner Unternehmen und Forschungseinrichtungen des „Smart Systems Hub – Enabling IoT“ bilden die komplette Forschungs- und Wertschöpfungskette für Smart Systems ab. Am 15. November 2017 können die Messebesucher der SEMICON Europa und productronica in München die Akteure des „Smart Systems Hub“ kennenlernen.

Unter dem Motto „Spotlight DoubleD: Smart Systems Hub – Dresden as a Global IoT Center“ zeigen Unternehmen und Forschungseinrichtungen ihre Kompetenz für Halbleiter, Sensoren, Software für Halbleiter und Automatisierungslösungen sowie den neuen 5G-Mobilfunkstandard.

Co-Innovation Center auf den Campus der TU Dresden

Dresden und Leipzig erhielten im April 2017 den Zuschlag als Standorte im nationalen "Digital Hub-Konzept" des Bundeswirtschaftsministeriums. Diese Hubs sollen Wissenschaftler, Produzenten und Anwender gezielt vernetzen. Gemeinsam will man das enorme Marktpotenzial des „Internet of Things“ (IoT) nutzen, ländliche und urbane Infrastrukturen intelligenter machen und als dynamischer Gründungsstandort wirtschaftlich weiter wachsen.

Geführt wird der Smart Systems Hub durch ein Team aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung. Dazu gehört auch die Landeshauptstadt Dresden, die sich personell am Aufbau leistungsfähiger Hub-Strukturen beteiligt. Als offenes Innovationsökosystem konzipiert, entsteht auf dem Campus der Exzellenzuniversität TU Dresden ein Co-Innovation Center, das das neue Herzstück des dynamischen Digital-Hubs bildet. Dafür investiert der Freistaat Sachsen rund 100 Millionen Euro.

„Hier werden Wissenschaft und Wirtschaft Hand in Hand arbeiten und wissenschaftliche Ergebnisse gezielt in tragfähige Geschäftsmodelle und Ausgründungen überführen. Interessierte Startups und Technologiekonzerne können sich über sogenannte Trails einen Überblick über das breitgefächerte Angebot der Akteure des Smart Systems Hub verschaffen. Und so ausloten, wo sie gegebenenfalls andocken und mitarbeiten können“, erläutert Dresdens Oberbürgermeister Hilbert.

Neues Investitionsprogramm unterstützt innovative Technologieprojekte

„Keine andere Region in Europa vereint eine solch umfassende Technologie-Kompetenz, um industriespezifische IoT-Lösungen zu realisieren. Dresden verfügt über die entscheidenden Erfolgsfaktoren, um die Industrien weltweit bei der digitalen Transformation mit IoT-Basistechnologien aus einer Hand voranzubringen“, betont Robert Franke, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt Dresden. Gleichzeitig fördert die sächsische Landeshauptstadt Innovationen in den Anwendungsbereichen von Industrie 4.0, Smart City, modernen Energiesystemen oder neuen Materialien. „Wir fördern gezielt innovative Produkte und Technologien in Dresden. Wollen diesen so zum kommerziellen Durchbruch verhelfen und auch für die Stadt nutzbar machen“, so Franke weiter.

Dafür stehen 2017 mindestens 350.000 Euro zur Verfügung; im nächsten Jahr sind 500.000 Euro im Fördertopf. Das Investitionsprogramm richtet sich an Gründer, Startups aus dem Bereich der Hochtechnologie sowie kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) sowie Forschungseinrichtungen und Nicht-KMU im Rahmen von Unternehmensverbünden.

Weitere Informationen zur Innovationsförderung der Landeshauptstadt Dresden: www.dresden.de/innovativ

„Smart Systems Hub Dresden – Enabling IoT“ auf der SEMICON Europa 2017: „Spotlight DoubleD: Smart Systems Hub – Dresden as a Global IoT Center“, 15. November 2017, Messe München, Halle B1/Stand 1030 (Innovation Village)

Die Landeshauptstadt Dresden ist ebenfalls am Gemeinschaftsstand des Silicon Saxony e. V. (Halle B1/Stand 416) vertreten. Insgesamt 33 sächsische Unternehmen präsentieren dort ihre Kompetenzen und Produkte.

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