IoT Institute Der IoT-Markt 2018: zwölf "Weissagungen"

Redakteur: Jürgen Schreier

Der IoT-Markt ist 2017 deutlich "gereift". Die Anzahl der IoT-Decives ist gestiegen; viele technische Probleme wurden gelöst. Wie aber geht es 2018 weiter? Wird es neue IoT-Plattformen geben oder stehen die Zeichen auf Konsolidierung? Was bringt 5G? Welche Cyber-Gefahren drohen? IoT-Experten nehmen zu diesen und weiteren Fragen Stellung.

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Das amerikanische IoT Institute hat das Orakel befragt und so die zwölf wichtigsten IoT-Trends des Jahres 2018 herausgefunden.
Das amerikanische IoT Institute hat das Orakel befragt und so die zwölf wichtigsten IoT-Trends des Jahres 2018 herausgefunden.
(Bild: Pixabay / CC0 )

War das Jahr 2015 noch so etwas wie in "Ausbildungsjahr" in Sachen IoT, in dem die Unternehmen gelernt haben, was die IoT-Technologie ihnen theoretisch bieten konnte, so begannen sie sich 2016 ein klareres Bild von den greifbaren Vorteilen des Internets der Dinge zu machen. Das Jahr 2016 war denn auch das Jahr, in dem das IoT sozusagen hoch skaliert wurde.

Aber was ist für 2018 zu erwarten, mit welchen Impulsen für die Weiterentwicklung des IoT können Unternehmen und Anwender rechnen? Die Redakteure des vom New Yorker IoT Institute herausgegebenen Newsletters IoTI Informer haben das "Orakel" – sprich namhafte Experten aus der IoT-Welt – befragt und dessen (deren) Weissagungen in zwölf Thesen zusammengefasst.

Bei den IoT-Plattformen wird eine Konsolidierung erwartet.

Im Jahr 2017 nahm die Zahl der IoT-Plattformen auf über 450 zu. Parallel dazu stieg der Umsatz der IoT-Plattform laut MachNation um 116 Prozent. Allerdings erscheint es denkbar, dass 2018 einige der kleineren IoT-Plattformen von Markt gehen oder sich mit konkurrierenden Plattformen zusammenschließen werden. Dieser Trend dürfte ganz ähnlich wie der am Suchmaschinenmarkt in den 90er Jahren verlaufen, da der Markt keine Hunderte von spezialisierten Plattformen, die funktional ähnlich sind, braucht. Nach Einschätzung von Nitesh Arora, Marketingleiter bei Cloudleaf, einem Spezialisten für Asset Tracking, könnte die Zahl der IoT-Plattformen auf etwa 100 schrumpfen.

Erfolgreiche Plattformen sind in der Regel generisch für IoT-Implementierungen großer Technologieanbieter, die benutzerdefinierte Implementierungen unterstützen. Auch spezialisierten Anbietern von IoT-Plattformen, die auf Nischenindustrien ausgerichtet sind, wird weiterhin eine wichtige Rolle zukommen. Jedoch wünschen sich viele Industrieunternehmen mehr und mehr eine einzige IoT-Plattform, die sie für Asset Tracking und Asset Management nutzen können. Fragmentierte IoT-Plattformen dürften somit auf der Strecke bleiben.

Konsolidierung und Integration werden 2018 auch im IoT-Consumerbereich vorherrschen. Einerseits werden immer mehr internetfähige Geräte verkauft, andererseits sind es Nutzer leid, für jedes neue Gerät, das sie erwerben, spezifische Applikationen installieren zu müssen. Für diesen Trend gibt bereits klare Anzeichen. Die Entwicklung von Amazon und Google zum Big Playern im Bereich Smart Home (Sprachsteuerung) hat die Mehrheit der Smart-Home-Anbieter dazu veranlasst, sich in die Sprachassistenz-Plattformen der beiden Marktführer zu integrieren.

Trotz erheblicher Wachstumsfortschritte im Segment Smart Home wird angesichts der enormen Anbieterzahl und der fehlenden Differenzierung von Smart-Home-Produkten marktseitig eine Konsolidierung erfolgen. "Beide Faktoren machen es schwierig, das langfristige Wachstum aufrechtzuerhalten", ist Patrick Maloney, CEO von Inspire Energy, überzeugt. "Die Erlöse bei Smart-Home-Produkten und -Geräten beruhen meist einmaligen Einkäufen", so Maloney. "Wenn Sie nicht Amazon oder Google sind, ist es unwahrscheinlich, vorhersehbare und stetige Erlösquellen zu generieren."

Die vier größten Smart Home-Unternehmen – Amazon, Apple, Google und Samsung - haben ein Portfolio an intelligenten Produkten aufgebaut, jedoch nur selektiv offene Ökosysteme geschaffen. Diese Tatsache sorgt bei vielen Verbrauchern für "Frust", weil sie im Regelfall verschiedene Anwendungen nutzen müssen, um die Produkte in die Lage zu versetzen, dass diese miteinander kommunizieren. "Die Verbraucher wollen Convenience und keine Insellösungen", steht für denn Inspire-CEO außer Frage.

Für 2018 erwartet Maloney deshalb, dass im Smart-Home-Bereich Ökosysteme auf der Basis von Best-in-Class-Produkten aufgebaut werden. "Nur Unternehmen, die dafür sorgen, dass ihre Geräte gut zusammenarbeiten, werden erfolgreich sind", so Maloney. Erreicht wird dies durch Technologieintegration, die Interoperabilität zwischen Hardware sowie durch Automatisierung.

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