Innovationen im 3D-Druck Das sind die Sieger der Formnext Start-up-Challenge 2023

Quelle: Pressemitteilung Mesago Lesedauer: 3 min |

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Bereits zum neunten Mal werden mit der Formnext Start-up-Challenge junge Unternehmen aus der Welt der additiven Fertigung für ihre innovativen Geschäftsideen und technischen Entwicklungen ausgezeichnet. Die prämierten Innovationen reichen von medizinischen Anwendungen über das Titanrecycling bis hin zu weiterentwickelten 3D-Drucktechnologien. Wir stellen die Sieger vor.

Die Gewinner der Formnext Start-up Challenge erhalten einen 3D-gedruckten Award sowie ein von der Formnext und ihren Partnern gesponsertes vielseitiges Messe- und Marketingpaket.
Die Gewinner der Formnext Start-up Challenge erhalten einen 3D-gedruckten Award sowie ein von der Formnext und ihren Partnern gesponsertes vielseitiges Messe- und Marketingpaket.
(Bild: Marc Jacquemin - Mesago Messe Frankfurt GmbH)

Die fünf Gewinner sind Endless Industries (Deutschland), Helio Additive (USA), Odapt (Spanien), Progresja New Materials (Polen) und Vitro3D (USA). Wie der Messeveranstalter Mesago mitteilt, haben Endless Industries und Vitro3D bestehende 3D-Druck-Technologien (FDM-3D-Druck von faserverstärkten Bauteilen und Stereolithografie) weiterentwickelt und versprechen damit höhere Produktions-Geschwindigkeiten und eine höhere Bauteilqualität. Eine Verbesserung des Druckprozesses hat auch Helio Additive mit seiner Dragon-Analysesoftware für das Slicing im Blick. Odapt hat eine individuelle Basisplatte für Stomapatienten entwickelt und will damit die Behandlung vereinfachen und gleichzeitig Abfall vermeiden. Und Progresja New Materials will Titan recyclen und daraus Pulver für die additive Fertigung herstellen. Damit gewinnt das Start-up gleichzeitig den mit 5.000 Euro dotierten AM Ventures Impact Award, der im Rahmen der Formnext Start-up Challenge vergeben wird. Alle Gewinner werden sich und ihre Innovationen auf ihren Messeständen sowie im Rahmen des Pitchnext Events am Dienstag, 07.11.2023 auf der Messe Formnext präsentieren.

Neuer Ansatz für den Druck mit Carbonfasern

Mit einem neuen Ansatz für den FDM-3D-Druck von kontinuierlichen Carbonfasern möchte das Berliner Start-up Endless Industries diesen schnell wachsenden Markt aufmischen. Besonders im Automobilbau, aber auch im Maschinenbau und anderen Branchen kommen die sehr festen Bauteile zum Einsatz. Dabei will Endless Industries keinen eigenen Drucker auf den Markt bringen, sondern fokussiert sich auf das selbst entwickelte Material, die eigene Software und eine patentierte Düse, die Carbonfasern und Kunststoff gleichzeitig verarbeitet. Dank dieser Lösung sollen sich auch große Teile sehr gut herstellen.

Schneller volumetrischer 3D-Druck

Das US-Start-up Vitro3D hat eine volumetrische additive Fertigungstechnologie entwickelt, die mit einer hohen Geschwindigkeit und weiteren Eigenschaften überzeugen will. Diese Stereolithografie basierte Technologie kann eine breite Palette von Kunststoffen verarbeiten, einschließlich hochviskosiver Harze, und kann so unterschiedliche Materialeigenschaften in einem Teil kombinieren. Gleichzeitig macht die kartuschenbasierte Drucktechnik Stützstrukturen überflüssig. Das junge Unternehmen aus Boulder, Colorado, will sich zuerst auf den Dental- und Elektronikmarkt fokussieren. So sollen Aligner direkt und schnell gedruckt werden. Und Elektronik-Hersteller können komplexere Leiterplatten anbieten, ohne dass neue Werkzeuge benötigt werden.

Software zur voxelbasierten thermischen 3D-Druck-Simulation

Seine Analysesoftware für das Slicing will das 2020 in China gegründete und nun amerikanische Start-up Helio Additive nutzen, um den 3D-Druck von Kunststoffen und Verbundwerkstoffen zu verbessern. Die Dragon-Software des Unternehmens ist eine thermische Simulation des 3D-Druckprozesses: Sie zerlegt 3D-Modelle in einzelne Voxel und zeichnet deren thermischen Verlauf auf. Dabei zielt Helio Additive darauf ab, dass verschiedene Kunststoffe wie PC und PA sich bei Wärme unterschiedlich stark ausdehnen und so unterschiedliche Ergebnisse im Druckprozess liefern. Mit der Dragon-Software sollen mit Hilfe physikalischer Berechnungen Fehldrucke vermieden und ein schnellerer und zuverlässigerer Druck ermöglicht werden, der sich gut skalieren lässt.

Individuelle Basisplatte für Stoma-Beutel

Weltweit gibt es 15 Millionen Menschen, die ihren Darm nicht mehr selbstständig entleeren können und deshalb einen Stoma-Beutel tragen. Dieser wird an einer Basis- oder Hautschutzplatte befestigt, die um die künstliche Öffnung herum geklebt wird. Das spanische Start-up Odapt hat nun eine 3D-gedruckte Basisplatte aus Silikon entwickelt und verspricht damit Leckagen zu vermeiden. Dank der 3D-Drucktechnologie kann das Design an jede Stomaform und an jeden marktüblichen Beutel angepasst werden.

EU-weites Recycling-Netzwerk für Titan

Während die EU einen Großteil der Verarbeiter von additivem Titanpulver beherbergt, stammt das Rohmaterial oftmals aus China oder Russland. Das polnische Start-up Progresja New Materials hat sich auf das europaweite Recycling von Titan spezialisiert. Der Titanschrott soll EU-weit gesammelt werden und verschiedene Prozesse wie Reinigung, thermochemische Behandlung, mechanische Bearbeitung und Verdüsung durchlaufen, so dass am Ende ein vollwertiges Pulver für die additive Fertigung entsteht. Derzeit steht das Unternehmen kurz davor, die Produktion in großem Maßstab zu starten. Dafür soll später ein Netz von Titanrecyclingzentren in der gesamten EU entstehen, die in der Nähe von Zentren der Luft- und Raumfahrtindustrie angesiedelt sind.

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