Expertenbeitrag

 Fabian Kochem

Fabian Kochem

Product Manager Cellular Twin, grandcentrix GmbH - Ein Vodafone-Unternehmen

Smart Products Bezahlbare Produktreife auch ohne IoT-Know-how

Von Fabian Kochem |

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Die Vernetzung von Produkten stellt vor allem auch den deutschen Mittelstand vor große Herausforderungen. Mittlerweile schaffen aber immer mehr Unternehmen den Weg ins Internet der Dinge – dank der Begleitung von Ende-zu-Ende aufgestellten IoT-Dienstleistern. Warum sie hilfreich sind und woran man echte Plug-and-Play-Angebote erkennt.

Um die Vernetzung der eigenen Produkte auch ohne firmeninternes Fachwissen kosteneffizient zu verwirklichen, können Ende-zu-Ende-IoT-Lösungen hilfreich sein.
Um die Vernetzung der eigenen Produkte auch ohne firmeninternes Fachwissen kosteneffizient zu verwirklichen, können Ende-zu-Ende-IoT-Lösungen hilfreich sein.
(Bild: gemeinfrei / Unsplash)

Für die Zukunft gilt: Alles, was vernetzt werden kann, wird auch vernetzt. Im Umkehrschluss bedeutet das: Steht ein Kunde vor der Wahl zwischen vernetztem und nicht-vernetztem Produkt, wird er künftig mit großer Gewissheit fast ausnahmslos zur smarten Version greifen. Denn diese bietet zusätzlich zu den bewährten Grundfunktionen über den gesamten Lebenszyklus Eigenschaften wie kontinuierliche Anpassungsoptionen an die eigenen Bedürfnisse, die Bereitstellung von Services oder Lösungen über ein großes Ecosystem oder die ständige Versorgung mit verbesserten und zusätzlichen Funktionen.

Smarte Produkte deutscher Hersteller waren lange Zeit Mangelware. Als Showstopper galt einerseits der anhaltende, große Erfolg im Kerngeschäft und das damit einhergehende, abgeschwächte Verlangen nach Innovationen, andererseits aber auch das fehlende Know-how, das aufgrund des Fachkräftemangels auch nicht kurzfristig eingekauft werden kann. Fakt ist: Für die Entwicklung vernetzter Produkte bedarf es Fachwissens, das die Unternehmen bislang nicht bedienen mussten - angefangen bei der Elektronik-Entwicklung über die IT-Security und App-Entwicklung bis hin zum 24/7 ausfallsicheren Betrieb in den globalen Märkten.

Gleichzeitig ist der entstandene IoT-Markt unübersichtlich und beinhaltet Technologien, deren Orchestrierung sehr komplex ist und wiederum Spezialwissen erfordert. Chiphersteller verkaufen beispielsweise die erforderliche Hardware, Telekommunikationsanbieter Konnektivität, Cloud-Provider bieten IoT-Plattformen, Service-Provider Apps und Dashboards und IoT-Beratungsunternehmen passgenaue Strategien. Was fehlt, sind einfache, bezahlbare Lösungen, die Produkte schnell zur Marktreife führen.

Die aktuelle Situation lässt sich vereinfacht also wie folgt zusammenfassen: Unternehmen sind gefordert, ihre Produkte zu vernetzen. Inhouse ist dieser Schritt für die Mehrheit nicht zu bewältigen. Der IoT-Markt bietet prinzipiell zwar gute Lösungsbausteine. Deren Auswahl, Integration und Orchestrierung bedarf jedoch Spezialwissens, das entweder fehlt oder nur teuer dazu gekauft werden kann. Die Vernetzung von Produkten ist folglich risikobehaftet, kostenaufwändig und langwierig – und ohne Garantie auf Erfolg.

Vom Produkt bis zur Cloud

Immer mehr Unternehmen setzen daher auf vollintegrierte Angebote von Ende-zu-Ende-Dienstleistern. Denn sie bieten Lösungen, die das gesamte, erforderliche Spektrum zwischen dem Produkt und der Cloud mitbringen.

Aufgrund ihres vollintegrierten Ansatzes punkten entsprechende Projekte mit einem deutlich geringeren Zeit- und Kostenaufwand: So können Unternehmen schon nach wenigen Wochen Showcases umsetzen und Funktionstests durchführen. Der Start in die Serienproduktion erfolgt nach sechs bis neun Monaten und zwar für einen Preis, der durchschnittlich 80 Prozent unter den aktuellen Kosten für individuelle Digitalisierungsprojekte liegt.

Folgende fünf Komponenten zeichnen eine echte Ende-zu-Ende-IoT-Lösung aus und können bei der Auswahl eines geeigneten Angebots als Orientierung dienen:

1. IoT-Hardware-Baustein als Bindeglied zwischen dem Produkt und dem Internet

  • klein dimensionierte Platine (Board) für Integration in verschiedenste (Produkt-) Gehäuse
  • mehrpolige Schnittstelle zur Anbindung möglichst vieler Anwendungen, z. B. RS485, RS232 oder 24V I/O
  • weitere Anschlüsse, z. B. Antennen für den GPS-Empfang
  • integriertes Modem für die Internetverbindung, vorzugsweise basierend auf dem neuen, globalen Mobilfunkstandard Narrowband-IoT / Cat M1
  • spezialisierte Schnittstellen über Erweiterungsboards, um den Verbau von unnötig vielen Teilen und hohen Produktionskosten im Mainboard zu vermeiden

2. Update-Fähigkeit (Firmware-Updates) um neue Funktionen im Feld auszurollen,

3. sichere und transparente Carrier-Integration, die Komplexität abstrahiert und Daten ohne Umwege aufnimmt,

4. hochskalierendes Cloud Gateway für die Vermittlung zwischen NB-IoT-Datenprotokollen und gängigen Cloud-Systemen,

5. Anbindung an vorhandene Unternehmens-Clouds oder gängige Cloud-Systeme, wie z. B. Microsoft Azure.

Argumentlos

Dass die Vernetzung ihrer Produkte für fast alle Hersteller überlebenswichtig ist, daran gibt es keinen Zweifel mehr. Die Angst vor der Komplexität der IoT-Projekte, vor hohen Kosten und langen Umsetzungszeiträumen ist verständlich und war lange Zeit auch berechtigt. Als Totschlagargument gilt sie aber nicht mehr. Denn inzwischen belegen zahlreiche, erfolgreich zur Marktreife gebrachte Produkte: Mit Hilfe von Ende-zu-Ende-Angeboten ist der Weg ins IoT auch für mittelständische Unternehmen machbar - mit tragbaren Aufwänden und minimalem Risiko.

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