Studie Cloud-Migration: Große Erwartungen auf dem Boden der Realität
Cloud-Angebote sind längst in den Unternehmen angekommen. Jetzt geht es um den sinnvollen Einsatz und die produktive Nutzung, damit die Cloud ihr Potential als Nährboden für digitale Innovation und die Entwicklung völlig neuer Geschäftsfelder entfalten kann.
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Offensichtlich ist, dass klassische IT-Infrastrukturen aufgrund ihres statischen Aufbaus heutige IoT-Projekte und -Initiativen praktisch kaum mehr abbilden können. Daher braucht es die Cloud als Wegbereiter für diese neuen Technologien. In der Praxis jedoch erweisen sich Planung und Umsetzung von Cloud-Migrationsprojekten als komplexes Unterfangen.
Guter Wille allein genügt nicht
Die deutsche Industrie ist für ihre Innovationskraft bekannt: Tatsächlich wollen laut einer Studie von PAC viele Unternehmen in innovative Technologien und den Ausbau ihrer Geschäftsmodelle investieren. So stellen für die Studienteilnehmer die Umsetzung von IoT-und Industrie 4.0-Initiativen sowie IT-Security insgesamt die wichtigsten Herausforderungen dar. Kein Wunder, denn wer wettbewerbsfähig bleiben will, sollte sich schon besser heute als morgen mit den Chancen intelligenter Technologien und deren Einbindung in die Unternehmensinfrastruktur beschäftigen.
IT-Infrastrukturen müssen Innovationen ermöglichen
Innovative Geschäftsmodelle basieren auf flexiblen, effizienten und skalierbaren IT-Infrastrukturen. Die Cloud erfüllt genau diese Ansprüche. Das sehen zahlreiche Unternehmen ebenso. Diesen Schluss lässt die von Rackspace beauftragte und von Forrester Consulting durchgeführte Studie „Maintaining Momentum: Cloud Migration Learnings“ zu. Im Ergebnis bezeichnet ein Großteil der Unternehmen (71 Prozent) die weitere Migration in die Cloud als „entscheidendes“ oder „sehr bedeutendes“ Projekt ihrer strategischen Planung. Interessant hierbei: Für die Studie wurden Unternehmen befragt, die bereits ein Cloud-Migrationsprojekt umgesetzt haben und sowohl Chancen als auch Herausforderungen solcher Projekte kennen.
Große Erwartungen, harte Realität
Der Weg in die Cloud ist ein komplexes Projekt. Unternehmen sollten an dieser Stelle überlegt und strategisch handeln. Gerade bei den Punkten Zeit und Kosten prallen Erwartungen und Realität aufeinander. So unterschätzen laut der Forrester-Studie 40 Prozent der Unternehmen die Kosten der Migration. Zudem stellen 74 Prozent der Unternehmen erst während der Migration fest, dass ihnen notwendige interne Kenntnisse fehlen. Sie waren sich offenbar einer Reihe technischer sowie anderer interner Hindernisse nicht bewusst. Was eigentlich selbstverständlich sein sollte – eine durchdachte und zielgerichtete Strategie für die Cloud-Migration –, hatte mehr als die Hälfte der Befragten vor und während der Migration in die Cloud nicht.
Aus der Erfahrung der Studienteilnehmer lassen sich folgende Erfolgsfaktoren für Unternehmen definieren:
- Frühzeitige Zusammenarbeit von IT und Fachabteilungen
Die Umstellung auf Cloud-Infrastrukturen betrifft nicht nur den Unternehmensbereich IT. Deshalb sollten die Verantwortlichen dieses Projekt als unternehmensweiten Change-Prozess aufsetzen. Das bestätigen auch die Erfahrungen der Teilnehmer der Studie von Forrester: So stellen 69 Prozent der Befragten mangelnde Abstimmung zwischen der IT und anderen Abteilungen fest. Folglich wandelt sich die IT vom Geschäftsunterstützer zu einem elementaren Bestandteil zukünftiger Geschäftsmodelle.
- Aufbau von Know-how und Schulungen sind unerlässlich
Selbst für gut aufgestellte und erfahrene IT-Abteilungen sind die Planung und Umsetzung von Cloud-Infrastrukturen eine diffizile Aufgabe. Externe Partner können hier mit Erfahrung und Know-how zur Seite stehen: So schätzen 78 Prozent Servicepartner als Unterstützung, wenn es darum geht, Arbeitsabläufe aufzusetzen, die ihnen helfen, ihre Cloud-Strategie zu implementieren.
- Sicherheit und Datenschutz haben oberste Priorität
Das Thema Sicherheit treibt viele Unternehmen um. Sensible, wettbewerbsrelevante Daten will man sicher wissen, insbesondere vor dem Hintergrund zunehmender Cyberattacken und strengerer Datenschutzregelungen durch Inkrafttreten der DSGVO. Somit bezeichnen 76 Prozent Sicherheit und Datenschutz als ihre generell größte Herausforderung.
Die eine, richtige Strategie gibt es nicht
Zusammenfassend lässt sich die Cloud als die treibende Kraft der digitalen Transformation bezeichnen: Mit ihr werden innovative Geschäftsmodelle möglich und Unternehmen können zeitgleich Kosten senken. Nur sind sich die meisten Unternehmen nicht der Herausforderungen bewusst, die mit der Migration in die Cloud einhergehen. Der Weg in und durch die digitale Transformation ist aber je nach Unternehmen und Branche unterschiedlich. One-fits-all wird hier nicht funktionieren. Das gilt auch für die Cloud.
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