Management Statement „Die intelligente Vernetzung von Infrastrukturen schafft das Fundament für den Geschäftserfolg in der Digitalisierung“
Die Vernetzung in deutschen Industrieumgebungen wird gerade im internationalen Vergleich mehr und mehr zum erfolgskritischen Faktor. Wir haben mit Marcus Neudecker von Telefónica Deutschland/o2 über den 5G-Ausbau, den Beitrag des IoT für Industrie und Wirtschaft und mehr gesprochen.
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Den meisten ist Telefónica eher aus dem privaten Umfeld bekannt. Doch auch im industriellen Kontext ist Ihr Unternehmen aktiv? Womit beschäftigen Sie sich hier konkret? Was bieten Sie an?
Telefónica Deutschland/o2 schafft mit dem Ausbau seiner modernen IP-Netze die Basis nicht nur für effiziente Sprach- und Datenkommunikation für Privat- und Geschäftskunden, sondern leistet als Komplettanbieter auch einen wesentlichen Beitrag zur Vernetzung von Menschen, Unternehmen, Maschinen und Dingen. Allein im Mobilfunk betreuen wir 45 Millionen Mobilfunkanschlüsse. Das Unternehmen gehört mehrheitlich zum spanischen Telekommunikationskonzern Telefónica S.A. mit Sitz in Madrid. Mit Geschäftsaktivitäten in 13 Ländern und einer Basis von etwa 345 Millionen Kunden gehört die Gruppe zu den zehn größten Telekommunikationsanbietern der Welt.
Telefónica Deutschland/o2 bietet unter seiner Geschäftskundenmarke o2 Business digitale Lösungen zur Vernetzung von Unternehmensinfrastrukturen. Unter anderem digitale Vernetzungslösungen für Geschäftskunden, zum Beispiel o2 Business Smart Network, das auf der SD-WAN-Technologie, was für Software Defined Wide Area Network steht, basiert. Hier übernimmt eine spezialisierte Software das Management des Netzwerks. So werden zum Beispiel die in einem Firmennetz genutzten physischen Netzwerkverbindungen in einem einzigen cloudbasierten Netzwerk zusammenlegt. Durch die Bündelung aller Kommunikationstechnologien in einem Netzwerk wird die IT des Unternehmens leistungsstärker, stabiler und bleibt dabei flexibel. Auf Mitarbeiterseite sorgt beispielsweise o2 VPN für die sichere Vernetzung mit dem Unternehmen, um geschützt vor Cyberangriffen etwa im Homeoffice arbeiten zu können oder digitale Kundendienste wie zum Beispiel Remote Video Assistance für eine vereinfachte Wartung von Maschinen und Anlagen zu ermöglichen. Derartige Services müssen gerade im industriellen Umfeld gut geschützt und gesichert sein, damit sie die Anforderungen von Industrieunternehmen und rechtliche Auflagen erfüllen.
Als Betreiber großer nationaler und internationaler Netzwerke baut Telefónica für Kunden auch private Mobilfunknetze auf. Ein privates 5G-Mobilfunknetz ermöglicht es Unternehmen, selbst und höchst individuell zu entscheiden, wie schnell unterschiedliche Daten durch das Netz gesendet werden. Für Sicherheit, Zuverlässigkeit und Robustheit in einem Produktionswerk kann das von essenzieller Bedeutung sein.
Solch ein 5G-Campusnetz haben wir zum Beispiel für Mercedes-Benz Car in der Factory 56 in Sindelfingen aufgebaut. So wird 5G in der Robotik, bei der Vernetzung von Produktionsanlagen und in der Industrie insgesamt zu einem großen Effizienzhebel.
Als Partner für IoT-Lösungen bringt Telefónica Deutschland nicht nur seine Netze und sein Netz-Know-how ein, sondern auch die große Erfahrung aus vielen Kundenprojekten. IoT-Anwendungen, die hoch skaliert werden sollen, erfordern gute Planung und Vorbereitung. Telefónica unterstützt Geschäftskunden deshalb bereits in frühen Projektphasen, um beispielsweise die passende Vernetzungstechnik zu wählen und die funktionale Vielfalt der Telefónica Kite Plattform als komfortable und effektive Managementplattform zur Vernetzung von IoT-Anwendungen und die Integration in bestehende IT-Infrastrukturen oder Cloud-Plattformen optimal nutzen zu können.
So nutzt beispielsweise Bosch Sicherheitssysteme das IoT-Angebot von Telefónica Deutschland, um seine Alarmübertragungsanlagen ausfallsicher auch per Mobilfunk an die Kommunikationssysteme anzubinden. Dabei steigert insbesondere die Global SIM Vivo-o2-Movistar die Zuverlässigkeit der Konnektivität, da sie nicht auf ein einziges Mobilfunknetz festgelegt ist, sondern über nationales und internationales Roaming auch jedes verfügbare Netz nutzen kann. Und das Unternehmen Lanthan Safe Sky vernetzt Windkraftanlagen über Telefónica Deutschland und schaltet deren Warnlichter abhängig vom Flugverkehr – die Warnlichter werden nur eingeschaltet, wenn sich Flugzeuge nähern.
Sie haben den LTE-Nachfolger bereits angesprochen. Wie geht es mit dem 5G-Ausbau in Deutschland voran?
