Zukunft 5G Bundesregierung lädt zum Dialog über 5G ein

Redakteur: Katharina Juschkat

Für eine vollvernetzte Produktion braucht es 5G – doch in der Bevölkerung gibt es zahlreiche Bedenken gegenüber der Mobilfunkstrahlung. Eine Initiative der Bundesregierung versucht sie zu entkräften.

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Viele Bürger treibt Sorgen um ihre Gesundheit um – die Bundesregierung versucht aufzuklären.
Viele Bürger treibt Sorgen um ihre Gesundheit um – die Bundesregierung versucht aufzuklären.
(Bild: gemeinfrei / Pixabay )

Die neue Mobilfunkgeneration 5G ist für Industrie 4.0 unabdingbar – und auch im privaten Bereich sollen Bürger von schnellerem und flächendeckendem Internet profitieren können. Doch zum Netzausbau gibt es noch zahlreiche Fragen und Bedenken seitens der Bürger – sie betreffen die fehlende flächendeckende Netzabdeckung, das schlechtere Netz auf dem Land sowie gesundheitliche Bedenken. Deshalb hat die Bundesregierung die Initiative „Deutschland redet über 5G“ ins Leben gerufen und in einem Livestream Fragen der Bürger beantwortet.

Am Livestream, den man hier komplett anschauen kann, nahmen teil:

  • Andreas Scheuer, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur
  • Svenja Schulze, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit
  • Dorothee Bär, Staatsministerin für Digitalisierung
  • Inge Paulini, Präsidentin des Bundesamtes für Strahlenschutz

„Schnelles Internet muss es überall geben – nicht nur in der Stadt, sondern auch auf dem Land. Der Ausbau der 5G- und Glasfasernetze geht hierbei natürlich Hand in Hand. Denn eine zuverlässige digitale Infrastruktur ermöglicht uns viele Zukunftstechnologien“, so Dorothee Bär.

Homepage informiert und lädt zum Dialog ein

Zusätzlich zum Livestream können sich Bürger auf der Seite „Deutschland spricht über 5G“ informieren und in Dialog treten. Die Bundesregierung hofft auf einen sachlichen Austausch unter den Teilnehmern und will transparent über das Thema informieren.

Folgende Projekte des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur

testen neue Anwendungen, die von 5G profitieren:

  • Testumgebungen für 5G-basiertes autonomes Fahren
  • Steuerung und Dosierung von Pflanzenschutzmitteln und Düngeeinsatz mithilfe von Drohnen
  • Waldflächenüberwachung mit Drohnen, zum Beispiel zur Brandfrüherkennung.
  • Zuverlässiger Öffentlicher Nahverkehr
  • Telemedizinische 5G-Anwendungen zur integrierten Versorgung und zur häuslichen Pflege

Wie der 5G-Ausbau vorangeht

Der 5G-Aufbau erfolgt durch die Netzbetreiber in enger Abstimmung mit den Kommunen. Die Bundesregierung geht davon aus, dass Netzbetreiber auch die Bürgerinnen und Bürger informieren und den konstruktiven Dialog suchen. Die ersten Schwerpunkte im Ausbau bilden dicht besiedelte Gebiete und Industriegebiete.

Die Netzbetreiber, die aktuell den 5G-Ausbau organisieren, sind die vier Mobilfunkunternehmen Telekom, Telefónica Deutschland, Vodafone und 1&1. Das ist der aktuelle Stand des Ausbaus:

  • Telekom hat 5G-Basisstationen bereits in Berlin, Bonn, Darmstadt, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig und München in Betrieb genommen.
  • Telefónica hat den Beginn des 5G-Netzaufbaus in den Städten Berlin, Hamburg, München, Köln und Frankfurt am Main für das erste Quartal 2020 angekündigt.
  • Vodafone betreibt gegenwärtig 60 5G-Basisstationen in 40 Städten und Gemeinden.
  • 1&1 plant den Beginn des 5G-Netzaufbaus für 2021

Gesundheitliche Sorgen und Bedenken

Ein weit diskutiertes Feld sind die gesundheitlichen Bedenken rund um 5G, die viele Bürgerinnen und Bürger umtreibt. Auch dazu bezieht die Bundesregierung Stellung: Zur Strahlenbelastung durch Mobilfunk gibt es festgelegte Grenzwerte in Deutschland, die durch 5G nicht verletzt werden. Und bislang gibt es keinen wissenschaftlichen Beweis, dass die Strahlung des Mobilfunks Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Schlaflosigkeit verursacht. Hier geht die Bundesregierung davon aus, dass die Beschwerden andere Ursachen haben oder dem sogenannten „Nocebo“-Effekt unterliegen – der Nocebo-Effekt ist das negative Äquivalent zum Placebo-Effekt.

Dennoch finden sich auf der öffentlichen Diskussionsseite der Bundesregierung zahlreiche kritische Fragen rund um den Netzausbau – unter den Bürgern scheinen vor allem die gesundheitlichen Sorgen groß zu sein.

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