Digitalbarometer Deutsche sind unzufrieden mit digitaler Transformation

Quelle: Pressemitteilung |

Über zwei Drittel aller Bundesbürger sind unzufrieden mit der digitalen Transformation in ihrem Bundesland. Das ist das Ergebnis des digitalpolitischen Barometers.

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Der Digitalstandort Deutschland ist laut IT-Experten nicht wettbewerbsfähig.
Der Digitalstandort Deutschland ist laut IT-Experten nicht wettbewerbsfähig.
(Bild: MH - stock.adobe.com)

In Deutschland hat es mit der Digitalisierung noch nicht richtig geklappt. Diese Meinung vertreten laut dem Digitalbarometer eine deutliche Mehrheit der Bundesbürger. Wie der Verband der Internetwirtschaft Eco mitteilt, geben aktuell 68 Prozent der Menschen in Deutschland an, in keinem digitalpolitischen Bereich zufrieden zu sein. Erstellt wurde die zweite Auflage des Barometers mithilfe vom Meinungsforschungsinstitut Civey, dem Vodafone Institut für Gesellschaft und Kommunikation sowie den Mitgliedsunternehmen Leaseweb und Huawei.

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Demnach ist die Unzufriedenheit besonders hoch bei Cybersicherheit (2,4 Prozent zufrieden), digitale Bildung (3,3 Prozent zufrieden) und digitale Verwaltung (4 Prozent zufrieden). Diese Werte decken sich weitgehend mit den Antworten vor einem Jahr, heißt es weiter. Entsprechend der Zufriedenheit sehen die Menschen dringenden Handlungsbedarf bei digitaler Verwaltung (45 Prozent), Cybersicherheit (42,6 Prozent) und digitaler Infrastruktur (41,5 Prozent).

Nicht wettbewerbsfähig

Laut dem Digitalbarometer geben auch IT-Experten dem Digitalstandort Deutschland schlechte Noten. So bewerten laut dem Verband der Internetwirtschaft über 60 Prozent der Befragten im Civey Fachpanel den Digitalstandort Deutschland im internationalen Vergleich als nicht wettbewerbsfähig. Diese schlechten Noten werden jedoch vor allem dem öffentlichen Bereich gegeben. 70 Prozent der befragten IT-Experten sind der Meinung, dass die digitale Transformation von großer Bedeutung für ihr Unternehmen sei. 36 Prozent sehen ihr Unternehmen dabei als weit fortgeschritten an, 18,5 Prozent sogar als Vorreiter. Die mit Abstand größten Potenziale von digitalen Anwendungen und Technologien sehen die befragten IT-Experten in den Geschäftsbereichen Verwaltung und Rechnungswesen (50 Prozent), Personal und HR (24 Prozent), sowie Beschaffung und Logistik (24 Prozent). Abgeschlagen ist hierbei das Thema Nachhaltigkeit. Nur 18 Prozent sehen hier Potenziale.

„Die Bundesregierung muss digitale Transformation zu einer klaren Priorität ihrer Politik machen und Digitalstrategie entlang digitalpolitischer Topthemen ausrichten“, sagt Eco-Vorstandsvorsitzender Oliver Süme. Dazu gehöre auch die zügige Bereitstellung des im Koalitionsvertrag festgelegten Digitalbudgets. „Ein klarer Fokus der Digitalstrategie sollte auf der Stärkung der allgemeinen IT- Sicherheit, den rechtsstaatlichen Umgang mit Desinformationskampagnen und Ansätzen einer digitalen Souveränität liegen. Dafür braucht es in erster Linie gut ausgebaute Gigabitnetze und verlässliche digitale Infrastrukturen sowie leistungsfähige und sichere Rechenzentren als Fundament für die digitale Transformation”, so Süme weiter.

Rahmenbedingungen schaffen

Die Studie zeige zudem, dass vor allem im Bereich der digitalen Bildung großer Handlungsbedarf bestehe. „Die beste digitale Infrastruktur und digitale Verwaltung nützen nichts, wenn Menschen nicht souverän damit umgehen können”, sagt Marc Konarski, Geschäftsführer des Vodafone Instituts. „Der Arbeitsmarkt muss gezielt Rahmenbedingungen schaffen damit diejenigen, die die Wirtschaft vorantreiben, auch digital Vorreiter sein können.“

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