DDoS-Attacke Cyberangriff auf ukrainisches Verteidigungsministerium
Berichten zufolge wurden das ukrainische Verteidigungsministerium sowie zwei staatliche Banken Ziele eines Cyberangriffs. Besonders brisant ist das angesichts der aktuellen politischen Unruhen in der Region.
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Aufgrund der aktuell sehr angespannten politischen Lage an der russisch-ukrainischen Grenze fragen sich neben Unternehmen, die mit dem ukrainischen Verteidigungsministerium zu tun haben, vor allem auch Betreiber kritischer Infrastruktur, ob der Angriff von Russland ausging.
Verantwortung für Cyberangriff
Nach Einschätzung von Sam Curry, Chief Security Officer bei Cybereason, deutet aktuell nichts darauf hin, dass es sich hierbei um eine entsprechende Kampagne hybrider Kriegsführung handelt. Zwar scheinen Gerüchte zu kursieren, dass Russland auf diesem Weg versucht haben könnte, Angst zu verbreiten und das tägliche Leben der Menschen zu stören, von hybrider Kriegsführung könne man aber nicht sprechen. Hierzu müsste die Cyberattacke gemeinsam mit anderen Mitteln der Kriegsführung, wie einem Luftangriff, einer Invasion oder ähnlichem, erfolgen. Auf technischer Seite geht man von einer DDoS-Attacke aus, die Websites zwar oberflächlich lahmlegen kann, mit der aber nicht zwangsläufig auch ein Abgreifen von Daten verbunden sein muss.
„Es wäre verfrüht, diese Angriffe Moskau anzulasten, da es sich auch um andere Angreifer handeln könnte: von inländischen Separatisten, politischen Vereinigungen bis hin zu ‚mit Russland verbündeten‘ Gruppen“, so Curry.
Ebenfalls denkbar sei laut des Sicherheitsexperten der Versuch eines Ablenkungsmanövers, das die Aufmerksamkeit der Verteidiger binden soll. So würde ein Angriff, beispielsweise eine weitere Cyberattacke, an anderer Stelle leichter möglich. Obgleich nach Einschätzung des Experten weniger wahrscheinlich, könne auch ein Trittbrettfahrermotiv nicht ausgeschlossen werden. Hier könnten die Angreifer die aktuellen Spannungen ausnutzen, um den Angriff fälschlicherweise Russland anzulasten und so die eigenen Spuren zu verwischen. Hierfür scheint es jedoch nicht all zu viele potenzielle Täter zu geben, da es nach aktuellem Kenntnisstand nicht um Profit zu gehen scheint.
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