Unsere bundesweite Netzausbau-Offensive macht sich in den Testergebnissen sowie im Alltag unserer Kunden deutlich bemerkbar. Wir bauen 4G rapide weiter aus und haben parallel den 5G-Ausbauturbo gezündet, um immer mehr Städte und ländliche Regionen mit unserem schnellen o2 5G-Netz zu versorgen: 3.900 5G-Antennen funken auf 3,6 GHz für schnelles 5G. Jetzt machen wir den nächsten Schritt und starten den 5G-Ausbau in der Fläche: Rund 2.000 weitere Antennen sind nun auf reichweitenstarken Frequenzen (700/1800 MHz) live. Ende 2021 waren bereits 30 Prozent der deutschen Bevölkerung mit 5G von Telefónica versorgt, bis Ende 2022 sollen es 50 Prozent sein. Per 4G erreicht Telefónica bereits heute 99 Prozent der Bevölkerung.
Der jährliche Connect Test zeigt, dass das o2-Netz das bisher beste Ergebnis in der Unternehmensgeschichte von Telefónica/o2 erzielt. Das Fachmagazin zeichnete das Netz Ende 2021 zum zweiten Mal in Folge mit der Note „sehr gut“ aus – trotz verschärfter Messkriterien. Grundlage für die positive Entwicklung des o2-Netzes sind die kontinuierlichen Investitionen in den Netzausbau, der Fokus auf schnelles 5G sowie eine Top-Netzperformance.
Von all dem profitieren auch Industriekunden. Sie benötigen ein zuverlässiges, ausfallsicheres Netz, wenn sie ihre Sensoren, Aktoren, Geräte, Maschinen und ganze Produktionsanlagen vernetzen wollen. In vielen Referenzen belegen wir, wie gut das funktioniert.
Bis wann, denken Sie, wird der inzwischen nicht mehr ganz so neue Mobilfunkstandard eine nennenswerte Rolle für Produktion und Fertigung spielen?
5G als Mobilfunkstandard und Funktechnologie mag nicht mehr ganz neu sein. Für viele Unternehmen in Deutschland ist der Einsatz der 5G-Technologien und die sich daraus ergebenden Chancen jedoch noch komplettes Neuland. Die Nachfrage nach 5G und eigenen Mobilfunknetzen ist jedenfalls vorhanden. Laut offiziellen BNetzA-Zahlen zur Beantragung der lokalen Lizenzen beschäftigen sich zahlreiche Unternehmen damit, wie sie ihre Infrastrukturen zukunftsfähig gestalten und in die nächste Generation der Industrialisierung führen können.
Unternehmen befinden sich oftmals noch in der explorativen Phase, was für neue Technologien sehr wichtig ist. Was man nicht vergessen darf: Meist sind bereits bestehenden Betriebsabläufe, Produktionsprozesse und ITK-Infrastrukturen vorhanden, die nicht von heute auf morgen einfach ausgetauscht werden können. Im Rahmen von Proof of Concepts, kurz POC, sollten die technische Machbarkeit, passende Anwendungsfelder und der geschäftliche Nutzen von IoT-Use-Cases im Unternehmen eruiert werden.
Mobilfunk spielt bereits heute eine nennenswerte Rolle, da sich damit relativ einfach, kostengünstig und flächendeckend Geräte, Maschinen und bewegliche Güter über Firmengelände hinweg vernetzen lassen. Basierend auf aktuell laufenden Kundenprojekten wird 5G als Mobilfunkstandard innerhalb der nächsten zwei Jahre eine wichtige Ergänzung sein, um sowohl leistungsfähigere, zuverlässige als auch robuste Fertigungs- und Produktionsinfrastrukturen zu schaffen.
Die letzten zwei Jahre Pandemie haben gezeigt welche Relevanz und Rolle eine funktionierende digitale Infrastruktur in unserem privaten und beruflichen Alltag hat. Der verlässliche Zugriff und Austausch von Daten beispielsweise aus dem Homeoffice oder unterwegs werden immer wichtiger. Remote Expert Support via hochauflösender Videostreams und Augmented Reality Interaktionen werden es ermöglichen, im Falle einer Maschinenstörung einfacher und schneller mit Kunden in Echtzeit zu interagieren. Im industriellen IoT-Kontext reicht das vom Wartungsservice im Anlagenbau bis hin zur Inbetriebnahme und Unterstützung von Produktionsstandorten aus der Ferne.
Die intelligente Vernetzung von Infrastrukturen schafft dabei das Fundament und ist eine wichtige Grundlage für den Geschäftserfolg in der Digitalisierung. Erst dadurch können Daten als Rohstoff aus der physischen Welt einfach erfasst und in kürzester Zeit in die digitale Welt übertragen werden. Künstliche Intelligenz wird die Echtzeit-Analyse und Verarbeitung der Daten zukünftig nochmal auf ein neues Level heben.
Kurz vor Jahreswechsel haben Sie noch von einem „Meilenstein im Software-Defined Networking (SDN)“ berichtet und Sie haben es vorhin auch schon kurz angesprochen. Was hat es damit konkret auf sich?
o2/Telefónica Deutschland hat einen Meilenstein bei der Standardisierung und Steuerung von Netzwerkfunktionen erreicht. Zusammen mit unseren Technologie-Partnern haben wir erstmals eine herstellerübergreifende SDN-Schnittstelle in seinem bundesweiten o2 Mobilfunknetz geschaffen. Diese ist mit verschiedensten Richtfunksystemen kompatibel, sodass wir Änderungen an den Richtfunkverbindungen einheitlich über alle Hersteller und nahezu in Echtzeit umsetzen können.
o2/Telefónica setzt diese innovative Schnittstelle bereits für alle rund 30.000 Richtfunkverbindungen im o2-Netz ein, die mit Kapazitäten von bis zu 10 Gbit/s für den Transport von Daten zwischen den Mobilfunkstandorten und dem nächsten Netzknoten zuständig sind. Richtfunk fungiert als Ergänzung zu Glasfaserleitungen, um große Datenmengen über längere Entfernungen kostengünstig und effizient über die Luftschnittstelle zu transportieren.
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