Smart City Datenschutz in der Smart City

Autor / Redakteur: Simon Moffatt* / Stephan Augsten

Die smarte Stadt ist schon lang keine Zukunftsvision mehr. Vernetzung und Konnektivtät sind alltäglich in der intelligenten Metropole. Doch wie sicher sind Smart-Cities?

Anbieter zum Thema

In der intelligenten Stadt sind tausende von Geräten und Menschen gleichzeitig miteinander vernetzt. Damit die Smart City nicht zur Bedrohung wird, braucht es gut durchdachte Sicherheitssysteme.
In der intelligenten Stadt sind tausende von Geräten und Menschen gleichzeitig miteinander vernetzt. Damit die Smart City nicht zur Bedrohung wird, braucht es gut durchdachte Sicherheitssysteme.
(Bild: Pixabay)

Als vor einigen Jahren die erste Welle der IoT-Implementierungen rollte, lag der Schwerpunkt verständlicherweise vor allem auf Kommunikation und Konnektivität. Ehemals „dumme“ Objekte wie Fernseher, Glühbirnen und Thermostate mit Netzwerkverbindungen auszustatten und damit „smart“ zu machen, war eine riesige technische Errungenschaft.

Die Vorteile dieser neuen vernetzten „Dinge“ waren so groß, dass der Aspekt des Identitäts- und Zugriffsmanagements oft übersehen wurde. Heute ist man hier einen Schritt weiter. Die IoT-Kommunikation ist reifer und stabiler geworden und wir verstehen die potenziellen Risiken und Anfälligkeiten im Hinblick auf Datenverluste besser.

Allein die Zahl der IoT-Geräte bedeutet eine große Angriffsfläche für böswillige Nutzer. Für eine ganze Stadt, in der Tausende von Geräten gleichzeitig mit Nutzern und untereinander kommunizieren, ist die Sicherheit eine Mammutaufgabe. Intelligente Städte bieten Hackern das ideale Ziel, um Botnet-ähnliche Netzwerke kompromittierter Geräte einzurichten und sie für andere Aufgaben zu verwenden als vorgesehen.

Stellen Sie sich beispielsweise vor, ein Hacker könnte in das Verkehrsleitsystem einer Stadt eindringen und während des Berufsverkehrs alle Ampeln in der Innenstadt auf Rot schalten. Wenn dieser Hacker gleichzeitig die lokalen Radiosender manipuliert, können die Bewohner auch nicht gewarnt werden.

Pendler wissen nichts von dem Problem und versuchen, ganz normal zur Arbeit zu fahren: Die Stadt erliegt innerhalb von Minuten dem Verkehrskollaps. Dies kostet nicht nur Geld durch Produktivitätsverluste, sondern es bedeutet auch, dass Rettungskräfte nicht schnell an ihre Einsatzorte gelangen können. Das kann Leben kosten.

Wie können Bedrohungen bekämpft werden?

Der erste Schritt, um Bedrohungen dieser Art zu verhindern, besteht darin, zu verstehen, wo sie ihren Anfang nehmen. Dies kann am besten erreicht werden, indem sichergestellt wird, dass jedes vernetzte Gerät in der intelligenten Infrastruktur der Stadt – sei es ein Auto, eine Straßenlaterne oder ein Erdbebensensor – über eine verifizierte Identität verfügt und ordnungsgemäß mit dem Netzwerk verbunden ist.

Wenn ein Gerät identifiziert werden kann, kann auch viel leichter bestätigt werden, dass die von ihm generierten Daten echt und vertrauenswürdig sind. Und ganz wichtig: Wenn das Gerät versucht, eine unzulässige Aktion auszuführen, kann dies schnell entdeckt und verhindert werden.

Konzentration auf effektives Risikomanagement

Es wäre unrealistisch, zu erwarten, dass ein Netzwerk völlig unbehelligt von bösartigen Angriffen bleibt. Auch mit den besten Sicherheitsmaßnahmen wird angesichts der vielen Angriffsmöglichkeiten und Bedrohungen irgendwann irgendetwas oder irgendwer eindringen.

Ein effektives Risikomanagement ist daher eine wichtige Komponente der Analyse und Bekämpfung von Bedrohungen in jeder intelligenten Stadt. Steuerungsmechanismen und vor allem Wiederherstellungspläne sollten ebenfalls eingerichtet werden. Nicht nur, um das Risikozeitfenster zu verkleinern, sondern auch, um auf jedes erkannte Problem sofort aktiv einzugehen.

Simon Moffatt
Simon Moffatt
(Bild: ForgeRock)

Die öffentliche Infrastruktur wird immer ein höchst attraktives Ziel für Kriminelle sein. Daher ist es sehr wichtig, dass die Sicherheitsmaßnahmen für intelligente Städte effektiv arbeiten. Jedes Sicherheitsprogramm für eine intelligente Stadt muss regelmäßig überprüft werden, um sicherzustellen, dass aktuelle Innovationen berücksichtigt werden und die geltenden Vorschriften stets eingehalten werden. Zusammen mit einem Identitätsmanagement und einer soliden Kenntnis der Bedrohungsszenarien sollte dies die Basis bilden, um die immer weiter wachsenden intelligenten Städte zu schützen.

Dieser Artikel ist zuerst auf unserem Schwesterportal BigData-Insider erschienen.

* Simon Moffatt ist Solutions Director bei ForgeRock.

(ID:43931238)