IoT meets Analytics Daten im IoT: Chancen und Risiken von Analytics-Projekten

Redakteur: Julia Moßner

Das Internet der Dinge produziert Daten, Daten und nochmals Daten. Wie man diese gezielt auswertet und damit den Nutzen erreicht, für den die immensen Datenmengen ursprünglich gedacht waren, wurde bei der Veranstaltung „IoT meets Analytics“ in Würzburg diskutiert.

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In der Paneldiskussion wurden die vielen Fragen aus dem Publikum aufgriffen.
In der Paneldiskussion wurden die vielen Fragen aus dem Publikum aufgriffen.
(Bild: VBM, Mühleck/Pfeiffer)

Fortschritt und Digitalisierung sorgen derzeit dafür, dass immer mehr Daten in verschiedenste Clouds fließen. Doch wie können diese Daten gewinnbringend ausgewertet und in einen sinnvollen Nutzen umgewandelt werden? Für dieses hochaktuelle Thema nahm man sich am 6. Dezember im Vogel Convention Center in Würzburg Zeit und versuchte die drängenden Fragen und Herausforderungen im Bereich der zunehmenden Vernetzung näher zu beleuchten.

Unter dem Titel „IoT meets Analytics – von Industrie 4.0 zu vernetzten Produkten“ hatte das Online Portal „Industry of Things“ gemeinsam mit SAS und Intel zu einem Vormittag rund um die neuesten Trends in Sachen Big Data geladen. Dabei stand nicht nur Input von verschiedenen Experten, sondern auch der praxisorientierte Erfahrungsaustausch der rund 40 Teilnehmer im Vordergrund der Veranstaltung.

„Things are not People“

Am Nikolaustag aus den USA eingeflogen wurde dann nicht etwa der Santa Claus, sondern Timothy Chou – ein Pionier beim Thema Cloud-Computing und ausgewiesener Experte im großen Themenfeld des Internet of Things. Der charismatische Stanford-Dozent und ehemalige Präsident von Oracle on Demand bildete mit seiner Keynote „Towards a Precision Planet“ den Einstieg in eine Veranstaltung, die sich vorgenommen hatte, ein paar der Analytics-Hypes zu entmystifizieren.

„Dinge sind keine Menschen“ war dabei die Feststellung, deren Selbstverständlichkeit zunächst einmal näher erläutert werden musste. Laut Chou sei die vernetzte Welt zu sehr für den Menschen statt auf die Maschinen, die im IoT miteinander verbunden werden sollen, gemacht. Wie sich diese Vernetzung und intelligente Systeme in der Zukunft auf verschiedene Geschäftsmodelle auswirken und vor welchen Herausforderungen die Unternehmen in dieser Hinsicht stehen, stellte er anschließend dar. Und ein kleines Nikolausgeschenk hatte der Gast aus Übersee dann doch noch im Gepäck: Sein neues Buch „Precision: Principals, Practices and Solutions for the Internet of Things” lag für die Teilnehmer bereit und wurde auf Wunsch auch von Chou signiert.

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Machine Learning in Industrie 4.0 Projekten

Mit der Frage, warum für ROIs mehr als nur die besten Algorithmen zählen, beschäftigten sich anschließend die beiden Referentinnen von SAS. Christine Komander und Dr. Nicole Tschauder zeigten in ihrem Vortrag, wie mit Hilfe von Machine Learning große Datenmengen untersucht werden können und erklärten die kritischen Aufgaben der Operationalisierung analytischer Modelle.

Auch in der anschließenden Pause wurde man dem Anspruch gerecht, den Teilnehmern einen Einblick in echte Beispiele und das Vorgehen bei Analytics-Projekten zu geben. Mit einem Kaffee in der Hand konnte man sich von Cornelius Kimmer, Technical Expert von SAS, am Beispiel eines Demo-Trucks erläutern lassen, wie man Datenströme auch in „Edge Szenarien“ zuverlässig auswerten kann.

Die praktische Anwendung von Analytics-Prozessen

Dass es im Internet der Dinge tatsächlich eher um Daten als um Dinge geht, stellte der Referent von Swisscom, Ralf Günthner in seinem Vortrag „From Things to Value“ vor. Nach der Einführung in das grundlegende Verständnis von Industrie 4.0 und dem IoT folgte ein Business-Case, der diese Erkenntnisse in den Kontext der praktischen Anwendung übertrug. Darin wurde deutlich, wie mit Hilfe von Daten und deren zielgerichteter Generierung und Analyse Prozesse effektiver und effizienter gestaltet und sogar neue Geschäftsmodelle erschlossen werden können. So konnte Günthner zeigen, wie das IoT auch im Mittelstand zum Erfolg verhelfen kann.

Im letzten Vortrag des Tages befasste sich Tomas Letko von Intel damit, wie OT und IT erfolgreich zusammenarbeiten können. Nach der Erläuterung der drei Phasen des IoT von „Connected“ und „Smart“ Data zu „Autonomous Manufacturing“ stellte Letko die Entwicklung und Relevanz des IoT aus der Sicht von Intel vor. Danach bot er den Zuhörern einen Einblick, wie dieser Prozess konkret in den Produktionshallen von Intel stattfindet und welche Barrieren für den weiteren Weg des IoT noch überwunden werden müssen.

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Paneldiskussion mit Timothy Chou

In der abschließenden Paneldiskussion mit den beiden Referenten Timothy Chou und Ralf Günthner sowie Andreas Gödde von SAS und Christian Sämann von E.ON ging man auf die Fragen ein, die die Teilnehmer im Vorfeld der Veranstaltungen eingereicht hatten. So diskutierte man unter anderem über die beste Vorgehensweise bei der Findung von Use-Cases und thematisierte die Qualität und das Potential von Daten in der Welt der Unternehmen.

Im Anschluss ermöglichte ein Networking-Lunch den Austausch zwischen den Teilnehmern und mit den Referenten. Denn den gesammelten Daten und intelligenten Maschinen zum Trotz, lässt sich dieser Teil des unternehmerischen Austauschs wohl noch lange nicht ohne die menschliche Komponente ausführen.

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