Efficiency Systems Digitalisierung per Plug-and-play
Fehlende Standards, fehlende Konzepte, fehlendes Kundeninteresse – ist die Digitalisierung im Maschinenbau wirklich noch kein Thema? Bei einem mittelständischen Unternehmen gelang der Start mühelos. Auch seine Kunden waren schnell zu überzeugen.
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Große Schuhfirmen im Bereich der Sport-, Freizeit- und Sicherheitsschuhe gehören zu den Kunden von Desma Schuhmaschinen in Achim, östlich von Bremen. Das Unternehmen ist Spezialist für Maschinen, mit denen Schuhsohlen automatisiert an den Schaft gespritzt werden. Mit stetigen Innovationen haben sich die Niedersachsen zum Weltmarktführer entwickelt, der mit seiner starken Marke sogar für billige Nachbauten kaum Platz lässt. „Auch wenn wir im Preiskampf gegen chinesische Kopierer nicht bestehen können – die Kunden wollen schon irgendwann das Original“, kommentiert dies Desma-Geschäftsführer Christian Decker.
Doch diese Position ist nicht einfach zu halten und die ständige Weiterentwicklung der Technik darf nicht zum Selbstzweck werden. Bei Desma hat man vielmehr stets den eigenen Kunden im Blick und versucht, seine Anforderungen und Wünsche umzusetzen. An erster Stelle steht dabei die Effizienz des Produktionsprozesses. Das beginnt mit dem Anspruch höchster Qualität und Zuverlässigkeit bei den Maschinen und setzt sich fort in dem Bemühen, Arbeitsschritte zu vereinfachen und damit schnellere und günstigere Abläufe zu schaffen. Dort sind neue Materialien ebenso gefragt wie kreative Lösungen im Maschinenbau.
Digitalisierung ist der erste Schritt
Mit der Digitalisierung seiner Maschinen hat das zur Salzgitter AG gehörende Unternehmen einen Weg eingeschlagen, der neben dem Management des Produktionsprozesses auch das Management des Maschinenparks für Kunden einfacher und effizienter gestaltet. Seit 2017 liefert Desma seine Maschinen zusammen mit der Software Smart-Shopfloor von Efficiency Systems aus. Smart-Shopfloor liest alle 5 s sämtliche Informationen aus den Maschinen aus, legt diese in einer gesicherten Datenbank ab und stellt alle Maschinendaten in frei konfigurierbaren Dashboards online bereit. Ob auf dem PC, im Werk auf einem Großmonitor, einem Tablet oder jederzeit unterwegs auf dem Smartphone: Ein Web-Browser genügt zum Abrufen aller Daten.
Das Konzept von Smart-Shopfloor lautet: Plug-and-play. Smart-Shopfloor ist eine Anwendung, die ohne Anpassung sofort eingesetzt werden kann. Sie ist branchen- und systemunabhängig. An erster Stelle der Entwicklung stand aber die Sicherheit. Die sensiblen Kundendaten werden in einer Standarddatenbank abgelegt, die auf gesicherten Servern betrieben wird, jederzeit geschützt vor fremden Zugriffen. Dabei ist das Sicherheitsniveau vergleichbar mit der Datensicherheit eines Bankkontos, denn die Unternehmensdaten werden ausschließlich über verschlüsselte Tunnel übertragen.
Zugriffsfreie Erfassung der Daten
Über ein einfaches Softwarescript von Efficiency Systems werden die Daten vom Kunden selbst aus der Maschine ausgelesen und außerhalb seines Datennetzes geschützt durch ein Datentunnel an einem vereinbarten gesicherten Übergabepunkt zur Weiterverarbeitung bereitgestellt. Ein externer Zugriff auf das Kundendatennetz ist damit überflüssig. Die Maschinendaten stehen dann authentifizierten Benutzern bei der Erstellung ihrer Web-Dashboards als Variablen zur Auswahl bereit. Ein Proxy sammelt die Daten kontinuierlich, sodass nichts verloren geht, auch wenn es einmal eine Unterbrechung der Datenverbindung nach außen geben sollte.
Die Desma-Maschinen sind oft 24 h, 7 Tage pro Woche im Einsatz. Mit Smart-Shopfloor haben die Produktionsverantwortlichen jederzeit den aktuellen Stand ihrer Maschine im Blick. Falls Abweichungen entstehen, ist dies in Smart-Shopfloor sofort sichtbar. Unterbrechungen im Maschinenbetrieb werden so auf einfache Weise reduziert, weil Probleme auf diese Art frühzeitig und oft mit einem kurzen Handgriff gelöst werden können.
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